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Zusammenfassung

Im Jahre 1899 hat der französische Physiologe François Franck auf Grund eingehender tierexperimenteller Untersuchungen seine Auffassung der kardio-aortalen Sensibilität dahin präzisiert, daß diese über den Halsgrenzstrang des Sympathikus auf dem Wege der vertebralen sympathischen Nerven geleitet werde und daß die Verbindung dieser sympathischen Nerven mit den hinteren Wurzeln der Zervikalnerven das Schmerzleitungssystem für den Schmerz bei der Angina pectoris darstelle. Dieser Autor propagierte gleichzeitig die Idee, durch eine operative Beeinflussung dieses nervösen Systems die Angina pectoris chirurgisch mit Erfolg bekämpfen zu können. Diese Idee des französischen Physiologen in die Tat umgesetzt zu haben, ist das Verdienst Thoma- Ion escus, der 1916 einen Fall von vier Monate dauernder schwerer Angina pectoris bei einem Patienten, der eine schwere Lues durchgemacht hatte, durch Resektion des mittleren und unteren Halsganglions des Sympathikus sowie des oberen Brustganglions auf der linken Seite zur Heilung brachte. Mit Ausnahme eines schwachen anginösen Anfalles am dritten Tage nach der Operation war der Patient mehrere Jahre hindurch anfallsfrei geblieben. Diesem ersten Fall reihten sich nun eine Anzahl weiterer Fälle an, welche in ganz gleicher Weise operiert wurden, und von denen eine Reihe ähnlich günstige Erfolge zeigten. Im Jahre 1921 hat dann Tuffier einen Fall arteriosklerotischer Angina pectoris nach der Methode von Jonescu erfolgreich operiert. 1923 hat Brüning einen Fall vasomotorisch nervöser Angina pectoris mit erheblicher Blutdrucksteigerung im Anfall derart operiert, daß er eine Resektion des ganzen Halssympathikus mitsamt dem oberen Brustganglion der linken Körperseite vornahm, mit dem Erfolge, daß der Patient noch annähernd ein Jahr nach diesem Eingriff beschwerdefrei befunden wurde. Nach der gleichen Methode hat Kümmel im September des gleichen Jahres einen Fall von Angina pectoris mit zufriedenstellendem Resultat behandelt. Weiters hat Kap pis bei einem Krafiken mit demgleichen Operationsverfahren einen Erfolg dàhingehend erzielt, daß der Patient zwei Monate nach der Operation beschwerdefrei blieb, in der Folgezeit aber wieder neuerlich Beschwerden wie vor dem Eingriff eintraten. Endlich hat Pleth bei vier Fällen die Exstirpation des Sympathikus nach dem Verfahren von Joneseu linkerseits ausgeführt; von diesen vier Kranken starb einer an Aspirationspneumonie, bei den übrigen soll der Erfolg ein günstiger gewesen sein.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Hofer, G. (1925). Die Chirurgische Behandlung der Angina Pectoris. In: Die Chirurgische Behandlung der Angina Pectoris. Aus den Fortbildungskursen der Wiener medizinischen Fakultät. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2370-6_1

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