Zusammenfassung
Folgenreicher als der physiologistische und der materialistische Grundsatz war und ist in den üblichen Denken der Psychologie, soweit sie sich müht, eine strenge Wissenschaft zu sein, der Grundsatz des Atomismus oder der Summenhaftigkeit. Er ist etwa folgendermaßen zu fassen:
In allem Vielfältigem (Komplexen) sind das eigentlich Wirkliche die einzelnen einfachsten Bestandteile (die Elemente). Alle umfassenden Gebilde sind „Und-Summen” ihrer einfachsten Bestandteile. Das bedeutet zweierlei: In diese Ansammlungen oder Aggregate gehen die einfachsten Bestandteile unverändert ein wie die Steinchen in ein Mosaik: Sie sind „gegen einander blind”; sie haben in den Ansammlungen keinerlei Eigenschaften oder Verhaltensweisen, die sie nicht außerhalb, als isolierte Einzelgebilde, der Art und dem Maß nach ebenso haben. Zugleich sind an den Ansammlungen keinerlei Eigenschaften oder Verhaltensweisen aufweisbar außer denjenigen ihrer einzelnen Bestandteile, allenfalls deren Summe oder Mischung.
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Referenzen
Die vielleicht noch eindrucksvolleren Folgen für die Auffassung von der Entstehung und Entwicklung umfassenderer seelischer Gebilde werden erst im Zusammenhang mit dem allgemeinen Entwicklungsproblem (Kap. 9) besprochen.
Der atomistische Grundsatz hat übrigens diese schärfste Ausprägung nicht in der klassischen englischen Assoziationspsychologie, sondern erst in der Psychologie des 19. Jhdts. erfahren (Ehrenstein 1942, S. 3 u. 269).
Die Verwicklungen, die damit zusammenhängen, daß die Abweichungen nicht in geometrischem, sondern in anatomisch-physiologischem Maße gemessen werden müssen, können hier füglich unerörtert bleib en.
Die genauere Durchführung dieser Annahme auf akustischem Gebiet (Mach 1922, S. 234 ff.) ist so verwickelt, daß sie hier nicht besprochen werden kann.
Über die dabei herrschenden Gesetze vgl. das folgende Kapitel.
Der Begriff des Reizes wird hier freilich — zum mindesten in dem optischen Beispiel — in einer sehr unscharfen Weise gebraucht; vgl. dazu Kapitel 3, § 12.
Vgl. § 9 dieses Kapitels.
Vorausgesetzt natürlich, daß man nicht zwei verschieden scharfe Augen oder Ohren hat und das bessere verschließt, und daß nicht das verschlossene Ohr vorher günstiger zur Schallquelle lag als das andere (Klemm 1914, Wittmann 1921).
Die zeitweise mit etwas übertriebener Heftigkeit erörterte Frage, ob ungleiche Stärke der entscheidende Faktor sei, ist inzwischen dahin beantwortet, daß sie tatsächlich eine unabhängige, nicht auf Zeitunterschiede zurückführbare Richtwirkung ausübt. Diese ist freilich in jedem Fall derart schwankend, daß eben hierdurch der Zeitunterschied sich als der eigentliche Richtungsreiz des natürlichen Hörens erweist (Békésy 1930: vgl. aber auch Stevens and Newman 1934).
Vgl. Kap. 1, § 7.
Siehe Kapitel 1, § 8.
Bei Orten etwa die Richtung, bei Tönen das Intervall; s. schon § 4 dieses Kap.
Kapitel 1, $ 6; der Ausdruck „Vorstellungsinhalte” bezeichnet im damaligen Sprachgebrauch auch das, was wir heute „Wahrnehmungsinhalte” nennen. **) Siehe § 18 dieses Kapitels, Punkt 6.
Einige grundlegende Gefügeeigenschaften werden in den folgenden Kapiteln 3 bis 6 eingehender behandelt.
Kapitel 8, §§ 4 und 5.
Kapitel 2, § 9, Kapitel 7, § 5.
Vgl. Punkt 7 des folgenden §.
Vgl. Punkt 8 des folgenden §.
Vgl. das Beispiel von Zwiespältigkeit unter Nr. 3 des folgenden §.
Daß wir in diesem Zusammenhang auch Farben, also einfache Sinnesqualitäten, einführen, darüber vgl. Punkt 5 dieses Paragraphen.
Die allgemeine Erörterung des Prägnanzprobfems wird in Kapitel 6 fortgesetzt und vorläufig abgeschlossen.
Siehe die Anmerkung am Schluß des § 5 dieses Kapitels.
Über den Ausdrude „Vorgestalt”, der in solchen Fällen von manchen Verfassern für die ungegliederte Erscheinungsweise gebraucht wird, vgl. Kapitel 9, § 4, 6.
Vgl. Kapitel 1, § 6, und Kapitel 8, § 4.
Siehe § 14 dieses Kapitels.
Siehe den folgenden Paragraphen und vor allem Kapitel 4, § 20 f.
Hiervon handeln die folgenden Kapitel 3–7.
§ 10 dieses Kapitels.
Vgl.Kapitel4,§20f.
Kapitel 4, § 21.
Vgl. z. B. G. E. Müller 1923; Petermann 1929; Linschoten 1952, S. 76 ff.
§ 12 dieses Kapitels und Kapitel 4, § 20.
Auf einzelne Ergebnisse kommen wir in den späteren Kapiteln zurück.
Siehe audi Kapitel 8.
Siehe auch die Beispiele § 2 dieses Kapitels.
Kapitel 6 und 7.
Die ehemalige Hauptfrage nach der Beziehung zwischen der einzelnen Sinnesqualität und dem zugehörigen chemischen Vorgang bleibt zwar als wichtige Tatsachenfrage bestehen; die einfachsten einsichtig beantwortbaren Fragen beziehen sich jedoch auf das gegenseitige Verhältnis von mindestens zwei Qualitäten, wie in der Theorie des Kontrastes (G.E.Müller 1896; Hering 1905; W.Köhler 1920). **) Siehe Kapitel 8.
Dieser Vorwurf trifft leider auch die scharfsinnige Untersuchung von Linschoten (1952).
Vgl. die folgenden Paragraphen.
Siehe Kapitel 3, § 7.
Der natürliche Teil braucht übrigens nicht durchaus vollständig gegeben zu sein; siehe Kapitel 6, § 8, 3.
Siehe Kapitel 1, § 13, und Kapitel 6, § 8; § 12, 2.
****) Wieso trotz gis noch G-dur, darüber vgl. Kap. 4, § 15.
Vgl. Kapitel 3, § 16, 2.
Siehe § 12 dieses Kapitels.
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Metzger, W. (1963). Das Problem der Eigenschaften. In: Psychologie. Wissenschaftliche Forschungsberichte, vol 52. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-43189-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-43189-4_3
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
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