Zusammenfassung
Doch vor wenigen Johrzehnten galt, in Deutschland wenigstens, allgemein unter den Landwirten die Ansicht, daß die Viehzucht nur ein notwendiges Übel sei und unter keinen Umständen Ertrag zu geben vermöchte. Man entschloß sich zur Viehhaltung nur um des Düngers willen, hielt also auch nicht mehr Vieh, als zur guten Instandhaltung der Felder erforderlich schien, und bezeichnete denjenigen als den tüchtigsten Landwirt, welcher sein Gut so einzurirchten verstanden hatte, daß er vom Felde Futter und Streu genug für das Vieh und von diesem Dünger genug für die gewünschten Ernten erhielt. Futter- und Düngerzukauf kannte man nicht und die Verwertung tierischer Produkte spielte eine nur untergeordnete Rolle. Block, derjenige Schriftsteller auf dem Gebiete der Landwirtschaft, welcher in damaliger Zeit wohl am besten zu rechnen verstand, gab in seinen Werken für die Jahre 1830–40 an, daß bei keiner der Viehhaltungen ein Gewinn sich ergebe. Er rechnete, wie das damals vielfach üblich war, nicht mit Geld, sondern, des schwankenden Geldwertes wegen, mit,„Roggenwert“ (d. h. in Pfunden Roggen), von welchem man annahm, daß er einen zuverlässigeren Maßstab zur Vergleichung verschiedener Werte bilde.
Blökend ziehen heim die Schafe, Und der Rinder breitgestirnte, glatte Scharen Kommen brüllend, Die gewohnten Ställe füllend. Schiller
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Reuseaux, F. (1885). Viehzucht und Viehhaltung. In: Reuseaux, F. (eds) Die Gewinnung der Rohstoffe aus dem Innern der Erde, von der Erdoberfläche sowie aus dem Wasser. Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34077-6_12
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