Zusammenfassung
Wenn im Winter mit westlichen Winden in Mitteleuropa der Frost vergeht und Tauwetter eintritt, so wundert sich kein Mensch darüber, weil jeder weiß, daß im Winter die Luft über dem Meer draußen viel wärmer ist als die Luft über dem festen Land. „Westwind“ heißt aber für Mitteleuropa nichts anderes als Luftzufuhr vom Ozean her. Nicht immer und überall gelingt es, auffällige Temperatursteigerungen auf Zufuhr warmer Luft oder auf besonders kräftige Sonnenstrahlung zurückzuführen. In der kälteren Jahreshälfte treten z. B. in den nordseitigen Alpentälern sehr häufig Winde auf, die vom Alpenkamm herabwehen, in der Talregion die Temperatur innerhalb weniger Stunden, häufig auch nachts, um 10–15° erhöhen und die Schneedecke wegfressen. Mitten im Winter wird die Temperatur frühlingshaft, seltsame Wolken ziehen in großen Höhen, türmen sich als Mauer über den Bergen, von denen der warme Wind talwärts weht. Näher gerückt als sonst scheinen die Berge, die Luft ist viel durchsichtiger als gewöhnlich und tönt die Landschaft in satten Farben. Und nicht nur warm ist der Wind, sondern auch trocken und von übler Wirkung auf den Gemütszustand vieler Menschen: Es weht der Föhn!
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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von Ficker, H. (1940). Es braust der Föhn. In: Wetter und Wetterentwicklung. Verständliche Wissenschaft, vol 15 . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41990-8_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-41990-8_6
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