Methodik

Zusammenfassung

Abhängigkeit der Fäzesbestandteile von den chemischen Prozessen innerhalb des Verdauungskanales: Die Methodik der chemischen Fäzesanalyse setzt eine genaue Kenntnis der innerhalb des Verdauungsschlauches ablaufenden chemischen Vorgänge voraus. Auf dieselben kann hier nicht näher eingegangen werden, doch seien einige Bemerkungen erlaubt. Es handelt sich im wesentlichen um die beiden grossen nebeneinander verlaufenden resp. ineinander übergehenden oder miteinander konkurrierenden Prozesse der Verdauung und der Zersetzung der Nahrungsmittel. Was die Verdauung betrifft, so sind wir zwar über die einzelnen Phasen derselben gut unterrichtet, wenn auch nicht so vollständig, dass nicht noch neue Tatsachen — wie die Entdeckung der Enterokinase und des Erepsins gelehrt hat — unsere Anschauungen erheblich zu modifizieren imstande wären. Weniger gut unterrichtet sind wir über das Ineinandergreifen der verschiedenen Phasen der Verdauungstätigkeit, obwohl auch hierin dank der Pawlowschen Schule eine Besserung sich anbahnt. Besonders muss der weit verbreiteten Ansicht entgegengetreten werden, dass mit dem Eintritt [des Chymus in den Dickdarm die Verdauung der Nahrungsmittel ihr Ende erreicht habe. Diese Ansicht ist nur insofern zutreffend, als allerdings die Dickdarmschleimhaut sich aktiv (durch Absonderung von Fermenten) nicht mehr an der Verdauung beteiligt, wohl aber dienen wenigstens die oberen Kolonteile als ein Reservoir, in welchem die im Dünndarm eingeleiteten, aber noch nicht völlig abgelaufenen Verdauungsprozesse zu Ende geführt werden können.