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Lebensentwürfe im Spannungsfeld von Nähewünschen, Distanzbedürfnissen und gesellschaftlichen Leitbildern

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Alleinleben — Chance oder Defizit

Part of the book series: DJI-Reihe ((DJI,volume 13))

  • 71 Accesses

Zusammenfassung

Wie wir unser Leben entwerfen und welche Wünsche uns dabei lenken, ist ein dynamischer Prozess. Solange wir „altersgerechte“ Vorstellungen über Partnerschaft und Familie haben und leben (!) und diese sich in Übereinstimmung mit den Erwartungen unseres sozialen Umfeldes befinden, denken wir selten darüber nach. Die Alleinlebenden im mittleren Lebensalter sind trotz Zunahme dieser Lebensform eine gesellschaftliche Minderheit, und haben somit mehr Anlass, Lebensentwurf, Partnerwünsche und -biographie zum Gegenstand der Selbstreflexion zu machen.

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Referenzen

  1. Auch Hradil (1995), Jaeggi (1994) Kern (1998) halten es nicht für sinnvoll, von „freiwilligen“ Alleinlebenden oder Singles zu sprechen. Burkart (1992) kritisiert die Annahme von „Entscheidungsautonomie“ bei der Frage nach Gründen für private Lebensformen mit Blick auf strukturelle Push- oder Pull-Effekte. „Entscheidend wäre im Sinne einer soziologischen Erfassung des Problems, die strukturelle Ambivalenz der Singles herauszuarbeiten, die Verknüpfung von individueller Entscheidung und strukturellem Zwang, von ‚Selbstverwirklichung ’ und Familienorientierung“ (S. 358) Bachmann (1991) macht die Unterscheidung in freiwillig und unfreiwillig Alleinlebende zum entscheidenden Kriterium zur Differenzierung von Alleinlebenden.

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  2. Im Folgenden wird der Begriff Protestbewegung benutzt, um das Spektrum der Strömungen einzuschließen, die die Emanzipationsbewegung aus-machten, die sich in der zweiten Hälfte der 60er Jahre öffentliche Aufmerksamkeit verschaffte. Dazu gehören die Studentenbewegung im engeren Sinn, aber auch Gruppierungen, die aus ihr hervorgingen und (im Wesentlichen) nicht von Studenten getragen wurden, sich zusammen mit jenen politisch als außerparlamentarische Opposition, APO, verstanden -das trifft für die Gruppen zu, mit denen Susanne Ebenholz verbunden war — und Gruppierungen, die sich mit Beginn der 70er Jahre ausdifferenzier-ten und mit spezifischen Anliegen befassten, wie die Neue Frauenbewegung und die Hausbesetzerszene, in deren Umfeld Anja Vielhaber lebte und arbeitete (s. Kap. 4.3.1).

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  3. Ursula Neumann (1994) hat zahlreiche Zitate aus offiziellen und offiziösen Veröffentlichungen dieser Art zusammengestellt, die die Einstellungen jener Zeit über die Rollen von Frauen und Männer, über Ehe und Familie beleuchten.; Cas Wouters (1986) hat Etikette- und Ratgeberbücher aus den Jahren 1930 – 1985 auf deren Wandel hin analysiert.

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  4. Urteil des Oberlandesgerichtes Celle vom 19.5.1953, zit. nach Neumann 1994, 171

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  5. Zit. nach Neumann 1994, 106

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  6. Erst 1957 wurde das Gleichberechtigungsgesetz verabschiedet, womit der „Stichentscheid“ hinfällig wurde; dieser besagte, dass in den Fällen, in denen Eheleute sich nicht einig waren, die letzte Entscheidung beim Mann lag.

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  7. Erinnert sei daran, dass in der Landwirtschaft und im Handwerk die Frauen „Mithelfende“ im Familienbetrieb waren, die Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen noch stärker ineinander griff. Erst in den 50er, 60er Jahren, als diese beiden Wirtschaftssektoren zahlenmäßig stark abnahmen, sah sich die Mehrheit der Frauen vor der Alternative, entweder reduziert zu sein auf Hausarbeit einschließlich Kindererziehung oder zusätzlich zur Hausarbeit außer Haus dazuzuverdienen.

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  8. Ley 1984, 244f. Die Autorin hat 40 biographische Interviews von überwiegend in den 40er Jahren geborenen Schweizer Frauen erhoben.

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  9. Einen informativen Überblick über die politischen Theorien und Ziele der Studentenbewegung gibt Sabine Waldmann (1991) in ihrer Arbeit, in der sie lebensgeschichtlich begründete subjektive Motivationen für das Engagement von ehemaligen APO-Studenten untersucht und in Beziehung setzt zu deren weiteren biographischen Entwicklungsprozessen dieser ehemaligen Studenten.

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  10. Darauf ließ auch eine Fernsehdiskussion anlässlich des zwanzigjährigen „Gedenkjahres“ der 68er Revolte schließen, in der Protagonistinnen, auch ehemalige Mitglieder der Kommune Zwei und andere Zeitzeuginnen der Protestbewegung, zu Wort kamen.

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  11. Sie bilden die jüngere Gruppe von uns interviewten Alleinlebenden, auf die in der vorliegenden Arbeit nur gelegentlich Bezug genommen wird.

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  12. Nach einer 1984/85 durchgeführten Umfrage unter Paaren (Deutsches Jugendinstitut 1989) stimmten die Partner in keinem Bereich ihrer Beziehung so wenig überein wie in ihrer Zufriedenheit mit der Erledigung der Hausarbeit: Die Männer waren hoch zufrieden, die Frauen antworteten sehr gemischt. Das ist nicht nur Ausdruck der emotionalen Aufladung des Themas, sondern zeigt auch, dass offensichtlich viele Frauen die Arbeitsteilung als ungerecht empfinden, aber sehr viel weniger sie auch zu einem offenen (Streit)Thema in der Beziehung machen.

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  13. Gysi 1990, zit. nach Ferree 1992

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  14. Schütze (vgl. 1984, 1999) nennt als Elemente des biographischen Erfahrungsschemas der Wandlung, einer „zentralen Prozessstruktur des Lebens-laufs“: biographisches Handlungsschema des Erlebens von Neuem; neuartige Anregungsmilieus; Erfahrungen von höchster Erlebnisdichte; intensive Form der Sozialität; Erweiterung der Umweltbeziehungen; Bereitschaft, sich auf Lebens- und Selbstveränderung einzulassen. Ich komme auf das Konzept der Prozessstrukturen des Lebenslaufs zurück.

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  15. Dieter Ciaessens, Ferdinand D. Menne (1973) teilen diese Einschätzung selbst für diejenigen, die in alternativen Familienmodellen lebten: „Bislang hat sich dabei gezeigt, dass es unter den Mitgliedern bestehender Gruppen eine bleibende Tendenz zur Zweierbindung gibt. Zwang zu einer gewissen ‚Pseudohypersexualität ’ (Richter) lässt den Versuch sexueller Befreiung zumindest in einer umgekehrten Repressivität enden.“ (Ebd., 341)

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  16. Lebensanschauungen in dem umfassenden Sinn, wie Menschen ihre Erfahrungen und insbesondere die der Sozialwelt wahrnehmen und ordnen; vgl. Schütz 1971

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  17. Ciaessens, Menne (1973) zeigen Konfliktlinien bei der Erprobung von Al-ternativ-Modellen zur herkömmlichen Familie auf. Sie schließen (1973) ihre — im Nachhinein betrachtet sehr optimistische Einschätzung dieser sozialen Experimente — mit der Überlegung ab, „dass gegenwärtig noch Dauerreflexion auf hohem Niveau für diese Lebensform notwendig ist“; denn für sie geht es um „Versuche zur Konstruktion des ‚neuen Menschen ’.“ (Ebd. 342) Sie fragen deshalb, ob solche Alternativ-Modelle nur „unverbindliche Glasperlenspiele relativ luxurierender bürgerlicher Subjekte ’, die sich einigen Zwängen unserer Gesellschaft entziehen können,“ (ebd. 346) bleiben werden. Konfliktträchtigkeit, Dauerreflexion und freie Energien, diese Voraussetzungen gelten nicht weniger für offene Beziehungen, wie die beiden Biographinnen sie sich zugemutet haben, und die — auch nach Einschätzung der beiden Autoren — eher die Ausnahme in solchen Alter-nativ-Gruppen waren. Joseph v. Westphalen (1989) beschreibt in seinem ironischen Essay „Die Kunst des Seitensprungs“ die „fade Unvereinbarkeit von Theorie und Praxis“, wenn ein Paar theoretisch liberal und für die freie Liebe sei und praktisch mit einem realen Seitensprung umgehen müsse. Gegen Ende der 80er Jahre resignieren seine Helden und wünschen sich wieder den heimlichen Seitensprung. „Der fiese, alte reaktionäre Betrug war letztlich weniger betrügerisch als alles andere.“ (Ebd., 211)

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  18. „Als besonderes Hemmnis für die sexuelle Befreiung wurde die Bindung der Sexualität an die bürgerliche Ehe-Institution und die in ihr angelegte Monogamie und Dauerbindung betrachtet. Daher galten nicht- (oder ‚vor’-) eheliche Sexualbeziehungen, Mehrfachbeziehungen, Sexualität in Gruppen und Partneroffenheit in Teilen der Studentenbewegung — zumindest theoretisch — als fortschrittlich, als ‚antiautoritär ’ und ‚systemüberwindend ’.“ (Pagenstecher 1988) Der Marxist und Psychoanalytiker Wilhelm Reich, der davon überzeugt war, dass sich die Unterdrückungsmechanismen der kapitalistischen Gesellschaft auch in einer sexuellen Verdrängung niederschlügen und umgekehrt die sexuelle Unterdrückung angepasste Menschen schaffe, war (wie ich mich als „Zeitzeugin“ erinnere) ein viel gelesener Autor. Erst später, als die Protestbewegung in Untergruppen zerfiel, setzte sich in einzelnen Gruppierungen dieses Milieus — den straff organisierten Parteigruppen und -aufbauorganisationen, zu denen Susanne Ebenholz stieß (ohne je diese „rigide“ Seite ihrer Partei für sich gelten zu lassen) — eine Rückkehr zu einer strengen Sexualmoral, zur Forderung (und auch Überwachung) „geordneter Beziehungen“ durch.

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  19. Der Betroffene verliert zunehmend die Kontrolle über sein Leben, bis seine Handlungsorientierung endgültig zusammenbricht. Diese „Höhepunktkrise“ kann durch ein beliebiges Krisenereignis beschleunigt werden. „Negative Verlaufskurven stellen zunächst einmal stets eine Bedrohung der Entfaltung oder gar des bereits erreichten Bestandes der Ich-Identität dar — auch wenn gerade Verlaufskurven später, im Zuge der theoretischen Verarbeitungen, die Funktion erhalten können, dass sich der Biographieträger auf den wesendichen Bestand der eigenen Ich-Identität und seiner weiteren Entfaltungsmöglichkeit besinnt.“ (Schütze 1984, 94) Das Konzept der Verlaufskurve wurde von Fritz Schütze auf der Basis von autobiographischen Primärdaten entwickelt.

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  20. Die „Vorzeigefälle“ für eine frühe und radikale Übernahme neuer Muster in der Protestbewegung sind beide Frauen, und frauenspezifische Konfliktfelder (Anspruch auf ein sexuell aktives Leben auch als Frau und jenseits einer Ehe, Vermeidung des „harmonischen Ungleichgewichtes“ in Partnerschaften) sind eine treibende Kraft gewesen. Es sei aber nebenbei angemerkt, dass ich im Rahmen des Pretests auch einen Mann interviewt habe, der auf ähnlich radikale Weise neue Leitbilder in der Protestbewegung übernommen hat, die ebenfalls nachhaltig seinen weiteren Lebenslauf und in ausgeprägter Form seine Partnerbiographie beeinflusst haben.

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  21. Sabine Waldmann (1991) arbeitet in ihrer biographischen Studie ein typisches Lebenslaufmuster (unter anderen) von APO-Studenten heraus, das sie u.a. folgendermaßen charakterisiert: volle Integration in die Szene der Subkultur der 68er über mehrere Jahre; hohes politisches Engagement mit dem Ziel, das kapitalistische Gesellschaftssystem zu überwinden; kontinuierliche Partizipation an politischen Protestbewegungen, die nach dem Ende der APO aus der Linken entstanden; wenig scharfe Trennungslinien zwischen Privade-ben, Berufsarbeit und politischem Engagement. Die Vertreterinnen dieses Typus, den sie „die Aufständigen“ nennt, zeichnen sich dadurch aus, dass sie im mittleren Alter in eine tiefe Lebenskrise geraten sind und eine psychotherapeutische Behandlung gesucht haben. Diese Krisen seien fast immer in Verbindung mit einer Partnerkrise aufgetreten. Obwohl die Autorin eine nicht erwachsene Haltung des „Einforderns“ von unkonkreten sowie illusionären Idealen als psychodynamischen Hintergrund sieht, fügt dieser Befund sich in die von mir vorgeschlagene Deutung ein, dass freie, experimentelle Umgangsformen in Partnerbeziehungen zur persönlichen Überforderung wurden, als sie nicht mehr durch das Milieu abgestützt wurden.

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  22. Ich beziehe hier auch zwei von meiner ehemaligen Projekt-Kollegin Angelika Otto interviewten Alleinlebende aus den neuen Bundesländern ein, weil zu Beginn der 70er Jahre in der DDR der soziale Druck zu heiraten noch ausgeprägter war als in der alten BRD. Bei der Auswertung dieser Interviews habe ich mich weitgehend auf die Analysen von Angelika Otto gestützt, übernehme aber für die hier widergegebene Interpretation alleine die Verantwortung.

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  23. 1970 wurden in der DDR 13% aller Kinder nichtehelich geboren, in den 80er Jahren mehr als ein Drittel. (Institut für Sozialpolitik, Akademie der Wissenschaften der DDR, 1990)

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  24. Neben Elmar Soehnges, Inge Pechler und Anni Moosberger stand auch Gabi Schlichting eine unaufgelöste Symbiose zu einem allein erziehenden Elternteil im Weg zu einer gelingenden Partnerschaft. Ihr Vater wurde Witwer, als die Tochter sechs Jahre alt war, und band das Mädchen in einer Weise an sich, dass zumindest von einem psychischen Missbrauch gesprochen werden muss. Diese Konstellation dominiert(e) ihre Biographie in einem Maße, dass diese Lebenskonstruktion hier unberücksichtigt bleibt.

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  25. Das Haus des Vaters zu erhalten und mit einer geradezu absurden Intensität zu gestalten, ist, neben der Grabpflege, auch die Lebensaufgabe von Gabi Schlichting, die ebenfalls aufgrund einer unaufgelösten Symbiose mit dem allein erziehenden Elternteil keinen Partner real in ihr Leben lassen konnte, aber bewusst bedauert, nicht geheiratet zu haben.

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  26. Die Herkunftsfamilien von auffallend vielen Alleinlebenden unserer Studie waren mit gravierenden Tabus belastet. Die Hintergründe für diese Tabus waren durchweg mit kollektiven zeitgeschichtlichen Konstellationen verbunden: Wie hatten die Ehepartner (also die Eltern der von uns Interviewten) während langer Trennungszeiten im Krieg gelebt? Stimmten reale Elternschaftsverhältnisse nicht mit den offiziellen überein? Auch die Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus und Überwachungstätigkeiten der Stasi in der DDR waren Anlässe für Tabubildungen. Es wäre interessant, der Frage nachzugehen, ob aufgrund dieser historischen Konstellationen besonders viele Menschen in Familien mit tabubelasteten Kommunikationsstrukturen aufgewachsen sind und ob dies kollektive Auswirkungen auf Bindungswünsche und -verhalten dieser Generation gehabt hat.

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  27. Darin unterscheidet sich dieser Fall von Inge Pechler, einer Tochter, beide sind das einzige Kind einer Kriegerwitwe, beide erlebten über die Erzählungen ihrer Mütter eine Idealisierung des Vater, den sie nicht mehr kennen lernten. Zu heiraten bedeutet für die Tochter, das Schicksal der Mutter für sich selbst zu vermeiden. Im Unterschied zu Elmar Soehnges hat Inge Pechler eine zwar auch enge, aber negative Beziehung zur Mutter, die sie als strafend in Erinnerung hat.

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  28. Es ist auffallend, dass viele der von uns interviewten jüngeren allein lebenden Frauen (Jahrgänge 1953 –1962), die in die vorliegende Arbeit nur gelegentlich einbezogen werden, hinsichtlich langfristiger Bindungen Flucht-und Suchbewegungen zeigen und sich selbst in einem Moratorium erleben. Dass sie geringere Zweifel haben als 45 –50-Jährige, dass ihnen, wenn sie sich denn für ein Zusammenleben in einer verbindlichen, langfristigen Partnerschaft entscheiden, dieses auch gelingen kann, ist lebenszyklisch erklärbar. Das gleiche gilt für die Beobachtung, dass die jüngeren allein lebenden Frauen, zur Zeit unserer Befragung etwa Mitte bis Ende Dreißig, sich großenteils intensiv mit der Frage auseinander setzen, ob sie noch ein eigenes Kind anstreben wollen. Aber in folgenden Unterschieden macht sich ein gesellschaftlicher Wandel bemerkbar: Sie reflektieren ihren Kinderwunsch sehr viel ambivalenter als die ca. zehn Jähre älteren allein lebenden Frauen das im entsprechenden Alter getan haben; denn sie erwägen eigene Kinder selbstverständlicher als die zehn Jahre früher geborenen Frauen auch unabhängig von einer Partnerschaft. Sie verneinen zwar durchgehend, ohne festen Partner ein Kind zu planen. Aber diese Möglichkeit ist ein Thema für sie geworden. Der äußere Druck in Richtung Normalbiographie hat nachgelassen, aber die Ambivalenzen und damit inneren Konflikte sind eher größer geworden — beides zusammen möglicherweise ein Grund für die ausgeprägten Suchbewegungen und Moratorien der allein lebenden Frauen dieser Jahrgänge.

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  29. 26-teilige Familienchronik von Edgar Reitz. Hermann, das Alter Ego des Filmemachers, verlässt die enge dörfliche Welt und wird Musiker und Mitglied einer avantgardistischen Bohème der Vor-68er. Günther Höhler hat alle 13 Folgen des ersten Teils immer wieder auf sämtlichen Dritten Programmen gesehen.

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Stich, J. (2002). Lebensentwürfe im Spannungsfeld von Nähewünschen, Distanzbedürfnissen und gesellschaftlichen Leitbildern. In: Alleinleben — Chance oder Defizit. DJI-Reihe, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09241-4_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09241-4_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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