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Die vegetativnervösen Grundlagen des Infektgeschehens

  • Conference paper
Fünfte Österreichische Ärztetagung Salzburg

Part of the book series: Österreichische Ärztetagung ((ÄRZTETAGUNG,volume 5))

  • 28 Accesses

Zusammenfassung

Es ist wohl houte jedem Arzt geläufig, in einem Infekt, in einer Infektionskrankheit nicht eine Reaktion eines einzelnen Organs auf die Krankheitskeime zu sehen, sondern reaktive Funktionsabläufe des ganzen Organismus, die stets ein großes Spektrum von Teilveränderungen aufweisen. Hoff erwarb sich das große Verdienst, als erster auf diese Gesamtreaktionen bei infektiösem Fieber besonders hingewiesen zu haben. Es kommt bei den meisten natürlichen Fieberzuständen ebenso wie bei künstlichem Fieber durch Einspritzen von Bakterienstoffen zu einer vegetativen Ge-samtumschaltung, die nach Hoff in zwei Phasen verläuft. Die erste entspricht dem Fieberanstieg und der Fieberhöhe und wird als Kampfphase bezeichnet, die zweite dem Fieberabfall und der Rekonvaleszenz und gilt als Ueberwindungs-bzw. Heilphase. Die erste zeigt ein Ueberwiegen des Sym-pathicus im vegetativen Gleichgewicht, die zweite ein solches des Vagus. Von Hoff wurde die Auslösung dieser Reaktionen in das Hypophysen-Zwischenhirnsystem verlegt, da die gleichen phasenförmigen Veränderungen auch bei rein zentral angreifenden Reizen, z. B. bei Encephalographie zu beobachten sind. Nun fanden wir gemeinsam mit Böck und Fanta vor diesen zwei Phasen vegetativer Gesamt-umschaltung bei Encephalographie eine kurz dauernde Vorphase, die im Prinzip vagoton ist. Auch nach Flüssigkeitszufuhr zeigten sich in Untersuchungen mit M1czoch und Wenger drei Phasen der Kreislaufabläufe, von denen die erste vagusbetont war. Schließlich ergaben sich bei Kreislauf- und Stoffwechseluntersuchungen unter dem Einfluß von minimaler Arbeit und von Flackerlicht mit Häusler auch eine vagotone und dann erst eine sympathicotone Phase. Wir nehmen heute nicht nur für pathologische, sondern auch für physiologische Reizvorgänge im Organismus eine dreiphasische vegetative Gesamtumschaltung an und bezeichnen bei letzteren die erste Phase als Bereitstellungsphase, die zweite als Reaktions- und die dritte alls Erholungs- phase. Die zentralnervöse Auslösung dieses Phasenablaufes scheint gesichert.

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© 1952 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Siedek, H. (1952). Die vegetativnervösen Grundlagen des Infektgeschehens. In: Fünfte Österreichische Ärztetagung Salzburg. Österreichische Ärztetagung, vol 5. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5063-4_8

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  • Publisher Name: Springer, Vienna

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