Zusammenfassung
Die Bedeutung räumlicher Strukturen konnte für zentrale Bereiche des menschlichen Daseins aufgezeigt werden. Leben vollzieht sich von Anfang an in prägenden räumlichen Kontexten. Deutlich nachvollziehbar wurde insbesondere die subjektive Komponente des Raumbegriffs insofern, als lebensweltliche Raumkonzepte vor allem als psychische Projektionsfläche begriffen werden können. Denn unser empirischer Anschauungsraum bezieht sich zuletzt auf einen ständig geübten Akt der Selektion und diese Auslese erfordert grundlegend ein bestimmtes Auswahlprinzip, einen determinierenden Gesichtspunkt (Cassierer 1994; 187f.). Diesem deterministischen Prinzip folgend, ist auch das Untersuchungsgebiet als lebensweltlicher Raum in seiner topographischen Basis nicht denkbar ohne Begrenzungen. Der Charakter dieser Grenzen ist nicht ‚nattirlich‘ fassbar, sondern bleibt auf Setzungen und räumliche Ordnungen verwiesen, die in ihrer konstitutiven Gestalt historischen Geschehnissen unterworfen waren und sind. Beispielsweise ist das Verfahren politischer Grenzziehungen zu nennen, wonach Gebiete voneinander durch (un)friedliche Übereinkunft oder mittels Annexion separiert werden146. Damit ist nicht notwendigerweise ein substanzbildendes Element des gesellschaftlichen Raumes beschrieben, weil die Ebene des gesellschaftlichen Inbesitznehmens in der Regel nicht deckungsgleich ist mit politischen Kategorien der Raumbetrachtung.
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Frohnhofen, A. (2003). Der Landkreis Heinsberg. In: Jugendliche im „Raum ohne Eigenschaften“. Studien zur Jugendforschung, vol 23. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10445-2_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3603-2
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