Zusammenfassung
Die Abb. 6.1 ist eine Zusammenfassung von Arbeiten, die sich über Jahre hingezogen haben. Der erste v‐Gen‐gesteuerte Schritt, also von Tryptophan zu Kynurenin, wurde 1940 veröffentlicht, der zweite, cn‐gesteuerte Prozess erst im Jahre 1948. Die Verzögerung kam zustande, weil die Jahre zwischen 1940, als noch einigermaßen normales Arbeiten möglich war, und 1948 katastrophal waren – Bombardierungen, Flucht aus Berlin, Neuanfänge in Tübingen unter den schwierigsten Bedingungen. Erich Becker, der, wie berichtet, die biologischen Seiten des Projektes bearbeitet hatte, war im Krieg als Soldat ums Leben gekommen.
Nach Angaben seines Biografen hat A. Butenandt schon vor 1940 die bedeutende Schlussfolgerung gezogen, dass ein Gen irgendwie für die Herstellung eines Enzyms zuständig ist. Das mag wohl so sein. Aber die Idee lag damals vielleicht doch in der Luft, denn schon beim Cold‐Spring‐Harbor‐Symposium des Jahres 1934 äußerte ein Teilnehmer die Vermutung: „Die Spezifität der Genwirkung beruht wahrscheinlich auf einer Produktion von Enzymen, die Stoffwechselprozesse in bestimmte Richtungen leiten.“
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Knippers, R. (2017). Ein Gen – ein Enzym. In: Eine kurze Geschichte der Genetik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53555-4_7
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