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Nordwestpassage

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Aus allen Weltteilen Die Arktis

Part of the book series: Geographische Anthologie des 19. Jahrhunderts ((AAW))

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Zusammenfassung

Sogar noch vor den in die Mitte des 16. Jahrhunderts datierenden ersten Versuchen im Norden, um Sibirien herum zu den asiatischen Plantagen und Handelsplätzen zu gelangen, hatte König Franz I. von Frankreich 1524 den Italiener Giovanni da Verrazano (1485–1528) auf der Dauphine ausgesandt, nördlich um die spanischen Entdeckungen in der Neuen Welt herum nach Asien zu fahren, um so den langen und von den Portugiesen beherrschten Seeweg um Afrika herum zu vermeiden. Dabei konnte Verrazano aber nicht nördlich das den Spaniern bereits bekannte Florida passieren, sondern stieß stattdessen bei South Carolina auf die nordamerikanische Küste, der er bis nach Massachusetts herauf folgte. Als der zehn Jahre später von König Franz I. ausgesandte Bretone Jacques Cartier (1491–1557) weit nördlich der von Verrazano erreichten Breite 1534 aber mit Neufundland auch auf Land traf, wurde langsam klar, dass Nordamerika sehr weit nach Norden reichte und eine Nordwestpassage, wenn es diese überhaupt geben sollte, wahrscheinlich in die arktischen Breiten fiel. Die in den nächsten Jahrzehnten vornehmlich von britischen Seefahrern nach Norden hinauf vorangetriebene Erkundung, die dann aber auf der atlantischen Seite für zwei Jahrhunderte bis zum Ende der napoleonischen Kriege erlahmte, fasste 1819 die führende geographische Zeitschrift deutscher Sprache zusammen.

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Notes

  1. 1.

    Abschnitt 5.1: Versuche des Vordringens zu den nordsibirischen Küsten bis in die 1870er-Jahre.

  2. 2.

    Kapitel 7: Beringstraße.

  3. 3.

    John Barrow (1764–1848) war 1804–1845 formell zwar nur zweiter Sekretär, aber die graue Eminenz der britischen Admiralität.

  4. 4.

    Diese Überlandexpedition, bei der John Franklin (1786–1847) als erster britischer Forschungsreisender erfolgsentscheidend Schlitten einsetzte, kämpfte sich unter Verlust mehrerer Teilnehmer 1819–1822 von der Hudson-Bay bis zur Kent-Halbinsel durch, gegenüber Victoria Island, der größten Insel des kanadischen Polararchipels und, ironischerweise, an einem der Kanäle, welche die Nordwestpassage bilden. Trotz der Entbehrungen, die ihm in der Heimat Bekanntheit als „der Mann, der seine Schuhe aß“ eintrug, ging Franklin 1825–1827 mit einer zweiten Expedition in diese Polargegend zurück und erforschte die nordkanadische Festlandsküste zwischen den Mündungen des Mackenzie und des Coppermine.

  5. 5.

    Frederick Beechey (1796–1856) sollte, wie Franklin über Land von Süden, Parry meerseitig von Westen durch die Beringstraße zu Hilfe kommen, gelangte aber nicht weiter als Point Barrow, das Nordkap von Alaska. Gegen Ende seines Lebens stieg Beechey noch zum Konteradmiral auf und wurde 1855 Präsident der Royal Geographical Society.

  6. 6.

    Fußnote 4.

  7. 7.

    James Ross (1800–1862) erforschte 1839–1843 mit den beiden britischen Kriegsschiffen Erebus und Terror, die dann 1845 John Franklin für seinen Vorstoß in die Nordwestpassage mitgegeben wurden, die antarktische Halbinsel, die er als Teil eines hinter der Eisbarriere liegenden Festlandes erkannte.

  8. 8.

    Dieser glückliche Ausgang der Ross-Expedition, die vier Winter im Eis fast unbeschadet überstanden hatte, verführte zwei Jahrzehnte später Regierung wie Öffentlichkeit dazu, nach dem 1845 erfolgten Verschwinden der Franklin-Expedition (siehe Abschn. 10.2 und 10.3) wahrscheinlich zu lange mit den Nachforschungen und Hilfsexpeditionen zu warten.

  9. 9.

    Fußnote 7.

  10. 10.

    Franklin hatte 1836–1843 als Gouverneur von Tasmanien gedient und war beim Expeditionsantritt schon 59 Jahre alt.

  11. 11.

    Francis Crozier (1796–1848) hatte 1839–43 James Ross als Stellvertreter auf dessen antarktischer Expedition mit den gleichen Schiffen begleitet.

  12. 12.

    Francis McClintock war im Sommer 1859 per Schlitten zur King-William-Insel vorgedrungen, wo er das von John Rae bereits 1854 per Eskimobefragung berichtete, zum Schlitten umfunktionierte Boot mit zwei Leichen an Bord fand sowie eine Steinpyramide mit zwei Nachrichten auf dem gängigen Admiralitätspapier. Diese kurzen Schreiben berichteten, dass die Expedition den ersten Winter auf der Beechey-Insel und die beiden folgenden vom Eis umschlossen vor der King-William-Insel verbracht hätten. Franklin selbst sei dort am 11.06.1847 gestorben, während die Überlebenden der Mannschaft unter der Führung von Kapitän Francis Crozier versuchten, nach Süden zu einer Niederlassung der Hudson’s Bay Company zu marschieren.

  13. 13.

    Abschnitt 11.1: Von der Baffin-Bay bis in den Smith-Sund, 1616–1861 und dort insbesondere Fußnote 4.

  14. 14.

    Der Norweger Roald Amundsen (1872–1928) war der wohl erfolgreichste Polarforscher, da er auf seinen zahlreichen Expeditionen in beiden Polargebieten nicht nur am 14.12.1911 im epischen Wettrennen mit dem Briten Robert Scott als Erster den Südpol erreichte, sondern bereits 1903–1906 mit dem schon über dreißig Jahre alten hölzernen Fischhandelssegler Göja als ebenfalls Erster die Nordwestpassage in voller Länge von Osten nach Westen befahren hat – über fünfzig Jahre, nachdem das Zusammentreffen von Robert McClure und Edward Belcher im April 1853 die Existenz dieses Seeweges bestätigt hatte.

  15. 15.

    Im Zeichen des Klimawandels kann der Nordwestpassage schon in der nahen Zukunft eine strategische Verkehrsbedeutung zuwachsen.

  16. 16.

    Bereits im Zuge der Suche nach der Nordwestpassage hatte James Ross im Jahre 1831 als Erster den nördlichen Magnetpol entdeckt, der sich damals nur auf 70° 5’ nördlicher Breite bei Kap Adelaide der Boothia-Halbinsel befunden hatte, seither aber immer dichter an den geographischen Nordpol herangerückt ist.

  17. 17.

    Das eigens für Erich von Drygalskis Südpol-Expedition 1901–1903 gebaute Forschungsschiff.

  18. 18.

    Dabei nahm Bernier 1909 auch noch Melville Island formell in kanadischen Besitz.

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© 2016 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Demhardt, I.J. (2016). Nordwestpassage. In: Aus allen Weltteilen Die Arktis. Geographische Anthologie des 19. Jahrhunderts. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46276-8_10

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  • Publisher Name: Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg

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