Zusammenfassung
Die deutsche Elektrizitätswirtschaft steht gegenwärtig — in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts — vor einem historischen Paradigmenwechsel: Für geradezu unveränderlich gehaltene Rahmenbedingungen ihrer bisherigen Entwicklung scheinen sich weitgehend zu verändern. Ein Strukturbruch ist sicherlich in der beginnenden Deregulierung zu sehen: Während in den vergangenen 60 Jahren die Elektrizitätserzeugung in einem wettbewerbsrechtlichen Sonderstatus betrieben werden konnte, wird dieser nun aufgehoben und durch eine wettbewerbliche Struktur ersetzt. Ein weiterer Strukturbruch liegt in räumlicher Hinsicht vor: Die Aufhebung der europäischen Teilung durch den „Eisernen Vorhang“ eröffnete einerseits insbesondere der deutschen Elektrizitätswirtschaft einen nahezu unersättlichen potentiellen Markt für Stromlieferungen und Unternehmensbeteiligungen, anderseits droht gerade der deutschen Elektrizitätsbranche eine kostenbegünstigte Konkurrenz aus dem mittel- und osteuropäischen Ausland.
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Literatur
Vgl. FORSCHUNGSZENTRUM JÜLICH (1995, S. 34).
Vgl. z.B. REHFELDT/SCHWENK (1997, S. 64), Abb.l.
Vgl. z.B. KALTSCHMITT/FISCHEDICK (1995, S. 110).
Vgl. BRAUCH (1997, S. 14).
Vgl. KALTSCHMITT/WIESE (1995, S. 401–422).
Vgl. WIESE/KALTSCHMITT (1997, S. 93); LUTHER/WETTLING/WITTWER (1997, S. 150); diese Aussage berücksichtigt nicht die äußerst kostengünstige großtechnische Wasserkraftnutzung, da diese in Deutschland keine Ausbaumöglichkeiten mehr besitzt.
Vgl. WIESE/KALTSCHMITT (1997, S. 96–99); LUTHER/WETTLING/WITTWER (1997, S. 135).
Vgl. KALTSCHMITT/WIESE (1993, S. 319ff).
Vgl. KALTSCHMITT/WIESE (1995; S. 215ff und S. 276ff). Hierbei ist zu beachten, daß ein derartiger Kostenvergleich noch nicht die unterschiedliche Verfügbarkeit der genannten regenerativen und konventionellen Elektrizitätsgewinnungsformen berücksichtigt.
Vgl. REHFELDT (1997, S. 15).
Vgl. ALTNER et al. (1995, S. 85–204).
Vgl. z.B. MICHAELIS (1996, S. 65f), GRAWE 1993.
Vgl. z.B. RENNINGS/KOSCHEL (1995, S. 13ff).
Zudem ist darauf hinzuweisen, daß über Rückkopplungen im volkswirtschaftlichen Produktionssystem sich aus einer Verteuerung des Inputs „Energie“ zugleich eine gemäß der jeweiligen Energieintensität variierende Verteuerung aller produzierten Güter, insbesondere also auch von Windkraft- und Photovoltaikanlagen ergeben wird; vgl. hierzu ausführlich DRAKE 1996.
Vgl. REHFELDT (1997, S. 10).
In diesem Zusammenhang wird zwischen Effektivität und Effizienz unterschieden. Diese Unterscheidung soll kurz erläutert werden: So zeigt sich die Effektivität der Windkraftförderung v.a. in den Jahren seit 1990 in dem Wachstum der in Windkraftanlagen installierten Stromerzeugungskapazitäten. Ob dieser Förderung auch Effizienz zugesprochen werden kann, ist zunächst abhängig von dem verwendeten Effizienzkriterium. So ist zu fragen, ob der erreichte Effekt mit minimalem Aufwand erzielt wurde. Doch ist auch eine grundlegendere Frage zu stellen, nämlich, ob die Förderung überhaupt — durch das Erreichen von umweltpolitischen Zielen sowie ein Absenken des Produktionskostenniveaus dieser Technologie auf ein gegenüber den Konkurrenztechnologien vergleichbares Niveau — zu rechtfertigen ist.
Vgl. MALERRBA (1992, S. 848); LIEBOWITZ/MARGOLIS 1994.
Vgl. ERDMANN (1993, S. 133–153), WITT (1997, S.8ff).
Verriegelung technologischer Paradigmata; ursprünglich in ARTHUR et al. 1987, ARTHUR 1989. Zur weiteren Diskussion vgl. auch DAVID 1985, LIEBOWITZ/MARGOLIS 1995, KATZ/SHAPIRO (1986, S. 830ff), COWAN 1990, DOSI/NELSON (1994, S. 167), ORTMANN (1995, S. 155); vgl. auch die Diskussion der „sozialen Konstruktion“ einer Technologie in MCGUIRE et al 1993.
Zur Kritik an diesen Annahmen bzw. zur eingeschränkten Aussagefähigkeit der ARTHURschen Aussagen vgl. BRÖSSE (1996, S. 38ff).
ARTHUR bezieht dabei die Effizienz auf den klassischen Effizienzbegriff der Produktionstheorie. Im Rahmen einer umweltökonomischen Debatte ist jedoch abzuwägen, welche weiteren Parameter in diese Bewertung einfließen sollten. Die Prüfung der Existenz eines Lock-Outs im Falle der regenerativen Energien erfolgt in dieser Arbeit ohne eine Beantwortung dieser gravierenden, aber v.a. politisch zu beantwortenden Teilfrage.
Zu verstehen als „Entriegelungseffizienz“.
D.h.: Es existiert keine Förderstrategie, die die gleiche Effektivität mit geringerem staatlichen Förderungsaufwand erreicht.
Vgl. das Kriterium der Evolutionseffizienz in ERDMANN (1993, S. 187).
Dieser Begriff ist als ausreichend offen zu verstehen, um sowohl internalisierte als auch noch nicht internalisierte externe Kosten zu subsumieren.
Vgl. ERDMANN (1993, S. 187).
So weist beispielsweise die gegenwärtige Gestaltung des Stromeinspeisegesetzes in Verbindung mit der Umsetzung des geltenden deutschen Energiewirtschaftsrechts, die durch die staatliche Investitionsaufsicht eine Investition von Energieversorgungsunternehmen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien tendenziell diskriminiert, darauf hin, daß den Hauptakteuren auf dem Strommarkt nahezu keine Anreize gesetzt sind, einen Teil ihrer Stromerzeugung durch Wind- oder Solarenergie zu decken (vgl. Kap. 10.1).
Vgl. PLESCHAK/SABISCH (1996, S. 299) für eine Definition des Begriffs „Innovationspolitik“.
Vgl. z.B. GRUPP/SCHMOCH/KUNTZE (1995, S. 272ff).
Für eine Erörterung der besonderen Rolle, die die Elektrizität in evolutionsökonomischen Untersuchungen einnimmt vgl. FRITSCH, B. (1996, S. 31 ff).
Vgl. KOSCHEL/RENNINGS (1995, S. 14), Tab. 2.
vgl. Kap. 3.1.
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Reichel, M. (1998). Einleitung. In: Markteinführung von erneuerbaren Energien. Studien zum internationalen Innovationsmanagement. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08123-4_1
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