Zusammenfassung
So großen Schaden auch ein Föhn, eine Bora oder der Böensturm einer einbrechenden Kaltluftmasse verursachen können, so sind doch die größten Zerstörungen, die durch atmosphärische Ereignisse veranlaßt werden, an Wirbelwinde geknüpft1, also an Luftströmungen, die um ein meist windschwaches Mittelgebiet wirbeiförmig angeordnet sind. Zwei Wirbelsysteme haben wir bereits kennengelernt, und zwar Systeme von solchem Umfange, daß der wirbelartige Aufbau erst klar wird, wenn wir auf Karten die gleichzeitige Windverteilung auf einer ganzen Halbkugel oder wenigstens eines größeren Erdgebietes darstellen. Wenn wir früher gefunden haben, daß jenseits von 35° N und S bis in sehr hohe Breiten hinauf Westwinde vorherrschen, so stellen diese den Erdball umkreisenden Westwinde im Grunde genommen nichts anderes dar als zwei riesige Luftwirbel um die durch schwache Ostwinde ausgezeichneten Polargebiete. Ferner haben wir gefunden, daß die Luftmassen, die an der Erdoberfläche einem Gebiete niedrigen Luftdruckes zufließen oder die aus einem Gebiete hohen Luftdruckes abfließen, sich unter dem Einfluß der Erdumdrehung zu einem wirbelartigen Windsystem zusammensetzen. Aber der Durchmesser auch dieser Gebilde — mehrere hundert bis einige tausend Kilometer — ist noch so groß, daß ohne die Darstellung auf Wetterkarten die Luftwirbel nicht erkannt werden können. Mit diesen Gebilden werden wir uns außerdem noch ausführlich beschäftigen. Es gibt aber in unserer Lufthülle noch eine Reihe viel kleinerer Wirbelformen, die mehr als lokale, kurzlebige Störungen auftreten, von denen aber trotzdem die größten Zerstörungen ausgehen.
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von Ficker, H. (1940). Wirbel und Wirbelstürme. In: Wetter und Wetterentwicklung. Verständliche Wissenschaft, vol 15 . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41990-8_7
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