Zusammenfassung
Die wichtigsten Charakteristika der Samples aller 149 Emissionen (All), der 51 Privatisierungs IPOs (PIPOs) und der 98 privaten IPOs (IPOs) sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Zunächst ist erkennbar, dass rund 85.5 Prozent des gesamten Emissionsvolumens von 15,874.7 Mio PLN von den 51 PIPOs stammt (13,498.3 Mio PLN). Der durchschnittliche Emissionserlös ist bei den PIPOs mit 264.7 Mio PLN mehr als 11 mal so groß wie bei den privaten IPOs mit 23.3 Mio PLN. Die Relation beim Median beträgt rund 3:1 (42.0 Mio PLN versus 14.0 Mio PLN).
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Literatur
Zur Ermittlung von ‘abnormal returns’ werden in der ‘event study’ Literatur verschiedene Methoden vorgeschlagen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Arbeiten von Brown und Warner (1980, 1985) zu erwähnen. Für die Berechnung des Underpricings ist die `market adjusted return’ Methode am besten geeignet und kommt daher in der IPO Literatur idR zur Anwendung.
Anzumerken ist, dass im Einklang mit der Vorgangsweise in der IPO Literatur das Un derpricing nicht um die Inflationsrate adaptiert wird. Dies ist damit begründbar, dass der Benchmark und das Going Public Unternehmen über die gleiche Zeitspanne miteinander verglichen werden.
Für IPOs in westlichen Industriestaaten hat eine Korrektur um die Marktperformance häufig kaum eine Auswirkung auf das durchschnittliche Underpricing. Eine diesbezügliche Literaturzusammenstellung findet sich beispielsweise in Ehrhardt (1997).
Von den 242 PIPOs sind 34 aus Zentral- und Osteuropa. Über die Anzahl an polnischen PIPOs in ihrem Sample werden keine Angaben gemacht.
Vgl. Keloharju (1993) für Finnland oder Koh und Walter (1989) für Singapur.
Ein diesbezügliches Beispiel im Main Market ist Huta Olawa. Bei einem Zeichnungspreis von 5 PLN wurde die Emission aufgrund sehr großer Nachfrage bereits am ersten Tag der Zeichnungsperiode geschlossen. Huta Olawa notierte am ersten Handelstag bei 13.5 PLN.
Nach dem Modell von Rock (1986) ist die (relative) Nachfrage bei Emissionen mit einem Zeichnungspreis der unter dem tatsächlichen Marktwert liegt, größer als bei Emissionen, die überbewertet sind. Während unterbewertete Emissionen von informierten und uninformierten Investoren gezeichnet werden, geben bei überbewerteten Emissionen nur uninformierte Investoren Zeichnungswünsche ab.
Die tatsächliche Nachfrage ist bei `first-come-first-serve` Emissionen nur dann beobacht bar, wenn es aufgrund einer geringen Nachfrage zu keinem vorzeitigen Zeichnungsschluß kommt.
Overpricing bedeutet, dass der um die Marktperformance bereinigte Zeichnungserfolg negativ ist.
Diese Vorgangsweise impliziert, dass jener Geldbetrag, den ein Investor aufgrund einer gekürzten Zuteilung nicht in Unternehmen i zum Zeichnungspreis veranlagen kann, eine Rendite von null abwirft.
Eine Periode von drei Jahren wird in der Literatur in diesem Zusammenhang häufig ver wendet (vgl. beispielsweise Jegadeesh, Weinstein und Welch, 1993).
Insgesamt sind von den 149 Going Public Unternehmen aus der gesamten Datenbasis vier Unternehmen (drei Mergers und ein Going Private) bis zum 31.12.1998 wieder gelöscht worden. Nur in einem dieser vier Fälle erfolgt die Löschung innerhalb der ersten drei Sekundärmarktjahre. Für dieses Unternehmen (Bank Gdansk) werden über die verbleibenden 15 Monate (bis zum Ende der ersten drei Jahre) die SEO Daten des übernehmenden Unternehmens (BIG) herangezogen.
Das Ergebnis ändert sich nicht, wenn die SEO-Aktivität nur über die ersten 12 oder 24 Monate betrachtet wird.
Diese Vorgangsweise wird gewählt, da durch Transaktionskosten wie ‘bid-ask` Spreads preisstabilisierte Kurse am ersten Handelstag verzerrt sein können. Alle nachfolgenden Untersuchungen wurden auch mit einem Intervall von ± 5 Prozent durchgeführt. Die Ergebnisse verändern sich dadurch im Kern aber nicht.
Wenn statt der 149 Going Public Unternehmen nur die Subsamples der Privatisierungen oder der privaten IPOs betrachtet werden, verändern sich die Ergebnisse nicht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit unterbleibt eine diesbezügliche Darstellung.
Eine direkte Einflußnahme ist nur möglich, wenn der Staat nach dem Going Public noch einen Anteil am Unternehmen besitzt. Eine indirekte Einflußnahme ist hingegen durch entsprechende Veränderungen in den gesetzlichen und institutionellen Rahmenbedingungen immer möglich.
Das Kurs-Gewinn Verhältnis bezieht sich immer auf den Emissionskurs.
Vgl. dazu beispielsweise Jensen und Meckling (1976).
Vgl. dazu auch die Hinweise und Anmerkungen in Kapitel 5.2.3.
Da alle Unternehmen die an der WSE seit der Wiedereröffnung im April 1991 notieren als Going Public Unternehmen zu klassifizieren sind, enthält grundsätzlich auch jeder Benchmark Going Public Unternehmen. Aufgrund der geringen Anzahl der zur Langfristperformancemessung verfügbaren Unternehmen wird nur ein Benchmark verwendet.
Dies gilt nicht für preisstabilisierte Going Public Unternehmen (vgl. Kapitel 5.2.4). Da ihre Anzahl relativ klein ist, beeinflussen sie das Gesamtergebnis aber nicht signifikant.
Vgl. dazu beispielsweise die Evidenz für US-IPOs in Loughran und Ritter (1995) oder für finnische IPOs in Keloharju (1993).
Für private IPOs ist die Beziehung demgegenüber sogar positiv, die Performancedifferenz ist allerdings nicht signifikant von null verschieden.
Für das Sample der 33 Privatisierungen beträgt der Median der Aktienmarktperformance über die drei letzten Monate vor dem Beginn der Zeichungsperiode -4.26 Prozent.
Vgl. dazu Boycko, Shleifer und Vishny (1996).
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Aussenegg, W. (2000). Case-by-Case Privatisierungen und Initial Public Offerings privater Unternehmen. In: Going Public in Übergangsökonomien. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08046-6_5
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