Zusammenfassung
Wenn wir uns jetzt den Talnetzen und Talsystemen zuwenden, so bezieht sich die erste Frage auf das Verhältnis der Täler zur Richtung der Gebirge, und daran schließt sich die zweite, tiefer dringende Frage nach ihrem Verhältnis zum inneren Bau, zur Streich- und Fallrichtung der Schichten und zum Verlaufe der tektonischen Linien: der Falten, Verwerfungen, Kluftrichtungen. Die beiden Fragen fallen zusammen, wenn die Streichrichtung der Schichten mit der der Gebirge übereinstimmt; sie fallen aus einander, wenn die Schichten quer oder schräg auf die Richtung der Gebirge streichen, also besonders, wenn diese durch große Bruchlinien bestimmt wird, die die Falten abschneiden. Seit langem hat man. diesen Fragen große Aufmerksamkeit zugewandt, und wenn man eine Zeit lang für die Täler in ungefalteten Gebieten völlige Unabhängigkeit von tektonischen Linien annahm, so hat man neuerdings ihre Beziehungen zu Verwerfungen und Kluftlinien wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Besonders Deecke hat sie stark betont und nicht nur den Verlauf der Täler im ganzen, sondern auch die einzelnen Krümmungen in Beziehung zu Verwerfungen und Spalten gebracht. Diese Beziehungen brauche ich hier nicht im einzelnen zu erörtern, ich muß nur noch einmal betonen (vgl. S. 25f.), daß diese Feststellung ein Akt der Beschreibung ist und noch nichts über die Entstehung der Täler aussagt, die wir uns immer noch verschieden denken können.
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Hettner, A. (1928). Richtung und Anordnung der Täler. In: Die Oberflächenformen des Festlandes. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16087-8_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16087-8_6
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15515-7
Online ISBN: 978-3-663-16087-8
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