Zusammenfassung
Bevor das betriebliche Innovationsverhalten in der DDR und die Reorganisation betrieblicher F&E diskutiert werden können, ist das industrielle und industrienahe F&E-Potential der DDR quantitativ und qualitativ abzuschätzen. Der Analyse werden F&E-statistische Maße und bei qualitativen Aspekten Befragungs- oder Fallstudienergebnisse zugrundegelegt. Da das Ziel der folgenden Darstellungen in einer Abschätzung der Ausgangssituation vor der deutschen Vereinigung besteht, werden wir uns auf statische Vergleiche und einige Anmerkungen zu Potentialentwicklungen in den achtziger Jahren beschränken.
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Literatur
Vgl. Hartung, Tenzler (1989), Anlage 1.
Vgl. SV-Gemeinnützige Gesellschaft für Wissenschaftsstatistik m.b.H. (1990).
Vgl. Brocke, Förtsch (1991), S.15.
Zu Ursachen und Beispielen der Manipulation vgl. 3.2.4.2. und 3.3.2.1.
OECD (1981), S.18.
Brocke, Förtsch (1991), S.16.
Meyer (1990), S.35.
Berechnet nach SV-Gemeinnützige Gesellschaft für Wissenschaftsstatistik-mbH (1990), S.50–53; Der Bundesminister für Forschung und Technologie (1990), S.363–365.
Berechnet nach SV-Gemeinnützige Gesellschaft für Wissenschaftsstatistik-mbH (1990), S.48,49.
Vgl. Winkler (1990), Daten bezogen auf den Zeitraum 1984–1988. Rose schätzt den Anteil der Lohnkosten an den F&E-Aufwendungen in der Industrie auf 60 bis 85% (Rose (1983) S.513).
Vgl. Meske (1990b), S.21.
Berechnet nach Brocke (1990a), S.38 und SV-Gemeinnützige Gesellschaft für Wissenschaftsstatistik-mbH (1990),S.48. Die Zahl stellt eine untere Grenze dar, da unter den Einnahmen der AdW weitere Einnahmen aus nicht näher spezifizierten Leistungen aufgeführt sind, die sich wahrscheinlich zum Teil auch der Wirtschaft zurechnen lassen.
Berechnet nach SV-Gemeinnützige Gesellschaft für Wissenschaftsstatistik-mbH (1990), S.49, Der Bundesminister für Forschung und Technologie (1990),S.388.
Berechnet nach Daten des Zentralarchivs für empirische Sozialforschung. Die Daten sind Ergebnisse einer an der Akademie der Gesellschaftswissenschaften durchgeführten anonymen Befragung von 3000 Ingenieuren. Für unsere Berechnungen wurde ein Teilsample von 631 Respondenten gezogen, die in der industriellen F&E tätig waren.
A.a.O. Die Frage lautete: Entspricht Ihr Qualifikationsniveau den Anforderungen Ihres Arbeitsplatzes? mit den Antwortmöglichkeiten 1 (Meine Qualifikation ist weit geringer als erforderlich), 3 (Meine Qualifikation entspricht den Anforderungen), 5 (Meine Qualifikation ist weit höher als erforderlich).
Haugrund (1989), S.97. Die Bewertungen wurden auf einer Skala von -3 (Die Anforderungen übersteigen die Fähigkeiten bei weitem) bis +3 (Die Fähigkeiten übersteigen die Anforderungen bei weitem erhoben). Jede dritte Selbsteinschätzung der Überqualifikation wurde allerdings vom Vorgesetzten nicht geteilt. (a.a.O., S.98).
Die Befunde sind vorsichtig zu interpretieren, da die F&E-Stellen in der DDR unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu Kombinaten in die statistischen Erhebungen aufgenommen wurden, während in den bundesdeutschen Erhebungen in einzelnen Fällen unter die jeweilige Berichtseinheit mehrere Unternehmen oder Unternehmensteile von Konzernen zusammengefaßt wurden.
Nach SV-Gemeinnützige Gesellschaft für Wissenschaftsstatistik-mbH (1990),S.32; Wudtke (1990), S.39.
OECD (1981), S. 19f.
Berechnet nach Daten des Zentralarchivs für empirische Sozialforschung Köln, vgl. Fußnote 35.
A.a.O.
Burggraf (1990), S.22 und Anlage: Tabelle 7.
Vgl. Meier (1990), S.120f., Brocke (1990a),S.39f. Im Mittel waren Forschungsgeräte bei ihrer ersten Inbetriebnahme an der Akademie international bereits fünf Jahre im Einsatz. (Brocke (1990a), S.40).
Vgl. Meske (1989), S.25.
Maier (1987), S.88f.
Vgl. Murrell (1990); Gehrke (1992); Kostrzewa (1988); Stehn, Schmieding (1990); O.V.(1990). Dabei wird nach höherwertiger Technik (zwischen 3,5% und 8,5% F&E-Aufwendungen als Anteil am Umsatz) und Spitzentechnik (F&E-Intensität höher als 8,5%) klassifiziert (vgl. Meyer-Krahmer (1991)), zu den Problemen der Definition von Spitzentechnik nach den F&E-Inputs vgl. Brockhoff (1986), S.434f.
Vgl. Meske (1989); Maier,Maier (1990); Poznanski (1990).
Vgl. Hanson, Pavitt (1987), S.79ff.; Maier, Maier (1990), S.86–89. Der Handel mit Patenten und Lizenzen soll im folgenden nicht weiter betrachtet werden, da er nur eine geringe Bedeutung innerhalb des innerdeutschen Handels aufwies (a.a.O., S.87).
Maier, Maier (1990), S.32.
Fleischer (1991), S.9–13.
Die Kilogramm-Preise, die die Bundesrepublik erlösen konnte, betrugen das 11-fache der DDR-Preise bei Büromaschinen, bei chemischen Erzeugnissen das 3-fache (vgl. Leipold (1991a), S.174).
Vgl. Stehn, Schmieding (1990), S.75.
Vgl. Kostrzewa (1988), S.32–34.
Gehrke (1992), S.26.
Berechnet wird der RCA-Wert einer Ware bzw. Warengruppe i für ein Land j nach: RCA = ln [(aij / eij): ∑j(aij) / ∑ (eij) ] , mit a:Ausfuhren, e: Einfuhren (vgl. Balassa (1967), S,203–209; Gehrke (1992), S.32). Daneben gibt es verschiedene andere Varianten der Berechnung (vgl. Kostrzewa (1988), S.26; Soete (1987), S.107).
Gehrke (1992), S.30.
Vgl. Maier, Maier (1990), S.41.
Vgl. Hinze, Grupp (1992),S.266; Meyer-Krahmer (1991). Die Analyse der Zusammenhänge zwischen Patent- und Handelsindikatoren ist nur bei enger Abgrenzung von Patentklasse und zugehöriger Produktgruppe und bei Berücksichtigung des zeitlichen Vorlaufs der Patentierung sinnvoll (vgl. Grupp, Schmoch (1991), S.1586ff.).
Vgl. Meyer-Krahmer (1991).
Vgl. Archibugi, Pianta (1992), S.86ff.; Hinze, Grupp (1992), S.266f.
Vgl. eine entsprechende These bei Elle,Thom (1989), S.122.
Vg1. Greif (1992), S.11.
Daten nach Greif (1992), S.17 und OECD (1990), S.45.
Vgl. Archibugi, Pianta (1992), S.83.
Vgl. Slama (1985).
Vgl. Hanson, Pavitt (1987), S.57–59.
A.a.O., S.59.
Vgl. Slama (1991); Gürlich (1991). Dagegen kann vermutet werden, daß die Zahl der Patentanmeldungen im westlichen Ausland von Exporterwartungen bestimmt wurde. Signifikante Zusammenhänge zwischen Patentaktivität und Exporten finden Glismann, Horn (1988) bei der Analyse der Patentaktivität der UdSSR in den USA 1963 bis 1983.
Greif (1992), S.18.
Der innerdeutsche Handel machte bei F&E-intensiven Waren der DDR die Hälfte des Exportumfangs in OECD-Länder insgesamt aus (nach Gehrke (1992), S.26).
Für Anträge von Inländern wurden Patente fast immer in Form des Wirtschaftspatentes erteilt, das ein spezifisches sozialistisches Schutzrecht darstellte, auf dessen Grundlage dem Erfinder eine Vergütung, den sozialistischen Betrieben die unbeschränkte Nutzung gewährt war (Niederleithinger (1991), S.125).
Schon bei Anmeldung eines Patents wurde einem Erfinder eine “Anerkennungsvergütung” im Wert von 300 bis 500 Mark bezahlt, einer Erfindergruppe bis zu 1500 Mark. Außerdem mußte dem Erfinder vom Nutzer des Patents ein degressiv steigender Anteil vom Nutzen gezahlt werden. In zwei Betrieben, mit deren Patentingenieuren Interviews geführt wurden, betrugen solche Zahlungen zwischen 400 und 20.000 Mark.
Vgl. Hinze, Grupp (1992), S.258; Greif (1992), S.16.
Berechnet nach Greif (1992), S.5, 28.
Zitiert nach Albrecht et. al (1991). Eine Verschlechterung der Qualität der Patente war in der DDR-Wirtschaft immer dann zu beobachten, wenn durch die Zentrale kampagneartig Forderungen nach höheren Anmeldezahlen erhoben wurden. Diese Aussage trifft Schanze ((1988), S.46) für den polygrafischen Maschinenbau.
A.a.O.
Vgl. Elle, Thom (1989), S.100.
Die nicht erteilten Patente bei Anmeldungen unterteilen sich in 10% Ablehnungen durch das Patentamt und 50% Rücknahmen durch die Anmelder (vgl. Greif (1992), S.3).
Vgl. Hinze, Grupp (1992), S.267, Archibugi, Pianta (1992), S.87ff.
Der Chi2-Wert des Landes i ist definiert als: Chi2 = ∑j (Aij-Ej)2 /Ej , wobei A den Patentanteil eines Landes i in der Klasse j und Ej der Anteil der Patente aller Länder der Klasse j. Bei Identität der Verteilungen beträgt Chi2 = 0. Der Chi2-Wert kann im vorliegenden Fall direkt als Maß d S ezialisierun benutzt werden da alle verglichenen Verteilungen dieselbe Anzahl von Klassen und Häufigkeitssummen aufweisen.
Vgl. Hinze, Grupp (1992), S.267.
Berechnet nach World Intellectual Property Organization (1989).
Vgl. die Studien von Slama (1986); Poznanskki (1990); Leary, Thornton (1989).
Vgl. Slama (1986).
Vgl. Leary, Thornton (1989). Die DDR erreichte den geringsten Anteilswert des neuen Verfahrens unter allen sozialistischen Ländern (S. 55).
Vgl. Schwarz (1991), S.3.
Vgl. Stehn, Schmieding (1990), S.69, 72.
Murrell (1991), S.67.
Hinze, Grupp (1992), S.263f.
Allerdings warnen die Autoren vor einer Uberbewertung ihrer Ergebnisse, da Informationen zu Patentierneigung, Technologiespezifika, Devisenverfügbarkeit und ausländische Zielmärkte nicht berücksichtigt werden konnten (Hinze, Grupp (1992), S.264.).
Schanze (1988), S.87. Dies ist ein Nebenprodukt des Versuchs, eine von Scherer (1984) auf der Basis von USA-Daten ermittelte Regressionsbeziehung zwischen der Anzahl von Patenten als abhängige Variable und F&E-Aufwendungen als unabhängige Variable auf DDR-Betriebe zu übertragen.
Vgl. Cremer (1986), Anhang 3, S.7f.
Brocke, Förtsch (1991), S.95.
Vgl. Meyer-Krahmer (1991).
Vgl. Gehrke (1992), S.33.
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Hilbert, A. (1994). Industrielle und Industrienahe Forschung und Entwicklung in der DDR — Einschätzung des Potentials. In: Industrieforschung in den neuen Bundesländern. Betriebswirtschaftslehre für Technologie und Innovation, vol 2. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12175-6_2
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