Zusammenfassung
Wenn wir den Körper eines höheren Tieres sorgfältig durchmustern und seine Organe einer aufmerksamen Prüfung unterwerfen, so werden wir uns in sehr vielen Fällen davon überzeugen können, daß er der Tummelplatz für Lebewesen der verschiedensten Art und Herkunft ist. Neben der Fauna der äußeren Haut pflegt diejenige des Darmkanales eine besonders reiche zu sein, aber auch die mit diesem in Verbindung stehenden Organe, wie z. B. die Leber, bilden häufig den Aufenthaltsort für zahlreiche und mannigfach gestaltete Organismen. Dasselbe gilt von den übrigen Organsystemen; auch die Lunge, die Niere, das Gehirn bleiben nicht frei von ungeladenen Gästen. In vielen Fällen werden wir finden, daß die Körpersäfte, das Blut, und daß die Zellen der die Organe bildenden Gewebe lebende Gebilde einschließen, die nicht aus den Körperzellen des Tieres entstanden sind und die wir als fremdartige Eindringlinge kennen lernen. Wir nennen alle diese Lebewesen, die in der geschilderten Weise auf oder in einem anderen Organismus Kost und Wohnung nehmen, Schmarotzer oder Parasiten. Der Organismus, der ihnen als Herberge dient und von dessen Säften sie leben, heißt der Wirt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1915 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
von Linden, G. (1915). Die Verbreitung des Schmarotzertums. In: Parasitismus im Tierreich. Die Wissenschaft, vol 58. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02983-0_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02983-0_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-01070-8
Online ISBN: 978-3-663-02983-0
eBook Packages: Springer Book Archive