Zusammenfassung
Ton ist das Zersetzungsprodukt von tonerdehaltigen Gesteinen, das neben anderen Mineralien als charakteristischen und wertvollen Bestandteil die sogenannte Tonsubstanz, d. i. amorphe, wasserhaltige, kieselsaure Tonerde enthält. Dieser Tonsubstanz verdankt der Ton seine Bildsamkeit, das Festwerden beim Trocknen und seine vollkommene Erhärtung beim Brennen. Die dadurch bedingten physikalischen Eigenschaften der Tonsubstanz sind nicht bei allen Tonen die gleichen, sondern können verschieden sein, und diese Verschiedenheit im Verein mit der Mannigfaltigkeit der mineralischen Beimengungen in Bezug auf Art, Menge, Form und Korngröße sind die Ursache für die außerordentliche Verschiedenheit der Tone selbst und ihre Verwendungsweise. Vom technischen Standpunkt aus unterscheidet man von der Tonsubstanz die so-genannten Magerungs- und Flußmittel. Als Magerungsmittel gelten alle Stoffe, welche imstande sind, die Plastizität oder Bildsamkeit eines Tones herabzudrücken. Flußmittel sind solche Stoffe, welche die Schmelzbarkeit eines Tones vermehren. Beide Gruppen von Stoffen unterscheiden sich nicht etwa in ihrer Art, sondern vielmehr in ihrer “Wirkungsweise. So sind Flußmittel in niederen Hitzegraden Magerungsmittel, während ihre Eigenschaft als Flußmittel erst in höheren Hitzegraden und bei hinreichend feiner Korngröße zur Geltung kommt. Zu solchen Stoffen gehören die mineralischen Beimengungen der Tone, welche Alkalien, Kalk, Magnesia und Eisenoxyd enthalten, sowie die Kieselsäure, gleichgültig, in welcher Modifikation dieselbe im Ton auftritt. Daraus geht hervor, daß die Feuerfestigkeit eines Tones um so höher ist, je mehr derselbe in seiner chemischen Zusammensetzung mit der reinen Tonsubstanz (Al3O3, 2SiO2, 2H2O) übereinstimmt.
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Referenzen
C. Leiss, Die optischen Instrumente der Firma R. Fuess. Leipzig 1899.
Der von dem Verf. abgeänderte und zu diesen Glühproben besonders hinsichtlich der geeignetsten Verhältnisse der Wand- und Schachtstärke und dessen Höhe auf Grund zahlreicher Versuche ausprobierte Devillesche Ofen findet sich beschrieben in Dr. Carl Bischof „Die feuerfesten Tone“, Leipzig 1895, S. 131 ff.
s. „Die feuerfesten Tone“ n. Aufl. S. 183.
„Die feuerfesten Tone“ S. 184 ff., sowie der Verf. „Die Giroder Tone“, Sprechsaal 1898, No. 7–10.
„Die feuerfesten Tone“, n. Aufl., S. 142.
Chemisches und pyrometrisches Resultat müssen stimmen.
Man vgl. die oben zitierten Giroder Tone.
Segers Ges. Schriften, Berlin 1896, S. 417 ff.
Vgl. jedoch meine von obigem abweichende Vorschrift S. 621 f. G. L.
Vgl. S. 116 ff. u.384. G. L.
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Kreiling, P. (1904). Tonanalyse. In: Lunge, G. (eds) Chemisch-technische Untersuchungsmethoden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36670-7_11
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