Zusammenfassung
Für jeden, der in dem Gedankengang der modernen Bakteriologie seine medizinische Erziehung erhalten hat, ist der Entschluß zu einer intravenösem Einverleibung von Spenderblut — sei es nun Vollblut oder auch nur Serum bzw. Plasma — von manchen Hemmungen begleitet. Der Gedanke, mit einer solchen Injektion gleichzeitig virulente, krankheitserregende Keime einem in dieser Hinsicht gesunden Organismus möglicherweise einzubringen, bedeutet doch einen schweren Verstoß gegenüber dem für den Arzt an erster Stelle stets hochzuhaltenden Grundsatz: Primum non nocere! Denn darüber, daß zweifelsohne im Spenderblut nicht selten die verschiedensten pathogenen Keime kreisen, seien es Kokken, verschiedene Virusarten oder Spirochäten, kann doch kein Zweifel bestehen. Gewiß muß es einerseits nicht in allen Fällen auch bei einer solchen Transfusion zu einer von Krankheitserscheinungen begleiteten Infektion kommen, anderseits wird sich durch eine entsprechend sorgfältige Spenderauswahl eine solche Uebertragung oftmals vermeiden lassen. Auch dürften wohl die meisten durch Bakterien hervorgerufenen Infektionen auch beim spendenden Individuum mit klinischen Krankheitserscheinungen einhergehen, welche den Arzt bestimmen werden, einen solchen Spender abzulehnen.
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© 1949 Springer-Verlag Wien
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Arzt, L. (1949). Die Bluttransfusionssyphilis. In: Arzt, L. (eds) Tagungsbericht. Zweite Österreichische Ärztetagung Salzburg, vol 2. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4420-6_4
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