Zusammenfassung
Unter den Landschaften im Osten der Elbe und der Saale nimmt die Mark Meißen, also etwa das Gebiet des heutigen Königreichs Sachsen, insofern eine besondere Stellung ein, als sie seit ihrer Eroberung im J. 928 niemals wieder auf die Dauer der deutschen Herrschaft und Kultur verloren gegangen ist, während die weiter nördlich gelegenen Länder zwischen Elbe und Oder i. J. 983 abfielen und erst im 12. Jahrhundert langsam wieder gewonnen wurden. Freilich beschränkte sich die deutsche Besiedlung bis ins 12. Jahrhundert hinein auch hier auf die Militärkolonien um die Burgwarte und auf die Kirchen, und auch diese dünn gesäten Stiftungen waren, das Bistum Meißen inbegriffen, lange Zeit nur Missionsstationen im Heidenlande. Erst nach 1100 setzte die bäuerliche Kolonisation kräftig ein, vielfach gestützt auf die neuen Klöster (Pegau 1093, Chemnitz vor 1137, Alt-Zelle 1162–1170, Buch um 1190), und als der Silberreichtum des Erzgebirges entdeckt worden war, begann mit Handel und Verkehr auch das städtische Wesen rascher aufzublühen als sonst im Nordosten: kurz nacheinander erhielten von Markgraf Otto dem Reichen (1156–1190) die deutsche Niederlassung bei dem slawischen Fischerdorfe Libzi1) am Kreuzungspunkte der westöstlichen und südnördlichen Handelsstraße (um 1160) und die junge Bergstadt Freiberg im Erzgebirge deutsches Stadtrecht2).
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Hinweise
Joh Müller im Neuen Archiv f. s. G. 8 (1887) 1ff.: Die Anfänge des sächsischen Schulwesens. Über Meißen 7f. Vgl. F. Tetzner, Die Entstehung der ältesten sächsischen Schulen im 13 und 14. Jahrhundert. Wiss. Beilage zur Leipziger Zeitung 1891 Nr. 114. Der älteste Meißner Scholasticus tritt 1183 auf.
UB. I, nr. 3 und Einleitung XIX ff. G. Wustmann a. a. O. 24f.; vgl. H. O. Zimmermann, Leipzigs Vorzeit bis zum 15. Jahrh. (1870), 9ff.
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Kaemmel, O. (1909). Mittelalter und Humanistenzeit. In: Geschichte des Leipziger Schulwesens. Geschichte des Geistigen Lebens in Leipzig. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15973-5_1
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