Zusammenfassung
In einem I. Teil der an der Frankfurter Nervenklinik angestellten katamnestischen Untersuchungen von Kranken, die in den Jahren 1921–1925 als Katatonie — im Sinne einer Sonderform schizophrener Erkrankungen — diagnostiziert worden sind, haben Kleist und Driest diejenigen Kranken dargestellt, die nach einer durchschnittlich 51/2monatigen Dauer restlos geheilt und längstens 15 Jahre, wenigstens aber 5 Jahre rückfallfrei geblieben waren und die nach Überprüfung der ehemals geführten Krankengeschichten und in Rücksicht auf die Erblichkeit wahrscheinlich keine Katatonie, sondern äußerlich ähnliche Krankheiten durchgemacht hatten, nämlich teils Degenerationspsychosen (bei Neuropathen oder Schwachsinnigen), teils symptomatische Psychosen, beide mit vorwiegenden Motilitätssyndromen. Solche nur „scheinbaren“ Katatonien waren in 35 unter 146 verwertbaren — d. h. länger als 5 Jahre verfolgten — Fällen, bzw. in 23,9% angenommen worden. 7 weitere Fälle mußten fraglich bleiben, da diese Personen trotz günstigen Verlaufes der Erkrankungen bei der katamnestischen Nachuntersuchung gewisse, wenn auch unbedeutende Auffälligkeiten boten, die sowohl als Reste einer katatonen Erkrankung, wie als Zeichen einer psychopathischen Anlage gedeutet werden konnten.
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Schrifttum
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Schwab, H. (1938). Die Katatonie auf Grund katamnestischer Untersuchungen. In: Die Katatonie auf Grund katamnestischer Untersuchungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-31628-3_1
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