Skip to main content

Das Unternehmerverhalten unter homo-oeconomicus-Prämissen

  • Chapter
Unternehmerziele und Unternehmerstrategien

Part of the book series: Studienreihe Betrieb und Markt ((SBM,volume 8))

Zusammenfassung

Der Wirtschaftswissenschaftler, dessen Erkenntnisobjekt das wirtschaftliche Verhalten der Menschen ist, muß, um zu Schlußfolgerungen zu gelangen, implizite oder explizite bestimmte Annahmen über deren Handeln machen. Seine Argumentation basiert — ungeachtet der heftigen Angriffe vor allem von Seiten der historischen Schule der Nationalökonomie — bis in unsere Zeit hinein1) noch weitgehend auf jener Verhaltenstypik, die bereits zur Zeit der Entstehung einer systematischen Wirtschaftsforschung als homo oeconomicus personifiziert wurde.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Referenzen

  1. In jüngster Zeit hat Korenjak seine vom Verhalten des Einzelwesens ausgehenden Grundlagen einer exakten Theorie vorgelegt, in denen erneut der homo oeconomicus in seiner extremsten Form bemüht wird: Die Menschen handeln ausschließlich vernünftig und egoistisch und sind „vollkommen richtig und sicher über die gegenwärtigen und sogar über alle zukünftigen Voraussetzungen informiert“. Franz Koren jak, Nationalökonomie. Grundlagen für eine exakte Theorie, Wien 1960, S. 7.

    Google Scholar 

  2. Vgl. Otto von Zwiedineck-Südenhorst, Der Begriff homo oeconomicus und sein Lehrwert, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Band 140, 1934, S. 516.

    Google Scholar 

  3. Vgl. Johann Heinrich von Thünen, Der isolierte Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und Nationalökonomie, 3. Aufl., Berlin 1875, S. XVTII.

    Google Scholar 

  4. Theodor Pütz, Wirtschaftslehre und Weltanschauung bei Adam Smith, München und Leipzig 1932, S. 25. In diesem Sinne u. a. auch Götz Briefs, Untersuchungen zur klassischen Nationalökonomie, Jena 1915, S. 280 f. Dagegen insbesondere Alfred Fey, Der „homo oeconomicus“ in der klassischen Nationalökonomie und seine Kritik durch den Historismus, Limburg 1936.

    Google Scholar 

  5. Vgl. hierzu grundlegend Hellmuth Wolff, Der homo oeconomicus — eine nationalökonomische Fiktion, Berlin—Leipzig 1926.

    Google Scholar 

  6. François Perroux, Zwang, Tausch, Geschenk. Zur Kritik der Händlergesellschaft, Stuttgart 1961, S. 99.

    Google Scholar 

  7. Vgl. Karl Knies, Die politische Ökonomie vom geschichtlichen Standpunkte, 2. Aufl., Braunschweig 1883, S. 353.

    Google Scholar 

  8. Albert bezeichnet Aussagensysteme, die nur für ein bestimmtes Sozial- und Kulturmilieu gelten, im Verhältnis zu den in den exakten Naturwissenschaften vorherrschenden Theorien klassischen Stils als „Quasi-Theorien“. Ihre Bestandteüe sind „Quasi-Gesetze“, die in ihnen auftretenden invarianten Faktoren „Quasi-Konstante“. Vgl. Hans Albert, Theorie und Prognose in den Sozialwissenschaften, Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, 93. Jahrgang, 1957, S. 67 ft

    Google Scholar 

  9. Gustav Schmoller, Volkswirtschaft, Volkswirtschaftslehre und -méthode, Handwörterbuch der Staatswissenschaften, 3. gänzlich umgearbeitete Auflage, Achter Band, Jena 1911, S. 474.

    Google Scholar 

  10. Vgl. Adolph Wagner, Grundlegung der politischen Ökonomie, 1. Teil, I. Halb-band, 3. veränderte Auflage, Leipzig 1892, S. 135 f.

    Google Scholar 

  11. Vgl. Carl Menger, Untersuchungen über die Methode der Sozialwissenschaften und der politischen Ökonomie, Leipzig 1883.

    Google Scholar 

  12. Otto von Zwiedineck-Südenhorst, Der Begriff homo oeconomicus, 1883a. a. O., S. 526.

    Google Scholar 

  13. Herbert Wölker, Die Bedeutung der empirischen Verhaltensforschung für die ökonomische Theorie, Meisenheim am Gian 1961, S. 12.

    Google Scholar 

  14. Ebenda, S. 13.

    Google Scholar 

  15. Vgl. Gerhard Kade, Die Grundannahmen der Preistheorie, Berlin und Frankfurt am Main 1962, S. 50.

    Google Scholar 

  16. Während wir die Termini „Ziel“ und „Zweck“ synonym gebrauchen, besteht nach Seischab die Zweck Setzung des Wirtschaf tens in der Bedarfsdeckung, während die Ziel setzung in der Hervorbringung eines Wertauftriebs liegt. Vgl. Hans Seischab, Über Wirtschaftlichkeit und Wirtschaftlichkeitsrechnung, Aktuelle Betriebswirtschaft, Festschrift zum 60. Geburtstag von Konrad Mellerowicz, Berlin 1952, S. 109.

    Google Scholar 

  17. Vgl. E. von Hartmann, Kategorienlehre, Leipzig 1923, S. 12 f.; o. Verf., „Zweck“, Philosophisches Wörterbuch, Begründet von Heinrich Schmidt, 14. Auflage, durchgesehen, ergänzt und herausgegeben von Georgi Schischkoff, Stuttgart 1957, S. 665.

    Google Scholar 

  18. Talcott Parsons, Some Reflections on „The Nature and Significance of Economics“, Quarterly Journal of Economics, Mai 1934, S. 517. Zitiert nach Lawrence Abbott, Qualität und Wettbewerb, München und Berlin 1958, S. 46; vgl. auch Kurt Lewin, Field Theory in Social Science, New York 1951.

    Google Scholar 

  19. Nach Karel Englis (Teleologische Theorie der Staatswirtschaft, Brunn 1933, S. 61) ist das menschliche und mithin auch das wirtschaftliche Handeln das eigentliche Gebiet der teleologischen Anschauung, deren Grundkategorien Zweck und Mittel sind.

    Google Scholar 

  20. Demzufolge ist die Unterscheidung von Engels (vgl. Friedrich Engels, Neigungen in der Wirtschaft. Ein Beitrag zur Theorie des Verhaltens, Diss., Marburg 1959, S. 5) in rationale und irrationale Zielauswahl bedenklich. Wie Ludwig von Mises (vgl. Grundprobleme der Nationalökonomie, Jena 1933, S. 33) betont, können die Begriffe „rational“ und „irrational“ nur auf die Mittelwahl zur Erreichung feststehender Zwecke angewandt werden; die Ziele selbst unterliegen der ethischen Bewertung.

    Google Scholar 

  21. Vgl. Andreas Paulsen, Bemerkungen zur methodischen Behandlung des Wirtschaftswachstums, Festgabe für Friedrich Bülow zum 70. Geburtstag, herausgegeben von Otto Stammer und Karl C. Thalheim, Berlin 1960, S. 288.

    Google Scholar 

  22. Joseph Schumpeter, Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, 2., neubearbeitete Auflage, München—Leipzig 1926, S. 75. Vgl. auch Hans-Jürgen Seraphim, Theorie der allgemeinen Volkswirtschaftspolitik, Göttingen 1955, S. 101.

    Google Scholar 

  23. Walter Adolf Jöhr, Theoretische Grundlagen der Wirtschaftspolitik, Band I, St. Gallen 1943, S. 122.

    Google Scholar 

  24. Der in diesem Zusammenhang von E. v. Beckerath (vgl. Heinrich von Stackeiberg, Marktform und Gleichgewicht, Wien und Berlin 1934, S. 12, Fußnote 1, ohne Quellennachweis) geprägte Begriff „vollkommene Markttransparenz“ trifft den gemeinten Sachverhalt nicht in vollem Umfange, da der Idealunternehmer neben den für ihn relevanten momentanen und zukünftigen Gegebenheiten der Betriebsumwelt, den Marktverhältnissen, auch die jeweilige betriebsindividuelle Kostenlage und -entwicklung kennen muß. Aus diesem Grunde erscheinen die Termini „vollkommene Transparenz“ bzw. „vollkommene Information“ treffender.

    Google Scholar 

  25. Unter „normaler“ Anpassung wird eine im Sinne des Preismechanismus’ typische Anpassungsform verstanden, bei der die Unternehmer auf Preiserhöhungen mit Angebotsausdehnung bzw. Nachfrageeinschränkung, auf Preissenkungen dagegen mit Angebotsreduktion und Nachfrageausweitung reagieren.

    Google Scholar 

  26. Wir können uns nicht der Systematik von Jöhr (Theoretische Grundlagen..., Band I, a. a. O., S. 126 ff.) anschließen, der die Prämissen der unbeschränkten Anpassungsfähigkeit und der unendlich schnellen Reaktion den Objekten des Wirt-schaftens, den knappen Gütern, zuordnet. Im Anschluß an Schmölders vertreten wir vielmehr die Auffassung, daß die Reaktionsprämisse ausschließlich Annahmen über das Verhalten der Wirtschaf tssubjekte enthält. Vgl. Günter Schmölders, ökonomische Verhaltensforschung, Ordo, Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, 5. Band, Düsseldorf und München 1953, S. 204 f.

    Google Scholar 

  27. Vgl. auch Willi Bongard, Realtypen wirtschaftlichen Verhaltens, Diss., Wien 1957, S. 12.

    Google Scholar 

  28. In diesem Sinne auch: Carl Brinkmann, Wirtschaftstheorie, 2. neubearbeitete Auflage, Göttingen 1953, S. 28 ff.; William Kapp, Political Economy and Psychology, Kyklos, Internationale Zeitschrift für Sozialwissenschaften, Vol. IV, 1950, S. 291 ff.; Hasso von Recum, Der Beitrag der empirischen Verhaltensforschung zur ökonomischen Theorie, Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, 2. Jahr, Tübingen 1957, S. 168.

    Google Scholar 

  29. Vgl. Helmut Fischer, Der Unternehmer in der Sicht der modernen Preistheorie, Diss., Hamburg 1959, S. 5 ff.

    Google Scholar 

  30. Vgl.: Hans-Jürgen Seraphim, Theorie der . . ., a. a. O., S. 40; Erich Gutenberg, Die Unternehmung als Gegenstand betriebswirtschaftlicher Theorie, Berlin und Wien 1929, S. 36.

    Google Scholar 

  31. Vgl. auch Heinz Droege, Der Mensch als wirtschaftliches „Datum“, Volkswirtschaftliche Schriften, Heft 4, Berlin 1952.

    Google Scholar 

  32. Vgl.: Oskar Morgenstern, Wirtschaftsprognose, Wien 1928, S. 5; Erich Egner, Wider den Positivismus in den Sozialwissenschaften, Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, 1. Jahr, 1956, S. 141.

    Book  Google Scholar 

  33. Andreas Paulsen, Die Gestalt des Wirtschaftsmenschen in der theoretischen Nationalökonomie, Berlin 1949, S. 35.

    Google Scholar 

  34. Vgl. Talcott Parsons, Die Stellung der Soziologie innerhalb der Sozialwissenschaften, Die Einheit der Sozialwissenschaften, herausgegeben von Wilhelm Bernsdorf und Gottfried Eisermann, Stuttgart 1955, S. 70.

    Google Scholar 

  35. Vgl. auch Hans-Jürgen Seraphim, Theorie der..., a. a. O., S. 53.

    Google Scholar 

  36. Vgl.: Gottfried Eisermann, Wirtschaftstheorie und Soziologie, Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart, Heft 205, Tübingen 1957, S. 23; Fritz Machlup, Der Wettstreit zwischen Mikro- und Makrotheorien in der Nationalökonomie, Tübingen 1960, S. 34 f.

    Google Scholar 

  37. René König, Beobachtung und Experiment in der Sozialforschung, Praktische Sozialforschung II, Köln 1956, S. 19.

    Google Scholar 

  38. „Richtigkeit ist eine logische Kategorie und besagt lediglich, daß in der logischen Ableitung eines Schlusses keine Fehler enthalten sind. Eine Aussage über die Prämissen, aus denen der Schluß gewonnen worden ist, steckt nicht in der Feststellung der Richtigkeit. Von Wahrheit einer Aussage kann hingegen nur dann gesprochen werden, wenn nicht nur ihre Ableitung logisch fehlerfrei ist, sondern auch die Prämissen den Bedingungen des Falls entsprechen, auf den die aus ihnen gezogenen Schlußfolgerungen angewandt werden. Die Wahrheit einer Aussage setzt nicht nur logische Richtigkeit, sondern auch Übereinstimmung der Prämissen mit den Bedingungen des zu lösenden Problems voraus. Bei geschickter Auswahl der Prämissen läßt sich die logische Richtigkeit jedes Satzes beweisen. Logische Richtigkeit allein reicht daher in einer Erfahrungswissenschaft nicht aus.“ Helmut Arndt, The Ricardian Vice, Festgabe für Friedrich Bülow, a. a. O., S. 38.

    Google Scholar 

  39. Horst Sanmann, Nationalökonomie als Sozialwissenschaft, Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft, 78. Jahrgang, I. Halbband, 1958, S. 305.

    Google Scholar 

  40. Helmut Arndt, Schöpferischer Wettbewerb und klassenlose Gesellschaft, Berlin 1952, S. 15.

    Google Scholar 

  41. Adolf Lampe, Umrisse einer allgemeinen Theorie der Wirtschaftspolitik, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Band 163, 1951, S. 96.

    Google Scholar 

  42. Gunnar Myrdal, Das politische Element in der nationalökonomischen Doktrin-büdung, Berlin 1932, S. 147.

    Google Scholar 

  43. Vgl.: Adolf Moxter, Methodologische Grundfragen der Betriebswirtschaftslehre, Köln und Opladen 1957, S. 39; Horst Sanmann, a. a. O., S. 291 f. Mit der auch von Mellerowicz vertretenen realitätsnahen, betriebswirtschaftlichen Konzeption erscheint die Feststellung unvereinbar, die Betriebswirtschaftslehre könne „bei der Untersuchung betrieblichen Handelns und bei der Aufstellung von Regeln für dieses von dem Betriebsleiter als . . . höchster Steigerung der klassischen Normfigur der Wirtschaft, des homo oeconomicus, ausgehen“. Konrad Mellerowicz, Einheitliche Wirtschaftswissenschaft?, Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, 2. Jahrgang, 1950, Heft 12, S. 709.

    Book  Google Scholar 

  44. Gerhard Mackenroth, Sinn und Ausdruck in der sozialen Formenwelt. Meisenheim am Glan 1954, S. 36.

    Google Scholar 

  45. Vgl. auch Herbert Schack, Das Verhältnis von Theorie und Praxis in der Wirtschaftswissenschaft, Festgabe für Georg Jahn, herausgegeben von Karl Muhs, Berlin 1955, S. 491.

    Google Scholar 

  46. Gottfried Eisermann, Wirtschaftstheorie und Soziologie, a. a. O., S. 18.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1964 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Bidlingmaier, J. (1964). Das Unternehmerverhalten unter homo-oeconomicus-Prämissen. In: Unternehmerziele und Unternehmerstrategien. Studienreihe Betrieb und Markt, vol 8. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12958-5_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-12958-5_2

  • Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-12529-7

  • Online ISBN: 978-3-663-12958-5

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics