Zusammenfassung
Ein neuzeitlicher Eisenbetonbau zeichnet sich (Abb. 31) durch seine Monolithät, d. h. durch die Gleichartigkeit aller seiner einzelnen, zu einem Steinbau verbundenen Konstruktionsteile und deren einheitliche Zusammenfassung zu einem, überall mit den gleichen Stoffen und Mitteln und nach denselben Konstruktionsgesichtspunkten errichteten Massivbau aus. Hierbei sind als einzelne Konstruktionselemente zu trennen: die Platte, derBalken, die Stütze; unter Umständen tritt zu ihnen, namentlich bei Ausführungen des Ingenieurbaus, noch das Gewölbe hinzu. Die einfache Platte hat in der Regel rechteckigen Querschnitt und dient in erster Linie dazu, die Lasten aufzunehmen und sie auf die die Platte stützenden, mit ihr einheitlich verbundenen Balken — in seltenen Fällen auch unmittelbar auf Stützen und Mauern — zu übertragen. Von den Balken bildet die Platte selbst einen wichtigen Bauteil, indem sie den Gurt, in der Regel den Druckgurt derselben darstellt, der Balken selbst also in Form eines „T erscheint — Plattenbalken oder Rippenbalken benannt.
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Referenzen
Die weiter im Text folgenden Buchstabenbezeiehnungen beziehen sich auf die einzelnen Eisen der Abb. 32.
Vgl. u. a. Deutsche Bauzeitung, 1914, Beton-Beilage Nr. 5: Vortrag von Bach in der 17. Hauptversammlung des Deutschen Betonvereins über die Ergebnisse zur Ermittlung der Druckfestigkeit. Nach Ansicht von Bach bedingt nicht der Baustoff an sich diese Herabsetzung der Festigkeit bei hohem Prisma, sonderndes ist das eine Folge des Einflusses der Druckübertragungsflächen, der um so weniger sich geltend macht, je stärker die Länge zunimmt.
Vgl. Heft 28 u. 34 der Veröffentl. des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton : Untersuchung von Eisenbetonsäulen mit verschiedenartiger Querbewehrung (1914), und Erfahrungen bei der Herstellung von Eisenbetonsäulen, Längenänderungen der Eiseneinlagen im erhärtenden Beton, 1915, von M. Rudeloff.
Vgl. Heft 5 der Veröffentl. d. Deutschen Ausschusses für Eisenbeton, Vers. mit Eisenbeton-Säulen Reihe I u. II von M. Rudeloff 1910,
Aus den Versuchen zeigt sich, daß die Querdehnung des Betons ähnlichen Verhältnissen unterworfen ist, wie die Längsdehnung. So findet Bach (Heft 16 der Veröffentl. des Deutschen Ausschusses, S. 26 u. 54), daß die Poissonsche Zahl (m) mit der Spannung von 3,4–7,0 steigt, während Rudeloff (Heft 5 der vorgen. Veröffentl. S. 46) m zu 3,4–7,0 bzw. (S. 96) zu 1,5–3,1 bestimmt. Da die Spannungen höher ausfallen, wenn diese Größe klein genommen wird, empfiehlt Hager in seinen Vorlesungen über Eisenbetonbau (1916) für m den Wert 2,0 zu wählen.
Vgl. hierzu u. a. die Veröffentlichungen des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton: Heft 5, 21, 28, 34, sowie die Zusammenfassung aller dieser Versuche im Handbuche für den Eisenbetonbau, 1912, 2. Aufl., I. Bd., II. Kap., von v. Thullie.
Vgl. Zeitschr. f. Betonbau, Wien 1915, Heft 4, S. 43.
Daß Rundeisen anderen Eisen überlegen sind, weist u. a. Probst in Arm. Beton, 1909, nach.
Vgl. namentlich die Frankfurter Versuche von E. Probst: Armierter Beton 1909, und die von Bach, veröffentlicht in den Mittei]. über Forschungsarbeiten des Vereins deutscher Ing., Heft 29, Abhandlung 1, sowie die Betonbeilage der Deutschen Bauzeitung 1905, Nr. 17, S. 68. Hier wurden a. a. drei Säulenarten untersucht, die sonst unter sich gleich, mit je vier Rundeisen von 15, 20 und 30 mm bewehrt waren und Druckfestigkeiten von 168, 170 und 190 kg/qcm auf-wiesen, die also in gar keinem Verhältnisse zu dem vermehrten Eisenaufwand (1,14: 2,04 : 4,60 v. H.) stehen.
Vgl. Arm. Beton 1909.
Vgl. Heft 5 der Veröffentl. des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton: Versuche mit Eisenbetonsäulen I—II von M. Rudeloff, 1910.
Schweizer Patent Nr. 4881.
Vgl. u. a. Morsch, Eisenbetonbau. 4. Aufl. S. 134.
Vgl. Génie civil 1902.
B. R. P. 149 944 der Firma Wayß & Freytag A.G., zu Neustadt a. d. H. vom 10. Mai 1902, also z. Z. bereits abgel auf en.
Vgl. u. a. Mörsch, Eisenbetonbau. 4. Aufl. 1912. S. 117ff., im besonderen S. 136–137.
Die Gleichwertigkeit ist nachzuweisen.
Das D. R. P. (Nr. 291068) bezieht sich nicht allgemein auf den Schutz umschnürten Gußeisens, sondern nur auf die besondere Form der Spiralbewehrung, die zum mindesten ebenso weit von der Außenfläche absteht wie die Entfernung ihrer Windungen beträgt.
Siehe u. a. Beton u. Eisen 1912 (namentlich in Heft IV die Untersuchungen von Domke) und 1913.
Vgl. die Untersuchungen von v. Thullie, allerdings mit Modellsäulen, die zwar gerade im Betonbau als wenig zuverlässig und maßgebend anzusprechen sind, im Forscherheft für Eisenbetonbau (Verlag Ernst & Sohn), Nr. 10, 1907; ferner C. Bach: Knickversuche mit Eisenbetonsäulen, in der Zeitschr. des Vereins deutscher Ing. 1913, S. 1969, und Spitzer, Heft 3 der Mitteilungen des Eisenr betonausschusses des Österreich. Ing.- u. Architekten-Vereins, Wien 1912 (Verlag W. Deuticke).
Vgl. Mörsch, Eisenbetonbau, 4. Aufl., 1912, S. 8.
In § 17, 3 der neuen Bestimmungen vom Jahre 1916 ist nur verlangt, daß in Balken die Schubspannungen nachzuprüfen sind. Auch Gehler vertritt diesen Standpunkt in seinen Erläuterungen zu den Bestimmungen (2. Aufl., S. 60): „In Platten erübrigt sich diese Berechnung. Nur bei großen Verkehrslasten ist die Nachprüfung der Schubspannung empfehlenswert. Hierbei können die Betonzugspannungen vernachlässigt werden.”
Handelt es sich darum, die in Abb. 45 a—c dargestellten Kurven bzw. Kurvenstücke zum Zwecke der Bestimmung der Abbiegungen zu verwenden, so können die positiven Momentenflächen bequem aufgezeichnet werden als quadratische
Parabeln, am besten nach der nebenstehend dargestellten Konstruktion, während die Kurvenstücke der negativen Momente ohne erhebliche Fehler für die vorliegende Aufgabe durch gerade Linien ersetzt werden können. Alsdann bestimmen sich auch die den Dritteilen der Momente bzw. ihren Hälften entsprechenden Abstände von den Auflagersenkrechten, d. h. die
Punkte, an denen die Eisen allmählich nach oben bzw. unten geführt werden können, zwangsläufig (vgl. auch die Abb. 42 u. 44).
Heft 30: Versuche mit allseitig aufliegenden quadratischen und rechteckigen Eisenbetonpl’atten, ausgeführt in Stuttgart von C. Bach und O. Graf, 1915.
Vgl. u. a.: Hager, Berechnung ebener, rechteckiger Platten mittels trigonometrischer Reihen (München 1911, Verlag R. Oldenbourg), und Deutsche Bauzeitung 1912, Zement-Beilage Nr. 1, sowie Theorie des Eisenbetons (München 1916, ders. Verlag), S. 237–257, .und Morsch, Deutsche Bauzeitung 1916, Nr. 3.
In der Schweiz wird mit (math) usw. gerechnet.
Vgl Hager, Theorie des Eisenbetons, 1916, S. 253.
Die Verstärkung der Deckenplatten durch Kehlen oder Schrägen darf also nur soweit in Rechnung gestellt werden, als die Neigung nicht steiler als 1:3 ist.
Vgl. Probst, Vorlesungen über Eisenbeton, Bd. 1, S. 496ff., und Hager, Theorie des Eisenbetons, S. 266ff. Durch Zahlenbeispiele weist Probst nach, daß nach der genauen Berechnungsart sich erheblich geringere Spannungen als nach der oben angedeuteten Schätzung ergeben. Läßt man letztere zu, so wird man also auch mit höheren zulässigen Spannungswerten rechnen können.
Vgl. hierzu die Hilfstabeile des Anhanges, namentlich auch die von Dr. Le w e, sowie die interpolierbaren Tabellen zum Auftragen der Einflußlinien durchgehender Träger von Gri o t. Zürich 1914.
Vgl. Gehler, Erläuterungen usw. zu den Eisenbetonbestimmungen 1916. 2. Aufl. 1917. S. 48.
Vgl. u. a. Mitteil, über Forschungsarbeiten, herausgeg. vom Verein deutscher Ing., Heft 90–91, 122/123, von C. Bach.
In der oben genannten Abbildung sind die auftretenden Hauptspannungen und Nebenspannungen an im ganzen 7 Punkten dargestellt. In Punkt 1, über dem Kreuzungspunkte des Haupt- und Nebenträgers, treten in den beiden Hippen Gurtspannungen auf, von denen die im Hauptunterzug als Hauptspannung auf-gefaßt ist. Zudem sind aber auch hier die Platten nach beiden Richtungen hin eingespannt, erfahren also hier zusätzliche Zugspannungen in beiden Richtungen. Punkt 2 über der Mitte des Hauptträgers erleidet Hauptdruck und — aus der Platte — Zugspannungen, Punkt 3 am Rande der Platte wird ähnlich beansprucht, Punkt 4 in der Mitte der Platte und außerhalb der Gurte gelegen, wird von beiden Richtungen aus gedrückt, Punkt 5 ist ähnlich wie Punkt 3, Punkt 6, beiden Gurten angehörend, in beiden Richtungen gedrückt und gezogen; das gleiche gilt endlich von Punkt 7.
Vgl. u. a. : Mitteil, über Forschungsarbeiten, herausgeg. vom Verein deutscher Ing., Heft 39, 72, 74 u. 95 aus den Jahren 1909 u. 1910.
Hierher gehört auch sinngemäß die für Platten bereits auf S. 89 erwähnte Bestimmung: „Bei vollen Deckenplatten darf in der Gegend der größten Momente der Eisenabstand 15 cm nicht überschreiten.” (§ 16, 12.)
Vgl. Bach, Mitteil, über Forscherarbeiten, herausgeg. vom Verein deutscher Ing., Heft 90/91 (Vergleichende Versuche über den Einfluß einer Druckbewehrung auf die Tragfähigkeit rechteckiger Eisenbetonbalken) u. Heft 122/123.
Vgl. Forscherheft 122/123 von Bach.
Vgl. Arm. Beton 1918, Heft 5: Eisenziegelbeton von Prof. H. Kreüger.
In Abb. 67 a—b sind zwei Versuchsbalken wiedergegeben. Der Klinkerbalken war für Druckspannung des Steins von 120 kg/qcm bemessen. Die Momente, berechnet aus den Bruchlasten, stellen sich bei a auf 1110000 bzw. bei b auf 725000 kg/qcm; der Klinkerbalken ist somit bei weitem dem mit Umschnürung bewehrten Träger überlegen. Schubrisse traten bei keinem der Versuche auf; überall zeigte sich der Bruch durch senkrechte Risse in der Mitte der Balkenunterkanten.
Vgl. hierzu u. a.: Saliger, Schubwiderstand und Verbund der Eisenbetonbalken auf Grund von Versuch und Erfahrung. Verlag Jul. Springer, Berlin 1912. Heft 12 der Veröffentl. des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton: Versuche mit Eisenbetonbalken zur Ermittelung der Widerstandsfähigkeit verschiedener Bewehrung gegen Schubkräfte, von C. Bach und 0. Graf. IL Teil, 1911, und III. Teil, Heft 20, 1912; H. Schlüter . Die Schubsicherung der Eisenbetonbalken durch abgeb. Hauptarmierung und Bügel, Berlin 1917. Verlag H. Meusser.
Heft 10 der Veröffentl. des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton.
Aus Versuchen von Bach gibt sich zu erkennen, daß unter Umständen auch die ersten Zugrisse an den Bügelstellen auftreten, ein guter Anschluß der Bügel an die Haupteisen also von besonderem Werte ist.
„In Plattenbalken sind stets Bügel anzuordnen, um den Zusammenhang zwischen Platte und Balken zu gewährleisten.”
Vgl. Vortrag auf der 11. Hauptversammlung des Deutschen Beton-Vereins und den Vereins-Bericht hierüber Jg. 1908.
Vgl Heft 2, 1912, S. 44 der Veröffentl. des Eisenbetonausschusses des Österreich. Ing.- u. Arch.-Vereins.
Über Wasserflecke usw. vgL u. a.: Probst, Dinglers polytechn. Journal 1907, Heft 22, sowie die Ausführungen von Probst in seinem Werk: Vorlesungen über Eisenbetonbau Bd. 1 (Jul. Springer, 1917), S. 154 ff. Bach, Mitteil, über Forschungsarbeiten, herausgeg. vom Verein deutscher Ing. Heft 39, 1907 und Heft 45–47, 1907; sowie die Balkenversuche des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton, Heft 10, \2, 19, 20 u. 24.
Vgl. Dinglers polytechn. Journal 1907, Heft 22 und E. Probst: Vorlesungen über Eisenbeton Bd. I, S. 155.
Beispielsweise zeigten sich in bezug auf die Einwirkung des Alters bei Verbundbalken von einem Erhärtungsalter von 28 Tagen, 45 Tagen und 6 Monaten die ersten Rißlasten bei einer Belastung von P = 5,4, 5,7 und 7,2 t, während — Beispiel für den Einfluß der Betonmischung — bei Mischungen von 1 Zement : 3 Sand : 4 Kies bzw. 1:2:3 und 1:1,5:2 Rißlasten sich ausbildeten von: 4,5, 5,7 und 7,8 t.
Vgl. Mitteil, über Forscherarbeiten, herausgeg. vom Verein deutscher Ing. Heft 122/123.
Abb. 73 stellt die bekannte Form der Zementdielen mit Eiseneinlagen dar, die, wie die Schraffur der Abb. erkennen läßt, auf dem Grundzuge des Rippenbalkens bezügl. ihrer Tragfähigkeit beruhen ; Fig. 74 zeigt eine T-förmige Decke, bei der der untere Abschmß durch eine eingeschobene, nicht tragfähige Gipsplatte od. dgl. bewirkt wird, während in den Abb. 75, 76 und 77 Deckenausbildungen mit verschiedensten Füllkörpern wiedergegeben sind, bei denen die tragenden Rippenbalken zwischen die Füllkörper einbetoniert werden,.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Foerster, M. (1919). Die Konstruktionselemente des Verbundbaus. In: Die Grundzüge des Eisenbetonbaues. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42520-6_2
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