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Das Baetge-Bilanz-Rating in der Unternehmens- und Steuerberatung sowie in der Wirtschaftsprüfung

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Informationstechnologien als Wegbereiter für den steuerberatenden Berufsstand

Zusammenfassung

Der Beitrag erläutert, wie das Baetge‐Bilanz‐Rating (BBR) als Beispiel für ein „modernes“ Verfahren der Bilanzanalyse erfolgreich in der Unternehmens‐ und Steuerberatung sowie in der Wirtschaftsprüfung eingesetzt werden kann. Zunächst werden die Funktionsweise von Künstlichen Neuronalen Netzen bei der Mustererkennung erläutert und die Einsatzmöglichkeiten zur objektivierten Bilanzanalyse gezeigt. Anschließend wird das Baetge‐Bilanz‐Rating, das auf der Künstlichen Neuronalen Netz‐Analyse basiert, vorgestellt und erläutert, wie die Ergebnisse einer BBR‐Auswertung in Beratung und Prüfung des analysierten Unternehmens genutzt werden können.

Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Baetge ist emeritierter Professor für Betriebswirtschaftslehre und Leiter des Forschungsteams Baetge an der Westfälischen Wilhelms‐Universität in Münster.

Alexander Flügel und Jan Conrad sind Wissenschaftliche Mitarbeiter im Forschungsteam Baetge.

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Notes

  1. 1.

    In diesem Beitrag werden die Termini „Bilanzanalyse“ und „Jahresabschlussanalyse“ synonym verwendet, denn dieser Analyse liegen neben der Bilanz auch die Gewinn‐ und Verlustrechnung, der Anhang und der Lagebericht zugrunde (Baetge 1998, S. 4).

  2. 2.

    Vgl. Baetge et al. (1996, S. 276) zu verschiedenen Pruning‐Algorithmen.

  3. 3.

    Eine Lernregel, die häufig zum Training von KNN verwendet wird, ist der sogenannte Backpropagation‐Algorithmus. Dieser wird auch im Baetge‐Bilanz‐Rating verwendet. Der Algorithmus trainiert das Netz darauf, eine Menge vorgegebener Eingabemuster in Ausgabemuster abzubilden (vgl. Rubner 1991, S. 257; Becker und Prischmann 1992, S. 20).

  4. 4.

    Vgl. Baetge (2002, S. 2282). Die Festsetzung des Alpha‐Fehlers auf einen bestimmten Wert ergab sich aus einem Kostenvergleich aufgrund von Alpha‐ und Beta‐Fehlern bei einem typischen Unternehmen.

  5. 5.

    Für detaillierte Erläuterungen zu den vom BP‐14 verwendeten Kennzahlen vgl. Baetge und Jerschensky (1996, S. 1582); Baetge et al. (1996, S. 277); Hüls (1995, S. 84 f.).

  6. 6.

    Vgl. Baetge (1994, S. 2f.) sowie Jerschensky (1998, S. 51–63) zu einer Untersuchung, wie sich die Bestandsgefährdung von Unternehmen mit Wahrscheinlichkeiten messen lässt.

  7. 7.

    Vgl. Peetz (2013, S. 630 f.). Gemäß § 33 StBerG umfasst die eigentliche Steuerberatung die Aufstellung von Steuerbilanzen sowie die steuerrechtliche Beratung. Gemäß § 1 Abs. 2 Nr. 2 StBerG besteht die Hilfeleistung in Steuersachen z. B. aus der Buchführung oder der Aufstellung von Jahresabschlüssen, die für die Besteuerung relevant sind.

  8. 8.

    Vgl. Koslowski (2010, Tz. 29). Der gängige Steuerberatungsvertrag in der Form eines Dienstvertrages kann jederzeit fristlos und ohne besondere Gründe von beiden Parteien gekündigt werden, weil er auf einem Vertrauensverhältnis „höherer Art“ basiert. Ausgenommen ist eine Kündigung zu „Unzeiten“, d. h. wenn der Mandant die Dienstleistungen, z. B. Erstellung von Jahresabschluss oder Steuererklärung, aufgrund nahender Abgabefristen nicht mehr anderweitig beschaffen kann.

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Baetge, J., Flügel, A., Conrad, J. (2016). Das Baetge-Bilanz-Rating in der Unternehmens- und Steuerberatung sowie in der Wirtschaftsprüfung. In: Bär, C., Fischer, A., Gulden, H. (eds) Informationstechnologien als Wegbereiter für den steuerberatenden Berufsstand. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-44909-7_25

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