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Zusammenfassung

Prinzipiell ist das Verhalten der Materie in magnetischen Feldern dem Verhalten dielektrischer Stoffe im elektrischen Feld ähnlich. In quantitativer Hinsicht gibt es jedoch bedeutende Unterschiede. Meist beeinflusst ein Magnetfeld Materie kaum merklich, während die Wirkung eines Dielektrikums im Kondensator sehr leicht nachzuweisen ist; andererseits ist der Magnetismus des Eisens ein äußerst handfestes Phänomen, im Gegensatz zu den keineswegs offensichtlichen Phänomenen der Ferroelektrizität.

Im ersten Abschnitt geht es um die Klassifizierung der magnetischen Eigenschaften der Materie und um deren makroskopische Beschreibung: Der dielektrischen Polarisation \(\vec{P}\) entspricht die Magnetisierung \(\vec{M}\). An die Stelle der elektrischen Suszeptibilität \(\chi_{\text{e}}\) tritt die magnetische Größe \(\chi_{\text{m}}\), an die Stelle der Dielektrizitätskonstante ϵ die Permeabilität μ.

Im zweiten Teil stellen wir nochmals die Felder \(\vec{E}\), \(\vec{P}\) und \(\vec{D}\) der Elektrostatik den Feldern \(\vec{H}\), \(\vec{M}\) und \(\vec{B}\) gegenüber und behandeln als Beispiel deren Konfigurationen in Elektreten und Permanentmagneten.

Die weiteren Abschnitte behandeln die magnetischen Eigenschaften von Materialien, magnetischen Werkstoffen und das Verhalten von Supraleitern in Magnetfeldern.

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Notes

  1. 1.

    Die an die Feldstärken \(\vec{B}\) und \(\vec{E}\) angebrachten Faktoren \(1/\mu_{0}\) und \(\epsilon_{0}\)sorgen dafür, dass die elektrischen und magnetischen Feldstärken in den Bildern (b) und (c) jeweils die gleichen physikalischen Dimensionen haben, sodass man ihre Feldliniendichten unmittelbar miteinander vergleichen kann.

  2. 2.

    Für die Änderung von \(\vec{v}\) ist eine tangentiale Beschleunigung des Elektrons erforderlich. Wie sie zustande kommt, erklärt das Induktionsgesetz (Kap. 15).

  3. 3.

    Zur Umrechnung der Einheiten: \(1\,\mathrm{Am}^{2}=1\,{\mathrm{A}\,\mathrm{Vs}\,\mathrm{m}^{2}}/{\mathrm{Vs}}=1\,{\mathrm{Ws}}/{\mathrm{T}} =1\,{\mathrm{J}}/{\mathrm{T}}={10^{19}}/{1{,}602}\,{e{\mskip-2.0mu}V}/{\mathrm{T}}\).

  4. 4.

    Pierre Curie (1859–1906), französischer Physiker, leistete wichtige Beiträge zur Festkörperphysik (u. a. Entdeckung des piezoelektrischen Effekts (Abschn. 4.3) und des Curie-Punkts beim Ferromagnetismus), bevor er sich mit seiner Frau Marie Curie der Erforschung der Radioaktivität zuwandte (Bd. I/16.1). Als überzeugter Sozialist war er beim damaligen Establishment wenig beliebt. Er arbeitete in Paris in untergeordneter Stellung und erhielt dort erst nach der Verleihung des Nobel-Preises eine Professur. Zwei Jahre später starb er, beim Überqueren der Straße von einem Pferdewagen überfahren.

  5. 5.

    Pierre Weiss (1865–1940)erforschte die Vorgänge bei der Magnetisierung ferromagnetischer Stoffe. Geboren im Elsass, Ingenieur-Studium an der ETH Zürich, Promotion an der Sorbonne (Paris) mit einer grundlegenden Arbeit über den Ferromagnetismus, Physik-Professor an der ETH und, nach 1919, in Straßburg.

  6. 6.

    A. Einstein u. W. de Haas, Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 17, 152 (1915); E. Beck, Annalen der Physik 60, 109 (1919). – Die erste Arbeit ist ein Schulbeispiel zum Problem, wie leicht man die sorgfältige Analyse der systematischen Fehler vergisst, wenn man das erwartete Ergebnis beobachtet, die zweite zeigt, wie man es machen muss. Beide sehr lesenswert.

  7. 7.

    Näheres dazu bei O. Nachtmann: Elementarteilchenphysik, Phänomene und Konzepte, S. 97 ff, Vieweg (1986).

  8. 8.

    Zitat Sommerfeld, Vorlesungen über Theoretische Physik III (Elektrodynamik, § 13H): „Das Ellipsoid nebst seinen Grenzfällen (Kugel, Stab) ist die Standardformdes magnetischen Messkörpers, weil nur dieses beim Einbringen in ein ursprünglich homogenes äußeres Feld ein homogenes und einfach berechenbares inneres Feld besitzt. Bei anderen Körperformen führt die Bestimmung des inneren Feldes auf ein praktisch unlösbares Randwertproblem, dem ein von Ort zu Ort variables, keineswegs homogenes Feld entsprechen würde.“ – Wie beim Ellipsoid die „einfache“ Rechnung aussieht, kann man bei R. Becker, Theorie der Elektrizität, Band 1, § 51 betrachten. Sommerfelds „praktisch unlösbares“ Problem kann heute mit der Methode der finiten Elemente auf dem Computer relativ leicht gelöst werden.

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Aufgaben

Aufgaben

14.1 Topfmagnet.

In einem zylindrischen Eisentank mit dem Innenradius r = 60 cm, der bis auf wenige Durchführungen hermetisch geschlossen ist, soll in axialer Richtung ein statisches Magnetfeld \(B=0{,}3\) T erzeugt werden. Hierzu wird vor der Tankinnenwand eine Aluminiumspule montiert (Abb. 14.34). Welche Amperewindungszahl benötigt man bei der Tanklänge l = 1 m? Wie groß muss die Wandstärke des Tanks mindestens sein? Die Dicke der Spule sei d = 10 cm und der Füllfaktor (der Prozentsatz der Querschnittsfläche, der mit Material belegt ist) \(f=0{,}5\). Welche elektrische Leistung ist zum Spulenbetrieb erforderlich? Diese Leistung wird durch Wasserkühlung abgeführt. Wie viel Wasser durchströmt pro Sekunde die Spule, wenn es sich um \(\Updelta T=40\) K erwärmt?

Abb. 14.34
figure 34

Topfmagnet

14.2 Ferromagnetismus.

Das Metall Gadolinium ist unterhalb der Zimmertemperatur ferromagnetisch (siehe Tab. 14.2). Als gyromagnetisches Verhältnis wurde der gleiche Wert wie für Eisen gemessen. Die Dichte beträgt \(7{,}9\) g\(/\)cm\({}^{3}\) und das relative Atomgewicht ist \(A_{\text{r}}=157{,}3\).

a) Wie viele Elektronen pro Atom sind an der Erzeugung der Sättigungsmagnetisierung beteiligt?

b) Welche Magnetisierung sagen die Curie-Weiß-Formel und ihr Äquivalent mit dem kritischen Exponenten 1/3 bei den Temperaturen des Trockeneises (\(\vartheta=-78{,}5\) °C) und des flüssigen Stickstoffs (\(\vartheta=-195{,}8\) °C) voraus?

14.3 Die Londonsche Eindringtiefe.

Eine ausgedehnte supraleitende Schicht sei von der \((x,y)\)-Ebene begrenzt und erstrecke sich weit hinein in die negative z-Richtung. Legt man ein Magnetfeld B x in x-Richtung an, das außerhalb der Schicht homogen ist, fließt in der Schicht ein Strom in y-Richtung. Berechnen Sie mit (14.60) und den Maxwellschen Gleichungen in der Form (11.66)–(11.67) die Größen \(j_{y}(z)\) und \(B_{x}(z)\) im Material und beweisen Sie (14.61). Zahlenbeispiel: \(n_{\text{CP}}=10^{21}\) cm\({}^{-3}\). Wie groß ist \(j_{y}(0)\), wenn an der Materialoberfläche \(B_{x}(0)=0{,}001\) T ist?

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Heintze, J. (2016). Materie im Magnetfeld. In: Bock, P. (eds) Lehrbuch zur Experimentalphysik Band 3: Elektrizität und Magnetismus. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48451-7_14

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