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Die Umwelt des Entscheidungsträgers in der Inter-Nation Simulation

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Simulation internationaler Prozesse

Part of the book series: Politische Vierteljahresschrift Sonderheft 3/1971 ((KF,volume 3/1971))

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Zusammenfassung

Bei der Planung der Aufgabe, die Umwelt des Entscheidungsträgers darzustellen, wie sie aufgrund der Modellannahmen der Inter—Nation Simulation (INS) besteht, hatte ich den Eindruck, daß bereits die Kapitel von Guetzkow und Noel in Simulation in International Relations 2 abgesehen von gelegentlichen Unklarheiten mehr über Entwicklung und Inhalt ihres Modells aussagen als viele andere veröffentlichte Simulationsbeschreibungen. Da ich aber in meiner ersten Arbeit über INS ausdrücklich versucht habe, einen vergleichenden Ansatz zu verwenden3, ist es möglich, daß eine Betrachtung des Kontextes von Entscheidungen mit Hilfe dieses Ansatzes nicht unbedingt ein redundanter Beitrag zu der gegenwärtigen Diskussion wäre, denn INS stellt heute wahrscheinlich die theoretisch vielversprechendste allgemeine Simulation internationaler Beziehungen dar, vor allem, wenn man Verbesserungen durch einige zur Zeit laufende Überarbeitungen berücksichtigt.4

Für Kritik und Hinweise bin ich Richard Chadwick, William Coplin, Harold Guetzkow und Louise Gomer zu besonderem Dank verpflichtet.

Hayward R. Alker, Jr. „Decision—Makers’ Environments in the Inter—Nation—Simulation“ aus: William D. Coplin (ed.) Simulation in the Study of Politics, Chicago 1968, S. 31–58. Die Übersetzung besorgte Volker Henke, Berlin.

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Anmerkungen

  1. Für Kritik und Hinweise bin ich Richard Chadwick, William Coplin, Harold Guetzkow und Louise Gomer zu besonderem Dank verpflichtet.

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  2. H. Guetzkow, C. Alger, R. Brody, R. Noel, R. Snyder, Simulation in International Relations: Developments for Research and Teaching, Englewood Cliffs, N.J. 1963, bes. Kapitel 2, 4 und 5.

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  3. Weitere wichtige Beiträge finden sich in: R. Brody, „Some Systemic Effects of the Spread of Nuclear Weapons Technology“, Journal of Conflict Resolution, 7 (1963), 663–753;

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  4. C.F. Hermann, „Crises in Foreign Policy Making“, Ph. D. Diss, Northwestern University, Evanston, Ill. 1965;

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  5. H. Guetzkow, „Some Uses of Mathematics in Simulation of International Relations“, in: J.N. Claunch (ed.), Mathematical Applications in Political Science, Dallas 1965, 21–40;

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  6. W.D. Coplin, „Inter–Nation Simulation and Contemporary Theories of International Relations“, American Political Science Review, 60 (1966), 562–579 (im vorliegenden Band Kapitel 7);

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  7. R.W. Chadwick, „Developments in a Partial Theory of International Behavior“; C.D. Elder und R.E. Pendley, „Simulation as Theory Building in the Study of International Relations“ und „An Analysis of Consumption Standards and Validation Satisfactions in the Inter—Nation Simulation in Terms of Contemporary Economic Theory and Data“; R.E. Pendley und C.D. Elder, „An Analysis of Officeholding in the Inter—Nation Simulation in Terms of Contemporary Political Theory and Data on the Stability of Regimes and Governments“, unveröffentlichte Manuskripte, Northwestern University, 1965–1966; P. Smoker, „Working Notes on IPS—I“, unveröffentlichtes Manuskript, North western University, Evanston, Ill.,1967; W. Coplin, „Toward an All—Computer Simulation of the Foreign Policy Making Forces at the Level of General Policy Trends“, unveröffentlichtes Manuskript, Wayne State University, Detroit 1967.

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  8. H.R. Alker und R.D. Brunner, „Simulating International Conflict: A Comparison of Three Approaches“, International Studies Quarterly, 13 (1969), 70–110

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  9. Andere Simulationen haben ebenfalls ihre Vorteile, z.B. O. Benson, „A Simple Diplomatic Game“, in J. Rosenau (ed.), International Politics and Foreign Policy, New York 1961, 501–511;

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  10. TEMPER, das von Clark Abt et al. entwickelt wurde, und vielversprechende Übertragungen auf Computer einiger Arbeiten Morton Kaplans von D. Reinken, „Computer Explorations of the Balance of Power: A Project Report“, in M.A. Kaplan (ed.), New Approaches to International Relations, Chicago 1968, 459–481

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  11. H. Sprout u. M. Sprout, The Ecological Perspective on Human Affairs, Princeton, N.J., 1965;

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  12. R.C. Snyder, H.W. Bruck, B. Sapin, Foreign Policy Decision–Making, New York 1962, dié Kapitel von Lasswell und McDougal in: R.Falk und M.Mendlovitz (eds,), International Law, New York 1966

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  13. Bei der Formulierung dieses Kapitels bin ich dem Aufsatz von R. Chadwick „Relating InterNation Simulation Theory with Verbal Theory in International Relations at Three Levels of Analysis“, unveröffentlichtes Manuskript, 1967, besonders verpflichtet.

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  14. H. Guetzkow et al., S. 27, Hervorhebungen von mir.

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  15. ibid., S. 106–107

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  16. Die Übereinstimmung der Einteilung von Werten bei H. Lasswell, Politics: Who Gets What, When, How, New York 1936, und R. Aron, Peace and War, Garden City, N.Y., 1966 ist sehr groß: vgl. Lasswells Unterscheidungen von Sicherheit, Einkommen und Achtung und Arons Betonung von Wohlstand, Ehre und Macht als nationale Ziele in den internationalen Beziehungen. Leider, aber vielleicht typischerweise, erwies sich der Bewertungsprozeß für das ideologische Prestige in früheren INS—Versuchen als nicht sehr erfolgreich, so daß es aufgegeben wurde. Siehe hierzu R. Noels Bemerkungen in H. Gutzkow et al., S. 84–85

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  17. Bezüglich einfacher formaler Modelle internationaler Prozesse in einem bestimmten Aktionsfeld vgl. H.R. Alker, „Supernationalism in the United Nations“, Peace Research Society Papers, Vol III, 1965, 197–212;

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  18. R.J. Rummel, „A Field Theory of Social Action with Application to Conflict within Nations“, General Systems, 10 (1965), 183–211, die beide auf dem Modell der Faktorenanalyse beruhen, oder A. Rapoport, Fights, Games,and Debates, Ann Arbor 1960, Teil I und II, wo einfache spieltheoretische oder Differentialgleichungsmodelle vorgestellt werden. Auf der anderen Seite bietet TEMPER eine komplexere formalisierte Theorie. Aron, a.a.O., präsentiert einige ähnlich komplexe, aber nichtformalisierte theoretische Feststellungen.

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  19. H. Guetzkow et al., Kap. 5, „Structured Programs and Their Relations to Free Activity within the Inter—Nation Simulation“’ S. 105f ,

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  20. D. Singer, „Data Making in International Relations“, Behavioral Science, 10 (1965), 68–80

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  21. Zum Beispieldiskutiert R. Noel in H. Guetzkow et al., S. 88–97, einige interessante Unterschiede zwischen mehr oder weniger aktiven und mächtigen nationalen oder kulturellen Gruppen, sowie die innovative „Ausreißerwelt“, die durch professionelle Mitspieler geschaffen wurde.

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  22. S. Verba scheint in der Arbeit „Simulation, Reality,and Theory in International Relations“, World Politics, 17 (1964–65), 490–519, den angemessenen Mittelweg zwischen dem experimentellen „Datenhervorbringen und dem nie endenden Prozeß der ,Theoriebildung’– in der Forschung mit INS gewiesen zu haben. Statt INS als ein bloßes Experiment zu betrachten, im Lichte unserer vorhergegangenen Erörterung keine unplausible Interpretation, betont er, daß das gesamte Modell sowohl die programmierten wie auch die „freien“ Elemente — eine Abbildung der internationalen Realität darstellt. Aber auch wenn „Inter—Nation Simulation“ demnach keine Fehlbenennung ist, bleibt immer noch die höchst verlockende Anwendung von INS zur Simulation von Zukunftsalternativen. Hierfür erscheint der Begriff „Gedankenexperiment“ angemessen. Mit Hilfe der Simulation werden nicht Meerschweinchen durchs Laboratorium geschickt, sondern Gedanken darüber entwickelt, wie die Vergangenheit vielleicht im einzelnen war oder wie die Zukunft aussehen könnte. Für diesen Fall sind Validierungsstudien, wie sie weiter unten erwähnt werden, schwer durchzuführen.

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  23. K. Waltz, Man, the State, and War, New York 1959, S. 230–238

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  24. H.R. Alker und R.D. Brunner, a.a.O., betrachten z.B. Feindbilder, ungleiche Ressourcen, fehlerhafte Entscheidungsabfolgen oder Strategien als potentielle Kriegsgründe. Der Ansatz der Kausalanalyse von H. Simon und H.M. Blalock, der hier geschildet worden ist, wird in seiner Anwendung auf die internationalen Beziehungen in meinem Aufsatz „The Long Road to International Relations Theory: Problems of Statistical Nonadditivity“ World Politics, 18 (1965–66), 623–655, behandelt, wiederabgedruckt in M.A. Kaplan (ed.) New Approaches to International Relations, New York 1968

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  25. Neben anderen haben H. Seki und R. Noel Verbesserungen für die Modellierung dieser Wirtschaftsbeziehungen vorgeschlagen. Durch persönliche Kontakte lernte ich Sekis Arbeit über die Einbeziehung von Problemen des Zahlungsbilanzausgleichs kennen. Siehe auch: R.C. Noel, „A Simplified Political–Economic System Simulation“, Ph. D. Diss., Nothwestern University, Evanston, Ill., 1963

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  26. H. Guetzkow et al., S. 148

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  27. H. Guetzkow et al., S. 127. Obwohl der Bezug im Text nicht völlig klar ist, unterstelle ich, daß er sich auf das Gesamtverhältnis für VSns in der Gleichung (11) bezieht. Wenn dieses Verhältnis < 0,37 ist, dann findet die erwähnte Veränderung der Werte von g und e statt. Innerhalb einer gewissen Größenordnung der Grundkapazität wird daher wohl kaum eine Opposition mit dem Argument reüssieren können, es müsse etwas für die nationale Sicherheit getan werden. Dies führt zu der paradoxen Möglichkeit, daß Zentrale Entscheidungsträger eine hohe Bewertung durch die Produktion von Konsumgütern erzielen, während dadurch die Versuchung für andere Nationen wächst, sich eine immer attraktivere und dazu noch immer weniger geschützte Beute anzueignen. Die Beurteilung des Realismus einer solchen Situation bleibt der geschichtlichen Vorstellungskraft des zeitgenössischen Lesers überlassen.

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  28. Für jene, die mit dem Kausalmodell vertraut sind, wird es von Interesse sein, die obige Skizze mit H.M. Blalocks detaillierten Formulierungen in seinem Causal Inferences in Nonexperimental Research, Chapel Hill 1964, und der damit verwandten ökonometrischen Tradition, die ich in: „Causal Inference and Political Analysis“, in: J. Bernd (ed.), Mathematical Applications in Political Science, Vol. II, Dallas 1966, 7–43, zusammengefaßt habe, zu vergleichen. Ein ähnlicher Zugang scheint, zwar unabhängig davon, aber nicht zufälligerweise, von Benutzern des INS—Modells entwickelt worden zu sein. So zeigt R. Brody, a.a.O., Abb. 2.1. im Programm und den Hypothesen einseitige Kausalbeziehungen auf, überprüft sie allerdings nur auf Korrelationen (Abb. 4.5). W.J. Crow gibt in „A Study of Strategic Doctrines Using the Inter—Nation Simulation“, Journal of Conflict Resolution, 7 (1963), 580–589, auf Seite 582 ein Diagramm einer im Modell enthaltenen programmierten Hypothese, die „Aufteilung der Ressourcen und ihre Konsequenzen“ betreffend. Seine Darstellung erinnert an meine eigene, unterscheidet aber nicht angemessen zwischen additiven und multiplikativen, sequentiellen und reziproken Beziehungen. R. Chadwicks Arbeit: „Extending Inter—Nation Simulation Theory: An Analysis of Intra— and International Behavior“, unveröffentlichtes Manuskript, Northwestern University, Evanston, Ill., 1966, zitiert H.M. Blalocks Aufsatz und führt in Abbildung 1 eine Anzahl von programmierten und nicht programmierten Beziehungen an, ungefähr in der Art meiner Unterscheidung zwischen „endogen“ und „exogen“. Er ist einer der ersten, der mit der Überprüfung kausaler Beeinflussungsmuster begann.

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  29. Ich denke dabei an B. de Jouvenel, L’Art de la Conjecture, Monaco 1964, an H. Lasswells Verfahren der „decision seminars“, (vgl. sein Buch: The Future of Political Science, New York 1963) und an R. Brodys Verwendung von INS zur systematischen Erforschung alternativer Zukunftsentwicklungen.

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  30. An dieser Stelle ist es von Interesse, daß eine der besten — wenn nicht die beste — aller vorhandenen politischen Simulationen, nämlich R. Abelsons und A. Bernsteins „A Computer Simulation Model of Community Referendum Controversies“, Public Opinion Quarterly, 27 (1963), 93–122, ebenfalls ein nur teilprogrammiertes Modell zur Simulation einer Entscheidungsumwelt ist. Wenn man wie in Abb. 2 ein Diagramm der Kausalbeziehungen für dieses Modell erarbeitet, entdeckt man, daß Aktivitäten von Entscheidungsträgern exogene Inputs sind, und daß Rückkopplungsschleifen; die die Entscheidungsträger beeinflussen, nicht explizit formuliert sind. So erlaubt auch dieses Modell, eine Vielzahl quasirationaler und/oder irrationaler Handlungsstrategien der Entscheidungsträger durchzuspielen.

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  31. H. Guetzkow et al., S. 19, 33–37, 143–149

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  32. Alle diese Arbeiten, die zu ausführlich sind, als daß sie hier weiter behandelt werden könnten, sind in H. Guetzkows Arbeit: „Some Correspondences between Simulations and ,Realities‘ in International Relations“ besprochen worden; erschienen in M.A. Kaplan (ed.) New Approaches to International Relations, New York 1968, 202“269, (im vorliegenden Band Kapitel 10).

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Lucian Kern Horst-Dieter Rönsch

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© 1972 Westdeutscher Verlag Opladen

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Alker, H.R. (1972). Die Umwelt des Entscheidungsträgers in der Inter-Nation Simulation. In: Kern, L., Rönsch, HD. (eds) Simulation internationaler Prozesse. Politische Vierteljahresschrift Sonderheft 3/1971, vol 3/1971. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-00203-1_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-00203-1_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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