Zusammenfassung
Zur Rede stehen zwei ältere Kinderbücher, die im jeweiligen Sprachraum noch heute unvergessen sind. “Peterchens Mondfahrt” von Gerdt von Bassewitz erschien zuerst 1911 und als Buchausgabe 19151. Lewis Carrolls “Alice in Wonderland” erschien 1865.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. Mattenklott 1989, S. 316. Ich zitiere nach der Ausgabe von 1987.
Bassewitz 1987, S. 15.
A.a.O., S. 18.
Ebd.
A.a.o., S. 102.
Carroll (1865), 1973, S. 11.
A.a.O., S. 197f.
In “Alice hinter den Spiegeln” sind es ihre Katzen, die sie umgeben, als sie einschläft und auch wieder aufwacht. Auch hier ist von Mutter oder Eltern keine Rede.
So Gundel Mattenklott 1989, S. 282. Sendaks Buch erschien zuerst 1963 in den USA, die deutsche Übersetzung 1967.
Sendak 1967
Mattenklott 1989, S. 283.
Ebd.
A.a.O., S. 282.
Bettelheim 1977, zit, n. Mattenklott 1989, S. 282.
Eine Mutter (Lehrerin) beschwerte sich nach einer Theaterauffiihrung der “Wilden Kerle” darüber, daß in der Bearbeitung des Buches der Aspekt der Rückkehr des Kindes nicht ausreichend berücksichtigt worden sei (Mündliche Mitteilung von G. Beck).
Mattenklott 1989, S.82.
So u.a. gegen Michael Ende und Gudrun Pausenwang A.a.O., S. 33.
A.a.O., S. 5.
Aries 1977.
Hentig 1985, S. 480.
Aries 1977, S. 559.
So etwa Martin/Nitschke 1986.
Vgl. Lenzen 1989. Lenzens Kritik an Aries, er habe eine Verfallsgeschichte der Kindheit geschrieben, scheint mir ebenfalls berechtigt.
Liebs 1986.
Liebs schreibt: “Anstelle von ‘Kindheit setzt Aries den Begriff ‘Hätschelalter’. Damit sind die allerersten Lebensjahre gemeint, in denen auch den Kindern des Mittelalters aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit und Hilflosigkeit eine gewisse Zuwendung zuteil wird. Letzten Endes werden sie aber in ihrer Nutzlosigkeit eher geduldet. l…1 Das spezifisch Kindliche, der Liebreiz der Unfertigkeit, der prälogischen Befindlichkeit wird noch nicht wahrgenommen. Vielleicht deshalb, weil die Erwachsenen selber in gewisser Weise kindlich, naiv, unmittelbar in ihren Gefühlsäußerungen bleiben…” (A.a.O., S. 35). Eher zutreffend scheint mir Donata Elschenbroichs Interpretation: “Für den Zusammenhang unserer Fragestellung ist in beiden Fällen (zwei Spielregistern aus den den Jahren 1350 bzw. 1532 - G. Scholz) aufschlußreich die Abwesenheit pädagogisch-qualifizierender oder gar therapeutischer Eingriffe in kindliches Spiel” (Elschenbroich 1977, S. 72).
A.a.O., S. 17
A.a.O., S. 21.
Martin Doehlemann schreibt: “Ist vielleicht deshalb die Sage vom Rattenfänger von Hameln so beliebt, weil sie auf frühe Verschmelzungserlebnisse mit Tönen und Musik anspielt?” (Doehlemann 1985, S. 21). Hier wird unterstellt, was Liebs als Projektion bezeichnet: Der Wunsch noch oder wieder so sein zu können wie Kinder.
Wünsche 1988, S. d48.
A.a.O., S. d46.
A.a.O., S. d59.
Anzeige in Scupin 1934, S. 189.
Rasmussen 1934.
Scupin 1931.
Gstettner 1981, S. 200.
Ebd.
Scupin 1931, S. 164.
Gstettner 1981, S. 201.
Rasmussen 1934., S. 271.
A.a.O., S. 245.
Scupin 1931, S. 179.
Rasmussen 1934, S. 239.
A.a.O., S. 5.
A.a.O., S. 23 und 27. Auch hier ist wie bei Piaget die Kränkung spürbar.
A.a.O., S. 141.
Scupin 1931, S. 63.
A.a.O., S. 154.
A.a.O., S. 88.
Zillig 1960, S. 73.
A.a.O. S. 75.
Rousseau (1762) 1963, S. 107.
Vgl. Lassahn 1983, S. 43
A.a.O., S. 41. Lassahn deutet allerdings noch einen weiteren Gedanken an, den ich interessant finde. Die ersten Entdeckungsfahrer hätten geglaubt, in der Nähe des “gelobten Landes” angekommen zu sein. Kolumbus habe angenommen, daß in der Nähe seines Landeplatzes der Garten Eden aus der Genesis liegen müsse. (Vgl. S. 40). Diese Interpretation würde erklären, wie es zu jenem Strang der Beziehung zwischen Erobereren und Eroberten gekommen ist, der in der Eroberten das positive Vorbild sah. Zu klären bliebe dennoch, wie der andere Strang, die Vorstellung, daß die Eroberten keine Menschen seien, sondern Tiere, die man erschlagen und versklaven könne - der sich ebenfalls mit christlicher Weltauffassung verbinden läßt - zu erklären ist. Idealisierung der “Wilden” war gleichzeitig verbunden mit “herrischer Verachtung für die Kulturen der Eingeborenen.” (Gstettner 1981, S. 29)
Ebd.
Nohl 1933, S.263.
Rousseau 1963, S. 109
Rousseau 1963, S. 109.
“Da das Zusammenwirken der drei Erziehungsweisen zu ihrem Erfolg notwendig ist, müssen wir die beiden nach der ausrichten, auf die wir keinerlei Einfluß haben.” (S. 110)
Boas 1966, S. 30).
A.a.O., S. 228.
A.a.O. S. 225f.
Vgl. a.a.O., S. 227.
Es ist schon auffällig, wie die Projektion der Rezepienten den Text Rousseaus verändert. So schreibt Kagan 1987: “Die moderne westliche Gesellschaft folgt Rousseau in der Annahme, daß das Kleinkind bereit sei, sich an seine Betreuungsperson zu binden, und daß es eher Liebe als Haß […] anstrebe.” (S. 325).
Rang 1963, S. 73.
Vgl. a.a.O., S. 74.
A.a.O., S. 76.
A.a.O., S. 77.
Die Art und Weise wie Thomas und Feldmann Rousseau in einen Vergleich mit Entwicklungspsychologen stellen, zeigt die Verwirrung, den der Begriff “Natur” zu stiften vermag. (Vgl. Thomas/Feldmann 1986)
Baacke 1989, S. 105.
Ebd.
A.a.O., S. 106f.
Vgl. zu dem Kind als Heilsbringer bei Montessori, de Haan 1990.
U.a. am Versteckspiel verifiziert sie diese These. Den Sinn und Spaß des Versteckspiels für die Kinder sieht sie darin, alles an seinem Ort wiederzufinden: “Alles das zeigt, daß die Natur dem Kinde die Sensibilität für Ordnung einpflanzt, um einen inneren Sinn aufzubauen, der nicht so sehr Unterscheidung zwischen den Dingen ist, als vielmehr das Erkennen der Beziehungen zwischen den Dingen” (Montessori 1964, S. 85).
A.a.O., S. 91.
Wenn man, wie Hildegard Holtstiege, den Ordnungsbegriff bei Montessori ausschließlich als pädagogisch-psychologischen faßt, dann wird der Eindruck hervorgerufen, als ob Montessoris Anthropologie des Kindes eine der Konstruktion des sich entwickelnden Kindes sei. Zutreffender ist aber, daß Montessoris Entwicklungsbegriff nicht empirisch begründet ist, sondern religiös. Eine Zitierweise, die die “religiösen Begründungen” wegläßt, ergibt ein schiefes Bild. (Vgl. Holtstiege 1977, S. 44ff)
Köhnlein 1986, S. 468.
A.a.O., S. 469.
Vgl. a.a.O., S. 470 und S. 477: “Die durch Wiederholung des Gleichen geschaffene Erfahrung führt zur Annahme einer gewissen Konstanz der Weltstruktur und zur Hoffnung auf zukünftige Gültigkeit erworbener Erfahrungen.”
Holt 1971, S. 77.
Diese Beschreibung trifft auf die beiden Freien Schulen, die ich genauer kenne, die Freie Schule Marburg und die Freie Schule Frankfurt nicht (mehr) zu. In beiden Schulen kann man eher davon sprechen, daß es einen Aushandlungsprozeß zwischen Kindern und Erwachsenen gibt und damit für die Kinder und Erwachsenen die Chance einer realistischen Auseinandersetzung (vgl. Scholz 1990).
Honig 1988, S. 173.
Vgl. S. 11 ff. Unter anderem: “Zweitens ist das Experiment das wirksamste Mittel zu einem gründlichen Verstehen, doch Gebote der Moral erlauben uns nicht, mit Kindern solche Experimente zu machen, wie sie bei der wissenschaftlichen Erforschung von Tieren gang und gäbe sind”. (S. 11)
A.a.O., S. 200.
Vgl. a.a.O., S. 196.
A.a.O., S. 198.
Ebd. Ich habe nichts gegen die Aussage, daß Kinder größer werden wollen. Falsch wird sie, wenn dies als “Natur des Kindes” ausgegeben wird und die andere Seite unterschlagen wird. Manche Konflikte, in denen Kinder stehen, dürften erst verstehbar sein, wenn man unterstellt, daß sie Erwachsensein unattraktiv finden und dennoch größer werden wollen usw.
A.a.O., S. 18.
A.a.O., S. 19.
Ich denke, daß diese Bewertung auch durch die Tatsache nicht entwertet wird, daß sich Kagan durchaus kritisch mit den Grenzen empirischer Methoden befaßt. Denn dies wird als Mangel begriffen: “Vielleicht kommt man einmal dahin, daß die Psychologie die Eigenschaften der Menschen in generellen Termini beschreibt - so wie der Energiebegriff in der modernen Physik ein genereller Terminus ist -, aber noch ist es nicht soweit.” (S. 49)
Die Rede von der “Natur der Frau” ist heute unbestreitbar entlarvt als interessengeleitete Konstruktion einer Männergesellschaft.
Rights and permissions
Copyright information
© 1994 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Scholz, G. (1994). Annäherungen an Kindheitskonstruktionen. In: Die Konstruktion des Kindes. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12043-8_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-12043-8_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12575-6
Online ISBN: 978-3-663-12043-8
eBook Packages: Springer Book Archive