Zusammenfassung
Für die Frage des Ortes und des Maßes wird in der Psychologie herkömmlicherweise mehr oder weniger selbstverständlich folgende Voraussetzung gemacht, die dem atomistischen Grundsatz aufs engste verwandt ist, aber wegen der besonderen Sachfragen, auf die sie sich bezieht, unabhängig von ihm besprochen werden soll.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Referenzen
So ausdrücklich bei Hillebrand 1929.
§ 20 dieses Kapitels.
Wie man sieht, handelt es sich bei dem Grundsatz der außerseelischen Verankerung um eine besonders eindrucksvolle Anwendung der Denkweise, die wir oben (Kapitel 1, § 7) physiologistisch nannten.
Wie der Grundsatz der punktuellen Ortsbestimmtheit eine Anwendung des atomistischen Grundsatzes ist, der also über das oben behandelte Problem der Eigenschaften weit hinaus gilt, so verhält es sich auch mit dem Grundsatz der Sachfremdkeit, den wir bei der Frage des Zusammenhanges kennen lernten, und dem wir hier nun zum zweitenmal begegnen.
Die Erörterung der Durchführbarkeit dieses Ansatzes, der heute noch fast allgemein anerkannt ist, würde hier zu weit führen; vgl. aber Kapitel 6, § 8; außerdem Metzger 1954.
Vgl. Kapitel 2, § 10.
Daß die Festigkeit dieser Zuordnung, als biologisch höchst unzweckmäßig, schon durch eine ganze Reihe eigens dazu vorhandener Einrichtungen des Körpers (Pupille, Sehpurpur) verhindert wird, nimmt dieser Tatsache nichts an Gewicht bei der Erörterung der Frage, ob die Bestimmtheit von Beziehungen auf der Bestimmtheit ihrer einzelnen Glieder beruht.
Man macht den Versuch gewöhnlich im Dunkeln; das Fehlen des Lichtes scheint aber nicht als solches wesentlich zu sein, sondern nur als die einzige ganz sichere Art, ein wirklich einförmiges Gesichtsfeld herzustellen, Manche Verfasser (z.B. Kleint 1937) sind abweichender Ansicht; die Entscheidung steht aus.
Man denke an die Seltenheit des „absoluten Gehörs”, auch bei musikalisch begabten Menschen.
„Wesens-eigene Eigenschaft” ist übrigens eine Sinnwiederholung: „Eigenschaft” bedeutet ursprünglich nichts anderes als das „Eigene” (proprietas) im Gegensatz zum Fremden.
Damit ist zugleich noch ein allgemeinerer phänomenologischer Satz ausgesprochen: daß nämlich schon in der unmittelbaren Anschauung bestimmte Inhalte
(Beschaffenheiten und Zustände) von vornherein als Folgen anderer gegeben sind (W. Köhler 1933b); d. h. daß es ein unmittelbares Verursachungs-Erlebnis nicht nur bei Vorgängen (s. oben Kapitel 3, § 16), sondern auch bei unverändert andauernden Zuständen gibt; doch gehört dies schon in den Zusammenhang des 5. Kapitels.
Vgl. auch § 14 dieses Kapitels.
Vgl. Kapitel 3, § 13.
Vgl. schon Kapitel 1, § 12.
Siehe Kapitel 1, § 8.
Siehe Kapitel 1, § 6.
In der Handschriftenkunde wird freilich, wenn auch bisher ohne klare Definition, in einem anderen, viel engeren Sinn von Rhythmus gesprochen. Man denkt dabei an leichte periodische Schwankungen irgendwelcher Schrift-Eigenschaften, die sich der Buchstabenfolge überlagern und die weder in der Schulvorlage vorgesehen sind noch vom Schreiber beabsichtigt werden, sondern unmittelbar aus seiner „Lebendigkeit” entspringen. Es sind dieselben Erscheinungen, die dem musikalischen Vortrag das Gepräge der Lebendigkeit oder Beseeltheit im guten Sinn verleihen.
Vgl. § 14 dieses Kapitels.
Siehe § 8, c dieses Kapitels. — Wenn man in einer Ansammlung unter sich gleichartiger, von einer einfarbigen Fläche abgehobener Gebilde ein vom Rest irgendwie abweichendes Gebilde „Figur” nennt (Ehrenstein 1928), liegt übrigens das Figur-Grundverhältnis ebenfalls schon verdoppelt vor; was bei der theoretischen Behandlung dieser Fälle leicht übersehen wird, weil die beiden Systeme sich weitgehend decken. Ähnlich verwickelt ist das Figur-Grundverhältnis, wenn man einen basso continuo als Grund erlebt, auf dem die Melodie sich als Figur abzeichnet (Ehrenstein 1942, S. 258 ff); hier besteht sowohl der „Grund” als auch die „Figur” schon selbst aus zahlreichen, sich von dem „eigentlichen”, „letzten” Grund (der Stille) absetzenden Einzelfiguren: den einzelnen Klängen oder gebundenen Klanggruppen.
Wir vermeiden den Ausdruck symmetrisch, weil die beiden entgegengesetzten Richtungen gewöhnlich nicht spiegelgleich sind, sondern zu qualitativ ganz Verschiedenem führen.
Weiteres über die Nullpunktslage § 16 dieses Kapitels.
Wahrscheinlich nicht: Dezimalen-Täuschung!
Dies trägt wohl mit dazu bei, daß an Gebilden großen Maßstabs (Türmen, Bergen) die ansdiauliche Überhöhung (§ 11, 2 dieses Kapitels) und die damit zusammenhängende Oberschätzung der Anstiegswinkel bedeutend stärker ist als an kleinen, und daß der Dadidecker immer überlebensgroß aussieht.
Diese Unterscheidung ist keine logische Spitzfindigkeit; ohne sie wird es kaum möglich sein, die verwickelten Verhältnisse etwa bei dem Nebeneinander verschieden großer Gebilde zu klären, ebenso wie die Wirkung des Blickverhaltens.
Schaut man z. B. durch ein Wagenfenster ins Freie, so umschließen in der Abbildungauf der Sinnesfläche die Wände des Wagens den Ausschnitt der Landschaft; trotzdem umschließt anschaulich — wie wirklich — die Landschaft den Wagen (Wolff 1935).
Bezüglich Umschlossenheit und Größe bei Linschoten 1952 abweichende Befunde; Nachprüfung ist im Gang.
Kapitel 3, § 16.
Dieser Faktor spielt auch unter uneindeutigen Zusammenkangsverhältnissen bei dem Wechsel der Fassungen eine Rolle (Kapitel 3, § 9,2).
Siehe Kapitel 1, §§ 10, 11.
Die Vermutung, daß bei raschen Verschiebungen des Subjektes die anschauliche Bewegung des Umfeldes auf der Abnahme seiner optischen Eindringlichkeit beruht, deckt sich sachlich mit den oben angeführten Befunden über die Wirkung der Eindringlichkeitsverhältnisse. Trotzdem ist es unwahrscheinlich, daß sie der einzige
Grund ist; denn das Umfeld kann bei rascher Bewegung dès Subjekts schon lebhaft bewegt erscheinen, wenn von einer beträchtlichen Abnahme seiner Eindringlichkeit noch keine Rede sein kann: beispielsweise wenn man bei raschem Gehen unmittelbar vor den Füßen auf den Boden schaut.
Ob auch das Empfindlichkeitsmaximum bei allen Arten von Bereichen feststellbar ist, müßte im einzelnen noch nachgeprüft werden.
Diese Verhältnisse sind in ausdruckspsychologischen Untersuchungen häufig übersehen worden, so daß man Entscheidungsfragen, die nur nach der Eingewöhnung in eine bestimmte Gruppe zu beantworten sind, ohne sie zu beantworten suchte (Lurje 1933).
Siehe dieses Kapitel, § 6.
Vgl. Kapitel 2, § 4.
Dies ist übrigens die Erscheinungsgruppe, die von Brunswik unter dem Namen „erweitertes Konstanzproblem” erörtert wird; vgl. Kapitel 2, § 11.
Siehe Kapitel 7, § 10c.
Siehe § 12 dieses Kapitels.
Über die Deckung der Räume verschiedener Sinne siehe Kapitel 6, § 8.
Besonders § 16 dieses Kapitels.
Warum wir den gebräuchlichen Namen „Transformation” vermeiden, siehe § 4 dieses Kapitels.
Vgl. dazu auch Kapitel 8, § 6.
Vgl. audi Kapitel 6, § 4.
Transformation ist hier ein rein beschreibender Ausdruck, der nichts mit Abweichungen von einem theoretisch angenommenen Normalzustand im Sinn des § 4 dieses Kapitels zu tun hat.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1963 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Metzger, W. (1963). Das Problem des Bezugssystems (des Ortes und des Maßes). In: Psychologie. Wissenschaftliche Forschungsberichte, vol 52. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-43189-4_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-43189-4_5
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-42902-0
Online ISBN: 978-3-662-43189-4
eBook Packages: Springer Book Archive