Psychogene Funktionsstörungen des Verdauungstraktes

Zusammenfassung

Die niemals zu rechtfertigende Vernachlässigung der psychischen Faktoren bei den Abläufen im menschlichen Organismus hat das ganz einseitig pathologischanatomisch orientierte ärztliche Sehen innerhalb der letzten mehr als 50 Jahre fast blind gemacht für diejenigen Kräfte, die im lebendigen Menschen die wesentlichsten sind. Deshalb herrscht, trotz neuerdings wieder erwachender Einsichten¹), über die Grundvorstellungen — bis in die Nomenklatur hinein sich auswirkend — eine Verworrenheit, welche es nötig macht, daß jeder, der von diesen Zusammenhängen etwas zu sagen unternimmt, gezwungen ist, zuvor ein „biologisches Bekenntnis“ abzulegen. Damit man wenigstens wissen kann, was er mit seinen Worten meint, auf welchen Vorstellungen sie basieren. Ich kann mich hier kurz fassen; denn in diesbezüglich weiterer Ausführung habe ich dies gerade jetzt in einem Versuch, die Beziehungen zwischen Körper, Seele und Geist darzustellen, einigermaßen ausführlich getan und muß auf diese Arbeit²) verweisen. Rier ist kurz nur Wesentliches zu skizzieren.