Zusammenfassung
Die Leitfrage dieser Arbeit lautet: Wie kann man Kinder verstehen, wie läßt sich über Kinder sprechen und schreiben? Die Frage so zu stellen, heißt zugleich darauf hinzuweisen, daß sie nicht im Sinne von „richtig“ oder “wahr” beantwortet werden kann. Die Antwort ergibt sich aus der Form der Darstellung.
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Literatur
Schleiermacher 1983 (1826), S. 9.
Alice Miller hat gezeigt, daß diese These auch auf Freud anwendbar ist, wenn sie Freud vorwirft, daß er seine Theorie von einem Erfahrungsbegriff zum Erlebnisbegriff umgebaut habe, um seine Eltern zu “schonen”. Vgl. Miller 1983. Ebenso läßt sich auch Alice Miller vorwerfen, mit ihrer Theorie vom “guten Kind” einer Projektion zu unterliegen Vgl. Liebs 1986, S. 256 (Anm. 7).
Benjamin 1987, S. 9.
Lenzen 1985, S. 11.
Lenzen bestimmt Kindheit als: “... ein alltägliches oder theoretisches Konzept für die historisch veränderliche Seinsweise des Menschen im Kindesalter” (Lenzen 1989, S. 845).
Dieser Satz meint nicht, daß Kinder nicht über Kindheit reden oder dazu nicht in der Lage wären. Er müßte also genauer lauten: Wenn Wissenschaft über Kindheit redet, dann reden immer Erwachsene. Aber auch das sagt nicht mehr, als daß Kinder von der Wissenschaft ausgeschlossen sind. Kinder sind sehr wohl in der Lage, über sich und Gleichaltrige wie über die Bedeutung der Lebensphase, in der sie sind, nachzudenken und zu sprechen. Sie können auch durchaus alternative Kindheiten zu der auszudenken, die sie leben. Die Differenz zwischen Kindern und erwachsenen Wissenschaftlern bzw. zu Erwachsenen, die wissenschaftlich reden, liegt darin, daß Kinder nicht in der Lage sind, Kindheit als gesellschaftliches Konstrukt anzusehen; also nicht dazu, aus einer an Phänomenen orientierten Betrachtungsweise aus-und in eine davon losgelöste Sichtweise einzusteigen.
Im Kontext einer Debatte, die sich heute ahnen läßt, erschiene der Titel “Die Konstruktion des Kindes” als Überschrift einer Gebrauchsanweisung.
Wittgenstein 1984.
Wittgenstein 1984, S. 237. Der Text findet sich im achten Kapitel des ersten Buches der “Conlessiones”. Vgl. Augustinus 1958, S. 33f.
Wittgenstein 1984, S. 231 f. Vgl. auch Hartnack 1962, S. 90.
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Scholz, G. (1994). Einleitung. In: Die Konstruktion des Kindes. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12043-8_1
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