Zusammenfassung
Dass sich der Kyoto-Prozess als so komplex erwies, war nicht nur den verschlungenen Pfaden der Außenpolitik zuzuschreiben. Auch innenpolitisch mussten die Regierungen lavieren. Gerade die Freiräume und Zwänge, die das Handeln im eigenen Land bestimmten, waren fir den Erfolg in Kyoto maßgeblich. Da es im Kyoto-Protokoll um Ziele und Zeitpläne fir Industrieländer gehen sollte, werden im folgenden Abschnitt einige Entwicklungen in der Europäischen Union, den USA und den anderen JUSSCANNZ-Ländern dargestellt. Auch in der Arena der Nichtregierungsorganisationen vollzogen sich Entwicklungen, die sich auf den Kyoto-Prozess auswirkten. Zum Abschluss des Kapitels werden daher verschiedene Ereignisse in der Wirtschaftswelt und die Aktivitäten der Umweltschutzorganisationen beschrieben.
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Literatur
Demgegenüber waren die Emissionen in den alten Bundesländern im gleichen Zeitraum geringfügig gestiegen, vgl. Deutschland 1997; vgl. auch Ziesing et al. 1998; Beuermann/ Jäger 1996.
Um dem Argument entgegen zu treten, dass die „Mauerfallprofite“ zum „Nulltarif` ent- standen seien, wiesen deutsche Regierungsvertreter auf die hohen Kosten der Wiedervereinigung hin. Immerhin waren allein zwischen 1991 und 1996 mehr als 750 Mrd. DM in die neuen Bundesländer geflossen. Scherzhaft boten sie inoffiziell an, die Emissionssenkungen mit allen zu teilen, die einen entsprechenden Teil dieser Kosten übernehmen würden.
Vgl. Europäische Kommission 1996d. Aufgrund dieser Weigerung war die Fähigkeit der EU zur Übernahme einer führenden Rolle bei den Abschlussverhandlungen erheblich eingeschränkt.
Vgl. Blok et al. 1997.
EU calls for 15% Climate Emissions Cut By 2010“, EWWE, 7. März 1997, 7-9; European Union (General Secretariat of the Council, Meeting Doc. CONS/ENV/97/1 Rev. 1 (SN/11/ 97 Rev.1), Brüssel, 3. März 1997.
EWWE, 20. Juni 1997 (Sonderausgabe), S. 2.
Europäische Kommission 1997d; 1997e; 1997f.
Europäische Kommission 1996b; 1997b; 1997c, 1997d.
Vgl. EWWE, Jg. 6, Nr. 10, 16. Mai 1997, S. 13 und Jg. 6, Nr. 14, 18. Juli 1997, S. 9.
Informationen zur White House Initiative on Global Climate Change sind erhältlich unter <http://www.whitehouse.gov/Initiatives/Climate/main.html>.
Public Backs Tough Steps for a Treaty on Warming“, The New York Times, 28. November 1997, A 35 (eigene Übersetzung).
Vgl. Harris, S. 56-57.
Für den Konsens mussten die Verfechter der Entschließung jedoch einen Preis zahlen, denn die Senatoren, die entschiedene Maßnahmen befürworteten, konnten die Bestätigung der Ergebnisse des IPCC durchsetzen. Die wissenschaftliche Grundlage für den Kyoto-Prozess musste daher selbst von den Hardlinem im Senat anerkannt werden.
Handelsblatt, 20. Oktober 1997, S. 10.
The Australian Government’s greenhouse journey“ unter <http://www.peg.apc.org/.acfenv/ghfact8.htm> (13. März 1998).
Kiko ist das japanische Wort fir Klima.
Schreurs 1996; 1997.
Asahi Shinbun, 21. Juni 1997.
Es gab jedoch Anzeichen dafür, dass der Kampagne nur mäßiger Erfolg beschieden war, da sie von der Öffentlichkeit weit gehend als parteiisch wahrgenommen wurde. Zu der 13 Mio. US-Dollar schweren Kampagne vgl. Greenpeace USA 1997; Greenpeace Magazin 6/1997, S. 23-25; Die Zeit, Nr. 43, 17. Oktober 1997, S. 23; vgl. auch Homepage der Global Climate Coalition unter <http://climatefacts/org>; Greenpeace 1998.
Energy — Key to Growth and a Better Environment for Asia-Pacific Nations“, Remarks by Lee R. Raymond, Chairman and Chief Executive Officer, Exxon Corporation, World Petroleum Congress, Peking, 13. Oktober 1997 (liegt den Autoren vor — Zitate: eigene Obersetzung).
Martha M. Hamilton, „Oil Executives are Shifting Their Stance“, Washington Post, 3. März 1998 (eigene Übersetzung).
Shell Makes a Push for Renewable Energy, ENDS Daily, 16. Oktober 1997.
CNE 1997; zu den Aktivitäten US-amerikanischer Umweltschutzorganisationen vgl. auch Harris 1998; S. 54-55.
Über die globalen CAN-Strategiesitzungen hinaus diskutierten europäische Umweltschutzorganisationen ihre Position beispielsweise auch bei einem internen Workshop, der Ende September 1997 in Berlin stattfand.
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Oberthür, S., Ott, H.E. (2000). Verschiebung des Kräfteverhältnisses: Entwicklungen auf Regierungs- und Nichtregierungsebene. In: Das Kyoto-Protokoll. „Beiträge zur Internationalen und Europäischen Umweltpolitik“. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01434-8_6
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