Zusammenfassung
Wir wollen bei unserer Geschichte noch eine kurze Strecke vor der Grenze zur molekularen Genetik bleiben, und fragen, was in den 1920er und 1930er‐Jahren auf genetischem Gebiet in Deutschland geschah. Immerhin hatten die bedeutenden deutschen Gelehrten gegen Ende des 19. Jahrhunderts wichtige Arbeit bei der Erforschung der Chromosomen geleistet, und die Biochemie im Deutschland der 1920er‐ und frühen 1930er‐Jahre hatte Weltgeltung. Warum lässt sich also wenig über den Beitrag deutscher Genetiker berichten?
Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten. Eine der Antworten hat mit dem mangelnden Interesse der etablierten Universitätsbiologie zu tun. Da gab es die Professoren und Lehrstuhlinhaber in den traditionellen Fächern Zoologie und Botanik, die jeweils auf ihrem Gebiet ordentliche Forschungsleistungen erbrachten, aber die aufkommende Genetik nicht beachteten oder bestenfalls als Nebensache ansahen, jedenfalls kein Gespür dafür hatten, dass Genetik eine Grundlage für die gesamte zukünftige Biologie sein würde (neben Biochemie und Zellbiologie).
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Knippers, R. (2017). Um- und Irrwege: Genetik in Deutschland zwischen 1910 und 1950. In: Eine kurze Geschichte der Genetik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53555-4_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-53555-4_6
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