Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird erstmals ein neuer Aufbau der Heldenreise erarbeitet. Dabei werden einige historische Theorien aus der mythischen Narratologie (Aristoteles, C. G. Jung, Campbell) und aus den Filmwissenschaften (Vogler) erweitert und rektifiziert. Die Basis dazu liefert die Analyse ausgesuchter Mythen, Märchen, Romane und Filme.
Bei dieser neuen Struktur wird das Ende der Handlung mit dem Anfang verknüpft. Zusätzlich sollen sich die Stationen der Heldenreise zyklisch aus sich selbst heraus bedingen.
Diese sogenannte dodekazyklische Heldenreise lässt sich sowohl für das Game-Design von narrativen Computerspielen als auch für die Optimierung der Erzähltechnik in Literatur und Film verwenden. Sie hat einige Vorteile gegenüber den bisherigen Handlungsmodellen und erlaubt neue Einsichten zur psychologischen Wirkungsweise von Geschichten. Es spricht zudem einiges dafür, dass sie eher der Blaupause der menschlichen Psyche entspricht.
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Notes
- 1.
Im Einzelnen: Beowulf, Zentauren-Sagen, Herakles-Sage, Hildebrandslied, Nibelungenlied, Ödipus-Sage, Die Aufgaben des Odysseus, Parzival, Prometheus-Sage, Trojanischer Sagenzyklus.
- 2.
Im Einzelnen: Allerleirauh, Aschenputtel, Das tapfere Schneiderlein, Der Froschkönig, Der Wolf und die sieben jungen Geißlein, Die Bremer Stadtmusikanten, Die Sterntaler, Die zwölf Brüder, Die zwölf Jäger, Dornröschen, Frau Holle, Hänsel und Gretel, Hans im Glück, Rotkäppchen, Rumpelstilzchen, Schneewittchen, Till Eulenspiegel.
- 3.
Im Einzelnen: Das Fliegende Klassenzimmer, Das Zeichen des Zorro, Der Herr der Ringe, Der Steppenwolf, Die Feuerzangenbowle, Die Räuber, Dr. Jekyll and Mr. Hyde, Frankenstein or The Modern Prometheus, Irrgarten der Leidenschaft, Metropolis, Nosferatu, Sherlock Holmes, Winnetou, Woyzeck.
- 4.
Im Original: The Lord of the Rings.
- 5.
Im Original: Στύξ
- 6.
Eine ausführliche Erklärung des psychologischen Farbsystems findet sich in Breiner: Farb- und Formpsychologie (2018).
Literatur
Baumann, D., & Thaa, D. (2009). Die Reise des Rings – Schwellenfiguren und Schwellenräume in J.R.R. Tolkiens und Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“. Diplomarbeit an der Universität Wien. Betreuerin: Marschall, Brigitte. Online unter http://othes.univie.ac.at/6989/1/2009-10-19_0400214.pdf. Zugegriffen: 07. Okt. 2017.
Behmel, A. (2001). Das Nibelungenlied – Übersetzung aus dem Mittelhochdeutschen. Stuttgart.
Breiner, T. C. (2010). Der Räuber des Blitzes – Kruschelkrimi Nr 1. Pfungstadt (unveröffentlicht)
Breiner, T. C. (2018). Farb- und Formpsychologie. Heidelberg: Springer.
Creative Commons. (2017). Creative Commons-Lizenz CC BY 2.0. https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode Zugegriffen: 07. Sept. 2017
Grimm, J., & Grimm, W. (1857). Kinder- und Hausmärchen. http://www.gasl.org/refbib/Grimm__Maerchen.pdf. Zugegriffen: 02. Okt. 2017.
Krützen, M. (2011). Dramaturgie des Films – Wie Hollywood erzählt. 3. Auflage. Fischer.
Lennox, S. (24.11.2015). Die Nibelungen:Siegfried (1924). Bild unter Public Domain Mark 1. https://www.flickr.com/photos/jumborois/3056956634/sizes/o/. Zugegriffen: 17. Okt. 2017.
Tolkien, J. R. R. (1955). Der Herr der Ringe. 3 Bände. Klett-Cotta.
Tolkien, J. R. R. (1938). Über Märchen. In: Baum und Blatt. Ullstein, S. 9–82.
Van Heaften, A. (28.01.2015). Hansel and Gretel by Engelbert Humperdinck. Bild des Work Projects Administration Federal Art Projects, Massachusetts unter Creative Commons CC-BY 2.0 (Creative Commons 2017). https://www.flickr.com/photos/wikimediacommons/15766365114/sizes/o/. Zugegriffen: 18. Okt. 2017.
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Breiner, T. (2019). Dodekazyklische Heldenreise. In: Psychologie des Geschichtenerzählens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57862-9_7
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