Zusammenfassung
Als Kautschuk bezeichnet man die in feste Massen übergeführten (koagulirten) Milchsäfte einer grösseren Reihe von verschiedenen Pflanzen, die zumeist den Familien der Euphorbiaceen, Asklepiadeen und Apocynaceen angehören, und deren Heimath theils in Süd- und Central amerika, theils in Afrika, theils endlich in Hinterindien und auf den angrenzenden Inseln sich befindet. Man kennt eine grosse Anzahl verschiedener Kautschuksorten, die nicht nur der Herkunft und dem Aeussern nach sich aufs “Wesentlichste unterscheiden, sondern die auch in ihrer Zusammensetzung und in ihrem Verhalten zu den Reagentien ganz erhebliche Abweichungen zeigen und denen allen kaum mehr gemeinsam ist als eine mehr oder weniger grosse Elasticität und Widerstandsfähigkeit. Wenn im Folgenden also schlechtweg von „dem” Kautschuk die Rede ist, so darf nicht vergessen werden, dass damit eine ganze Reihe chemisch zwar nahe verwandter, aber keineswegs immer identischer Körper zusammengefasst wird.
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Literatur
Vgl. Henriques, Der Kautschuk und seine Quellen. Verlag von Steinkopf und Springer, Dresden 1899.
Zeitschr. f. angew. Chem. 1899, 802.
Diese Methode, in einer Behandlung mit starker Salpetersäure und darauf folgender alkalischer Schmelze bestehend, ist in meinem Laboratorium vielfach zur Bestimmung von Schwefel in organischen Substanzen aller möglichen Klassen verwendet worden und hat sich stets als zuverlässig erwiesen. Ich kann dieselbe als bequemste technische Methode unbedingt empfehlen. Nur für leicht flüchtige organische Verbindungen, wie für schwefelhaltige Leuchtöle etc. ist sie in dieser Form nicht brauchbar. Neben dieser Methode ist lediglich diejenige von Carius (Erhitzen mit Salpetersäure im Rohr) allgemein brauchbar. Dieselbe ist aber für technische Bestimmungen weit umständlicher und penibler als die hier empfohlene.
Sehr geringe Mengen Blei, Kalk und Antimon wurden mitunter im alkalischen Filtrat der Schmelze gefunden. Ihre Vernachlässigung führt keine irgendwie ins Gewicht fallende Ungenauigkeit herbei, höchstens empfiehlt es sich, in der Mutterlauge von derS-bestimmung in Lösung gegangenes Antimon mit H2S zu fällen.
Blei ist das einzige Metall, dessen Oxyde bei der Vulkanisationstemperatur durch Schwefel in Sulfid umgesetzt werden.
Sobald die Masse trocken geworden ist, pflegt sie — durch Sauerstoff-aufnahme — langsam an Gewicht zuzunehmen. Ein zu langes Trocknen ist daher zu vermeiden.
Der oben zu 2,5% angegebene Faktor für gelösten Kautschuk.
Zeitschr. angew. Chem. 1899, 802.
nicht publicirte Abänderung.
Zeitschr. öffentl. Chem. 1897, 37.
Chem.-Ztg. 1894, 1065.
Zeitschr. angew Chem. 1898, 313
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Chem.-Ztg. 1895, 958.
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Verhandl. z. Beförder. d, Gewerbefleisses 1891, 370.
London 1898. In deutscher Uebersetzung: Die Guttapercha von Dr. Eu gen Obach. Verlag von bei Springer & Steinkopf, Dresden 1899.
Arch. Pharm. 1892, 641.
Jahresb. d. Chem. 1859, 517.
a. a. O. S. 57.
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Henriques, R. (1900). Kautschuk und Kautschukwaaren. In: Lunge, G. (eds) Chemisch-technische Untersuchungsmethoden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38275-2_7
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