Zusammenfassung
Ohne Zweifel stellten sich für die Osteuropaforschung nach dem Zusammenbruch der staatssozialistischen Systeme ganz neue Herausforderungen. Der Forschungsgegenstand selbst und damit die Disziplin an sich wurden einem radikalen Veränderungsprozess ausgesetzt.1 In den vergangenen Jahren ist viel über die neuen Themen und Methoden der Osteuropaforschung debattiert worden und diese Diskussionen sind noch keineswegs abgeschlossen. Die Konflikte verlaufen einerseits zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, andererseits zwischen area-specialists und Wissenschaftlern verschiedener Fachbereiche, die in ihren Arbeiten auf Osteuropa Bezug nehmen beziehungsweise diese Länder in vergleichende Untersuchungen mit einbeziehen. Viele area-specialists lehnen vergleichende Untersuchungen zu Osteuropa grundsätzlich ab, weil ihre Arbeiten auf historischen Entwicklungsprozessen basieren und sie aufgrund ihrer minuziösen Analysen zu der Einsicht gelangen, dass man „Äpfel“ nicht mit „Birnen“ vergleichen könne. Kitschelt spricht in diesem Zusammenhang jedoch von „blinder Einzelfallforschung“, die theorielos vor sich hin beschreibe und erzähle. Diese arbeite zwar zufällig wichtige Daten auf, könne sie jedoch nicht einordnen (Kitschelt 1995:504). Auch von Beyme kritisiert den Deskriptivismus der Osteuropaforschung als eine Selbstbeschränkung, um den Preis kaum generalisierbarer Ergebnisse (von Beyme 1994a: 23).
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de Nève, D. (2002). Einleitung. In: Sozialdemokratische und sozialistische Parteien in Südosteuropa. Junge Demokratien, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11393-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11393-5_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3481-6
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