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Gewohnheit, Gesetz und Rechtspraxis

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Römisches Privatrecht

Part of the book series: Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft ((ENZYKLOPÄDIE,volume 2/3))

  • 106 Accesses

Zusammenfassung

Auch in Rom steht am Anfang der Rechtsentwicklung eine Zeit, in der alles Recht Gewohnheitsrecht war. Längst, ehe es Rechtsaufzeichnungen (ius scriptum) gab, bestanden ungeschriebene Normen, die, im Leben des Volkes erwachsen und in dauernder Übung zur Anwendung gebracht, nach allgemeiner Überzeugung der Rechtsgenossen für den einzelnen wie für dio Gesamtheit verbindlich waren. Erst als die Differenzierung des rechtlichen und sozialen Lebens zu einer schriftlichen Festlegung und einem zweckbestimmten Ausbau dieser Rechtstradition drängten, erschien das Gesetzesrecht auf dem Plan. Die älteste Rechtsaufzeichnung Roms, von der wir sichere Kenntnis haben, das große Gesetzgebungswerk der Zwölftafeln (§4), war noch überwiegend eine bloße Kodifikation des alten Gewohnheitsrechts; in der jüngeren Spezialgesetzgebung trat dann ausschließlich die freie gesetzgeberische Fortbildung des Rechts in den Vordergrund.

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Literatur

  1. Pernice: Zsst. 20, 127ff.; 22, 59ff.;

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  2. Brie: D. Lehre v. Gewohnheitsr. I (1899); Km: Quellen4 19ff.; SOtAzzr: Arch, giur.102, 3ff,; Studi Albertoni I 35ff.; SteiWenter: Studi Bonfante II 419ff.; RE 16, 290ff.; Sceerillo: Riv. di storia del dir. it. 5, 459ff.; Schu z: Prinzipien d. röm. R. 9ff. (mit weiteren Hinweisen in Anm 39).

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  3. Dies dürfte der ursprüngliche, speziell auf die augusteisehe Ehegesetzgebung bezogene Inhalt von Iul. D. 1, 3, 32 pr. sein; vgl. Steinwenter: (s. o. Anm. 1) 422. -Vgl. ferner über die provinziale Rechtsübung: Ulp. D. 1, 3, 33f.

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  4. Vgl. Gai. 1, 111; 2, 103; 3, 17; Ulp. 26, 1= Coll. 16, 4, 2; Ulp. D. 9, 2, 27, 4; Gell. 2, 24, 11; 16, 10, 8; 20, 1, 23; 20, 10, 9. - Die formelle Kraft eines Gesetzes wurde nach klassischer Auffassung durch Nichtanwendung keineswegs aufgehoben; erst die nachklassische, griechisch beeinflußte Theorie scheint das Gegenteil angenommen zu haben (D. 1, 3, 32, 2; D. 1, 3, 36; dazu s. Anm 6) Noch Konstantin verbot sogar ausdrü klich die Berufung auf gesetzwidriges Gewohnheitsrecht (C. 8, 52, 2). Vgl. auch Hadrian an Plinius ep. 115 (die Auffassung von Kipp: Quellen4 23, Anm. 15 geht fehl; richtig ist nur, daß natürlich der Kaiser, vielleicht auch der Statthalter, die lex Pompeia jederzeit abändern konnte; für die Provinzialen dagegen war sie gewiß schlechthin verbindlich).

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  5. Pernice: (s. o. Anm. 1), Hirzel’ M tcoç âYea - poç (1900); Steinwenter: (s o Anm. 1) 430f. (mit weiteren Hinweisen).

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  6. Vgl. Gai. 3, 82; Ulp. D. 24, 1, 1; D. 28, 6, 2 pr. - Anderswo meinen die Juristen, wenn sie vom ius moribus introductum sprechen, nicht jüngere Neubildungen, sondern das alte, teilweise von den Zwölftafeln bestätigte Gewohnheitsrecht; vgl. Ulp. D. 1, 6, 8 pr.; Paul. sent. 3, 4a, 7; Ulp. D. 27, 10, 1 pr. (hier wohl mißverstehende Glosse, die sich vielleicht an die Stelle der Paulussentenzen anlehnt).

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  7. Die Hauptstelle, D. 1, 3, 32, 1f., ist wohl im wesentlichen nachklassische Arbeit; ebenso D. 1, 3, 36. Vgl. Steinwenter: (s. o. Anm. 1).

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  8. Belege bei Bruxs: Fontes.I7 2f. - Lit.: ScaöLL: Legis Xii tab. rel. (1866) 50ff.

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  9. Monmsen: Röm, Staatsr. II s 41ff. JöRs: Röm. Rechtswiss. I 59ff.

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  10. Baviera: Ser. giur. I 37ff. Hirschfeld: Kl. Sehr. 239ff.; Steinwenter: RE 10, 1285;

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  11. Westrur On the antiquarian-historiographical activities of the Roman pontifical college. Danske Videnskabernes Selskab, Aigt.filol. Meddelelser 16, H. 3, 19ff.

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  12. Die Zusammenstellung bei Bruns: Fontes I 7 3ff. beschränkt sich nicht auf die vermutlichen Fragmente des ins Papirianum, sondern gibt alle Nachrichten über angebliche Gesetze und Verordnungen der Könige. Eine sehr strenge Auswahl trifft dagegen Zocco-RosA:.Annuario Ist. di storia del dir. rom. Catania 11–12, 390ff. (1910–11).

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  13. Nach Servius z. Vergil Aen. 12, 836 führte die Sammlung geradezu den Titel de ritu sac rorum.

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  14. Pais: Storia di Roma I 1, 558ff. 1898; I 2, 546ff. 1899; Storia critica di Roma II 203ff. 1915; Ricerche sulla storia e sul dir. pubbl. di Roma I 1ff. 1915;

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  15. Lanmbert: Nrh 26, 149ff.;

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  16. Lanmbert: Rev. gén. 26, 385ff., 481ff. (1902);

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  17. Lanmbert: Rev. gén. 27,15ff. (1903);

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  18. Lanmbert: Mélanges Appleton 503ff.;

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  19. Baviera: Studi Perozzi 3ff. - Nach Pais ist der Zwölftafelkodex eine private Sammlung aus dem Ende des vierten Jahrhunderts, nämlich das sog. ins Flavianum (vgl. § 13, 3). Lambert setzt die Entstehungszeit noch ein weiteres Jahrhundert später an und identifiziert die Sammlung mit dem ins Aelianum (vgl. § 14, 2). Der Ansicht Lamberts steht Baviera nahe, der zwar die Geschichtlichkeit des Dezemvirats anerkennt, den späteren sog. Zwöltafeltext aber nicht als Gesetz des fünften, sondern als Privatsammlung des beginnenden zweiten Jahrhunderts (ius Aelianum) betrachtet. Mit Recht werden diese Hypothesen allgemein abgelehnt, s. bes. Girard: Mélanges I 3ff.; Lenel: Zsst. 86. 498ff.; Bonfante: Storia del dir. rom. II 67ff. Weitere Lit. über die Frage bei TëUsler: Unters. z. Gesch. d. Dezemvirats u. d. Zwölf tafeln (Hist. Stud. 148) und Rotondi: Leges publicae populi Romani 201f.; Ser. giur. I 417f. Es handelt sich um die radikalsten Auswirkungen des Kritizismus auf dem Gebiet der altrömischen Geschichte. Sie beruhen auf der Übertreibung an sich richtiger Forschungsmethoden (Aufdeckung von Zurückdatierungen in den Quellen, insbesondere bei mehrfacher Überlieferung der gleichen Ereignisse [Psis]; Charakteristik und Kritik primitiver Gesetzgebung mit Hilfe der Rechtsvergleiehung [Lambert]). - Wertvolle Untersuchungen zur Entstehungsgeschichte der Zwöltafeln in dem oben genannten Werk von Txubler. Letzte zusammenfassende Behandlung der Zwölftafelgesetzgebung: Berger: RE 4A, 1900ff.

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  20. Die Tatbestände des fruges excantare und des segetem pellicere dürften im Sinne des Gesetzgebers ganz verschiedene Delikte darstellen, und zwar jenes die Schädigung der auf dem Halm stehenden Frucht, dieses das Herüberziehen der (noch nicht aufgegangenen) Saat auf das Feld des Nachbarn. Anders unterscheidet Beckmann: (s. unten Anm 3)

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  21. Vgl. BecueAnn: Zauberei und Recht in Roms Frühzeit (phil. Diss. Münster 1923), dazu ED. Fraenkel• Gnomon I 185ff. — Zur Frage der magischen Elemente im römischen Recht überhauptvgl. ferner: HuvELiN: Les tablettes magiques et le droit romain (Ann intern. d’hist., Congrès de Paris 1900, 2. section, 15ff.); JobbÉ-Duval: Les morts malfaisants „larvae, lemures“ d’après le droit et les croyances populaires des Rom. 1924 (z. T. auch in RH. 4. Ser., 2, 344ff., 554ff.); über HÄGerstrÖM: D. röm. Obligationsbegr. i. Lichte d. allgem. röm. Rechtsansch. s. Kunkel: Zsst. 49 479ff.

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  22. Aus dem Rechtsbewußtsein des Volkes ist die Privatrache niemals verschwunden, vgl. Tamassia: La vendetta nell’antica società romana, Atti Ist. Veneto 79, 2, lff.

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  23. Von der Gesandtschaft sprechen zuerst Liv. 3, 31ff. und Dionys. 10, 51ff., 57; über Hermodor vgl. Min. hist. nat. 34, 21; Pomp. D. 1, 2, 2, 4. — Lit. zur Frage des griechischen Einflusses: Hoffmann: Beitr. z. Gesch. d. griech. u. röm. R. 1870, 1ff.; Boesch: De Xii tabularum lege a Graecis petita (1893); MrrTEis: Röm. Privatr. I 15f.; Pais: Ricerche sulla storia e sul dir. pubbl. di Roma 145ff.; Berger: RE. 4 A 1919ff.

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  24. Vgl. MommsEN: Röm. Staatsr. II, 724. Über die Aisymnetie vgl. TÖPfer: RE. 1, 1088; BusoLT: Griech. Staatskunde 13 372ff.

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  25. Weitere Einflußpunkte nennt Mr rzis: Röm. Privatr. 116. Indessen ist keineswegs alles sicher (vgl. z.B. Partsch: Arch. f. Pap. f. 6, 47f. über tab. Vii 2), und es muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß diese oder jene Übernahme aus dem griechischen Recht erst jüngeren Datums und nur in der Tradition mit der Zwölftafelgesetzgebung verknüpft ist.

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  26. Auch orientalische Einwirkungen auf die Zwölftafeln sind behauptet worden; hier handelt es sich indessen wohl ausnahmslos um bloße Parallelbildungen. — Lit. D. H. MÜLler • D. Gesetze Hammurabis u. ihr Verh. z. mosaischen Gesetzgebung sowie z. d. Zwölftafeln (1903); REv r.our: Les rapports historiques et légaux des quirites et des égyptiens (1902); Les origines égyptiennes du droit civil romain (1912).

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  27. In Ciceros Jugend lernte man die Zwölftafeln in der Schule auswendig: de leg. 2, 59. Kommentare zu den Zwölftafeln schrieben noch die kaiserzeitlichen Juristen Labeo (§ 18, 2) und Gains (§ 19, 4). — Ob man aus Cyprian (ep. ad Donatum 10) schließen darf, daß auf dem Markt der römischen Kolonie Karthago ein Zwölftafeltext auf Erztafeln aufgestellt war, ist zweifelhaft. Wenn ja, so kann er nur auf der spätrepublikanischen literarischen Überlieferung beruht haben; vgl. LExEL: Zsst. 26, 500f.

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  28. Nach der von ScnöLL vorgeschlagenen Ordnung der Fragmente pflegt man auch zu zitieren. Sie ist indessen großenteils rein hypothetisch, da über die Reihenfolge der einzelnen Bestimmungen des Gesetzes nur in besonderen Fällen Sicheres zu ermitteln ist. Eine Neuordnung hat BoxFatte: Storia del dir. rom. I 150ff. versucht.

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  29. Im folgenden sind einige der wichtigsten dieser Gesetze aufgeführt: lex Poetelia de nexis (326 oder 313 v. Chr., Milderung des Vollstreckungsrechts, vgl. §102); lex Aquilia angeblich 286 v. Chr., grundlegende Neuordnung der Haftung für Sachbeschädigung, vgl. §158, 2); lex Cincia (204 v. Chr., über Schenkungen, vgl. §153, 2); lex Plaetoria (um 200 v. Chr., grundlegend für die Behandlung von Rechtsgeschäften Minderjähriger, vgl. §51, 2); lex Atilia kvor 186v.Chr., Vormundschaftsrecht, vgl. §189, 2); lex Furia testamentaria und les Voconia (die zweite 169v. Chr., die erste vorher, Beschränkungen des Erwerbs von letztwilligen Zuwendungen, vgl. §224, 1); lex Aebutia (zweite Hälfte des zweiten Jh., Neugestaltung des Prozeßrechts, vgl. u. Wenger: § 6); nicht genauer datierbar sind die Bürgschaftsgesetze, die leges Publilia Appuleia Furia und Cicereia de sponsu; vermutlich gehören sie mit Ausnahme der älteren lex Publilia der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts an. — Zusammenstellung aller römischen Volksgesetze und des sie betreffenden Quellenmaterials bei RoTondi: Leges publicae populi Romani (Sonderdr. aus Enciclopedia giuridica italiana, Mailand 1912); Nachträge hierzu: Scr. giur. I 411ff. Die im Wortlaut erhaltenen Gesetze bei BRuNS: Fontes I 7 45ff.

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  30. Es handelt sich um die sämtlich im Jahre 81 v.Chr. ergangenen leges Corneliae de falsis, de sicariis et veneficiis, de iniuriis, de adulteriis et de pudicitia.

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  31. Sie betrafen das Vereinsrecht (lex Julia de collegiis, 21 v. Chr.), die Wiederherstellung von Ehe und Sittlichkeit (leges luliaede maritandis ordinibus und de adulteriis coercendis, beide 18v.Chr.; lex Papia Poppaea, 9 n.Chr.), die Gerichtsverfassung (leges Iuliae iudiciorum publicorum et privatorum, 17 v. Chr.), das öffentliche Strafrecht (leges Iuliae de vi publica et privata, 17 v. Chr.) und die Einschränkung der Freilassungen (lex Fufia Caninia, 2v.Chr.; lex Aelia Sentia, 4n.Chr.).

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  32. Sueton Caes. 44.

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  33. Lit.: MonmsEu: Röm. Staatsr. Iii 308ff.; KowA: Röm. Rechtsgesch. I 388ff.; Pernioe: Zsst. 22, 64ff.; RoTOuDm: Leges publicae populi Romani 1ff. — Über das Verhältnis der Begriffe lex und ius: MrrrEis: Röm. Privatr. I 30 ff.

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  34. Hauptzeugnisse für das Verhältnis von lex und plebiscitum: Capito b. Gell. 10, 20, 2 und 6; Laelius Felix b. Gell. 15, 27, 4; Gai. 1, 3.

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  35. Beseler : Zsst. 44, 359 nimmt an, daß schon vor der lex Hortensia ein Plebiszit das ganze Volk habe binden können, wenn es vom patrizischen Senatsteil bestätigt worden sei (auctoritas patrum, s. u. unter a). Aber in Gai. 1 3, worauf sich Beseler beruft, ist auctoritas schwerlich im Sinne einer solchen Bestätigung zu verstehen; und selbst wenn dies der Fall wäre, wäre die Behauptungs Beseleas noch nicht bewiesen. — Vgl. ferner auch die Abhandlung von Bxnu: Mem. Accad. Bologna 3. Ser., 4, 67ff.

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  36. Eine beratende Behandlung des Gesetzentwurfs vor dem Volk, bei der der Magistrat auch Privaten das Wort erteilen mochte, konnte in einer besonderen Versammlung (contio) an einem der voraufgehenden Tage oder auch unmittelbar vor der Abstimmung stattfinden; vgl. Mommsen: Röm. Staatsr. Iii 393ff.

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  37. Die Rogationsformel lautete: Velitis iubeatis (folgt der Text des Gesetzesvorschlags), haec ita, uti dixi, ita vos Quirites rogo; vgl. z.B. Gell. 5, 19, 9.

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  38. Dadurch, daB nach dem Verschwinden des politischen Gegensatzes zwischen Patriziern und Plebejern der Gesamtsenat durchaus den Charakter einer einheitlichen Körperschaft gewann, verlor das Recht eines bloßen Teiles des Senats notwendig seine Bedeutung. — Lit.: Mommsen: Röm. Staatsr. Iii 1037ff.; Willens: Le Sénat II 33ff.; Karlowa: Röm. Rechtsgesch. I 46ff.

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  39. Hierzu Mommsen: Röm. Staatsr. Iii 149ff.

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  40. Über die leges datae vgl. Mommsen: Jur. Sohr. I 284ff., Röm. Staatsr. Iii 310f., II3 888f.; Rotondi: Leges publicae populi Romani 15ff.

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  41. So z. B. die leges Pompeiae für die Provinz Bithynien: Plin. ad Trai. 79; 112; 114.

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  42. Eine Anzahl solcher Gemeindeordnungen sind uns mehr oder minder vollständig auf Inschriften erhalten (für Tarent, Narbo und die spanischen Gemeinden Urso, Salpensa und Malaca: Bruns: Fontes I 7 120ff.

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  43. Dies geschah der Überlieferung nach bei der Zwölftafelgesetzgebung. Ob jedoch diese Überlieferung zutrifft, steht dahin.

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  44. Der Kläger konnte lediglich versuchen, seinen Anspruch bei einem anderen zuständigen Magistrat anzubringen, insbesondere nach Ablauf des Amtsjahres beim Nachfolger dessen, der ihm die Klage verweigert hatte.

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  45. Vgl. u. Wenger: §§ 6 u. 9. — Hier sei nur bemerkt, daß nach richtiger Auffassung der Formularprozeß nicht erst durch die lex Aebutia) 149–125 v. Chr.) neugeschaffen worden ist, sondern bereits geraume Zeit vorher in Übung war, und zwar nicht nur im Fremdengericht, sondern auch unter Bürgern; die lex Aebutia wird ihm lediglich die Klagen aus Gesetz und altem Gewohnheitsrecht erschlossen haben, die bis dahin dem älteren Legisaktionsverfahren vorbehalten waren. Hierüber vgl. Mrrrmis: Röm. Privatr. I 38ff. (dort 39, Anm.2 weitere Lit.).

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  46. Dies geschah bei den actiones mit formula in factum concepta; vgl. §101, 3.

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  47. Daß, namentlich in spätrepublikanischer Zeit, gelegentlich mit der Jurisdiktionsfreiheit Mißbrauch getrieben wurde (vgl. Cic. in Verr. 2, 1, 119, s. auch §7, Anm.2), schließt dieses Ge-samturteil nicht aus.

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  48. Dies ist der ursprüngliche Sinn der Bezeichnung edictum perpetuum • für die „ewige“, weil nicht mehr veränderliche hadrianische Ediktsredaktion (s. Zif f. 2) verwenden es vermutlich erst die Kaiserkonstitutionen der Severenzeit: PnIngsheim: Symbolae Friburgenses in hon. O. Lenel 1 ff.

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  49. Ursprünglich war der Magistrat an diese Grundsätze nicht gebunden. Erst eine im Jahre 67 v.Chr. ergangene lex Cornelia de iurisdictione änderte diesen Zustand; sie beruhte wohl auf Mißbräuchen, wie sie Cicero von Verres berichtet (§ 6, Anm4).

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  50. Die Jurisdiktionsedikte waren am Amtssitze des Magistrats auf geweißten Holztafeln (album) öffentlich ausgestellt.

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  51. Daneben kennen die Quellen der nachhadrianischen Zeit noch ein edictum provinciale (vgl. Buc$Lann: RH. 4. Ser., 13, 81 ff.); der Jurist Gaius (§19,4) hat es kommentiert, und aus den Fragmenten seines Kommentars ergibt sich eine weitreichende Übereinstimmung mit dem stadtrömischen Edikt. Möglicherweise hatte man die einzelnen Provinzialdelikte durch ein einheitliches edictum provinciale ersetzt. Fraglich ist auch das Schicksal des stadtrömischen Peregrinenedikts, vielleicht ist es mit dem Edikt des praetor urbanus verschmolzen worden. Seine Bedeutung muß ohnehin durch die Ausbreitung des Bürgerrechts in der Kaiserzeit erheblich zurückgegangen sein.

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  52. Lenel, 0.: Das Edictum perpetuum, ein Versuch zu seiner Wiederherstellung 3, 1927. Vgl. die Besprechungen der 2. Aufl. durch PAnTsc$: Zsst. 30, 490ff.; 31, 407ff.; der 3. Aufl. durch PRrrîosmmi: Zsst. 48, 726ff. Die in zahllosen Monographien verstreuten Einzelbeiträge zur Rekonstruktion und zum Verständnis des Edikts können hier nicht aufgeführt werden.

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  53. Vgl. z.B. Cic. pro Tull. 44, 45; in Verr. 2, 1, 45, 117; Fest. p. 233 (s. v. possessio); Gell. 11, 17, 2.

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  54. Ferrini: Opere II 163ff.; Girard• Mélanges I 177ff.; Weiss: Zsst. 50, 249ff.

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  55. Lehrreich ist in diesem Zusammenhang auch der Bericht, den Cicero ad Att. 6, 1, 15 über sein Statthalteredikt für die Provinz Kilikien gibt (51 v. Chr.).

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  56. Nicht ausnahmslos. Über honorarrechtliche Formeln ohne Edikt vgl. Wlassar: Edikt u. Klageform 124ff.; KRÜGer: Quellen2 41f.; Lenel: Ed. perp.3. 219, 493.

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  57. Vgl. Biondi: Prospettive romanistiche (Pubbl. Univ. catt. del Sacro Cuore 2. Ser., 37), 36ff.

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  58. Vgl. Gai. 3, 32: praetor heredes fasere non potest.

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  59. Oder, je nach dem Magistrat, der die betreffende Norm geschaffen hatte: ius praetorium, aedilicium usw.

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  60. Vgl. hierzu SrxmE: Studi Bonfante Iii 501ff., bes. 571ff.; ferner u. § 100, 3.

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  61. Hierzu bes. Riccobono: Arch. f. Rechts-u. Wirtschaftsphilos. 16 503ff.; Mélanges Cor-nil II 237ff.; Tijdschr. v. Rechtsgeschiedenis 9 1ff.; Cffi&zzzsz• Confronti testuali (Ann. Palermo 16) 348ff.

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  62. Darum sagt Papinian D. 1 1, 7, 1: ius praetorium est quod praetores introduxerunt adiuvandi vel supplendi vel corrigendi iuris civilis gratia.

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  63. So knüpft der Schutz des honorarischen Eigentums an den zivilrechtlichen Tatbestand des Ersitzungsbesitzes an (§ 80); die honorarrechtliche Behandlung der Personalverletzung (iniuria, § 159) und der Intestaterbfolge (1194, 5; § 197) sind Umgestaltungen zivilrechtlicher Normen usw.

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  64. Dies gilt insbesondere von den sog. Konsensualkontrakten, die vermutlich einer alten Schicht des Honorarrechts entstammen, aber schon gegen Ende der Republik den Charakter von zivilrechtlichen Verträgen angenommen haben. Dagegen waren eine Reihe von Rechtsverhältnissen, die später unter die Realkontrakte gezogen wurden, nämlich Leihe, Verwahrung und Pfandvertrag noch zur Zeit des hadrianischen Edikts nicht völlig rezipiert: vgl. über sie § 117 2c.

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  65. So erklärt sich auch, daß schon gegen Ende der Republik das senatus consultum gelegentlich unter den Rechtsquellen aufgezählt wird: vgl. bes. Cic. top. 5, 28. Über die gesetzgeberische Tätigkeit des Senats in republikanischer Zeit und ihren Charakter vgl. Moanisnx: Röm. Staatar. Iii 1231, 1236f. und zuletzt mit eingehender Erörterung aller Quellenzeugnisse Loretiloanir: Studi Bonfante I V 377 ff.

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  66. Noch Gai. 1, 4 weiß von Zweifeln über die Gesetzeskraft der senatus consulta zu berichten, die freilich zu seiner Zeit offenbar schon überwunden waren vgl. auch Ulp. D. 1, 3, 9.

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  67. Vgl. hierüber mit eingehenden Quellennachweisen Stroug: Eine Gerichtsreform des Kaisers Claudius (Sb. München 1929 8) 70 ff.

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  68. Während noch unter Hadrian der Senatsbeschluß gegenüber der kaiserlichen oratio eine selbständige Fassung hatte (D. 5, 3, 20; vgl. eod. 22 u. 40 pr.), werden für die Zeit der severischen Kaiser nur noch die orationes zitiert (D. 27, 9, 1, 1); an die beschließende Funktion des Senats erinnern nur noch verbindliche Wendungen in der oratio, wie etwa: si censueritis patres conscripti (fr. Vat. 158).

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  69. Die Tätigkeit des Senats beschränkt sich immer mehr auf Beifallsrufe und Huldigungen. Ein anschauliches Bild davon gibt das Protokoll über die Senatssitzung, in der der codex Theodosianus publiziert wurde (gesta senatus Romani de Theodosiano publicando, 438 n.Chr., auf S. 1ff. der Mommsenschen Ausg.).

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  70. Noch unter Augustus: das senatus consultum Silanianum (10 n.Chr., vgl. § 40, Anm. 3) und das senatus consultum Aemilianum (11 n.Chr.).

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  71. Und zwar ist die Bezeichnung in der Regel nicht vom Gentilnamen abgeleitet (wie bei den leges), sondern vom cognomen: z. B. senatus consultum Iuncianum nach Aemilius Iunous (D. 40, 5, 28, 4). — Vereinzelt ist die Benennung eines Senatsbeschlusses nach dem Verbrecher, dessen Tat den Anlaß zum Eingreifen des Gesetzgebers geboten hatte: senatus consultum Macedonianum (vgl. § 135, 4).

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  72. Das Gegenteil darf nicht etwa aus dem Wortlaut des Bestallungsgesetzes für Vespasian (lex de imp. Vesp. 17ff. bei Bruns: Fontes I7, 202f.) geschlossen werden, wonach diesem „das Recht und die Macht“ verliehen wurde, „in göttlichen und menschlichen, öffentlichen und privaten Angelegenheiten alles, war er dem Gemeinwesen für dienlich erachte, zu tun und vorzunehmen (agere facere), so wie dieses Recht dem Augustus, Tiberius und Claudius zugestanden hatte”. Es handelt sich hierbei um eine umfassende Regierungsvollmacht, aber nicht um die Verleihung der Befugnis zur Gesetzgebung.

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  73. Decretum bedeutet hier nicht im technischen Sinn das Gerichtsurteil des Kaisers (f 11, 2), sondern, wie öfters (ler de imp. Vesp. 30 Pap. D. 1, 1, 7: Ulp. Colt 15, 2, 4), allgemein die kaiserliche Verfügung; nur die Edikte sind daneben besonders hervorgehoben; vgl. Wlassah: Krit. Studien 135ff.; KRÜGer: Quellen2 103, Anm. 12, Kmr: Quellen4 70, Anm. 25.

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  74. D.2,14,7,7 3,1,1,8; 4, 6, 1, 1; 43, 8,2pr.

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  75. Gai. 1, 5: nec umquam dubitatum est, quin id (sail. quod imperator constituit) legis vicem optineat, cum ipse imperator per legem imperium accipiat vgl. auch 3, 32. Ulp. D. 1, 4, 1 pr.: quod principi placuit, legis habet vigorem, utpote cum lege regia,quae de imperio eins lata est, populus ei et in eum omne suum imperium et potestatem conferat vgl. auch eod. f 1. Pomp. D. 1, 2, 2, 12. — Der Versuch von KrellerZsst. 41, 262ff., diese Zeugnisse sämtlich als verfälscht zu erweisen, ist nicht gelungen gegen ihn auch Perozzi: Ist. I2, 57ff. Auch die Quellenkritik SoLazzis: Studi Riccobono I 89ff. vermag nicht zu überzeugen. — Die Berufung der römischen Juristen auf die lex de imperio entspricht zwar nicht deren ursprünglichem Sinn (vgL Anm. 1), lag aber gerade in der Zeit des späteren Prinzipats außerordentlich nahe.

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  76. Vgl. hierzu Biondi: Prospettive romanistiche (Pubbl. Univ. catt. del Sacro Cuore, 2, Ser., 87) 51ff.

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  77. Eine Konstitution Valentinians Iii. (C. 1, 14, 3, 426 n.Chr.) besagt, daß Reskripte sich ausdrücklich allgemeine Geltung beilegen könnten und dann den leges generates gleichstehen sollten. Justinian (C. 1, 14, 12, 529 n. Chr.) verlieh der kaiserlichen Einzelentscheidung bindende Kraft in allen Fällen, in denen sie die Auslegung eines Rechtssatzes enthalte.

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  78. So die heute herrschende Aufassung, vgl. namentlich WilcxEN: Zsst. 42, 133ff.; weitere Lit. bei Kipp: Quellen s 68.

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  79. Auch den Eid, den alljährlich die Magistrate auf die acta des gegenwärtigen und der früheren (nicht damnierten) Kaiser schworen, darf man schwerlich als Ersatz einer solchen Bestätigung ansehen. Er war, und dies ist hier entscheidend, für den regierenden Herrscher nicht Pflicht, und wenn dieser ihn freiwillig leistete, so tat er es nicht bei seinem Regierungsantritt, sondern zugleich mit den Jahresmagistraten am 1. Januar. Vgl. MonmsEN: Röm. Staatsr. I3 621ff.; 113 909ff., 1129f.

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  80. Selbst die mit der damnatio memoriae verbundene rescissio actorum bedeutete nicht schlechthin die Aufhebung aller Verfügungen des betreffenden Kaisers: s. MoMMsEN: Röm. Staatsr. II3, 1129ff. Bezeichnend ist auch der Bericht der vita Severi (17,5): Iuliani decreta (hier allgemein = constitutiones) iussit abo eri: quod non optinuit.

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  81. Vgl. dazu bes. v. Premerstein: Zsst. 48, 419ff.:

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  82. Stroux u. Wender: Abh. Akad. München 34, 2: Arangio-Ruiz: Riv. di filol. class. 6. 321ff. weitere Lit. bei v. Premerstein: Zsst. 50, 431ff. — Andere Kaiserredikte bei Bruxs: Fontes 17 Nr. 77–79

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  83. Wilcken: Chrest. d. Papyrusk. I Nr. 462f. — Über ein in Nazareth gefundenes Edikt (’t) über Grabschändung vgL Wender: Zsst. 51, 369ff. (dort weitere Literatur).

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  84. Dies ist die technische Bedeutung von dec return; in einem weiteren Sinn bezeichnet das Wort alle kaiserlichen Konstitutionen; vgl. § 10, Anm. 2, auch oben Anm. 3

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  85. Die Anrufung durch eine Partei war die Regel vgl. z. B. Val. Max. 7, 7, 4. Plin. ep. 6, 22, 2 6, 31, 8 Paul. D. 28, 5, 93. Ersuchen durch einen kaiserlichen Statthalter: Plin. ep. 6, 31, 4. Über unmittelbares Eingreifen des Kaisers MoMmsen: Röm. Staatsr. 113 978, Herzog: Röm. Staatsverfassung II 725.

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  86. Über das kaiserliche consilium vgl. Cuq: Mém. Acad. d’Inscr. 9, 441ff.; MoMMsEN: Röm. Staatsr. II’, 988ff.; Hirschfeld: D. kaiserl. Verwaltungsbeamten2 339ff.; Seeck: RE 4, 926ff.; Hrrzmm: Assessoren 29ff.

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  87. Es gehörte in das Gebiet der sog. extraordinaria cognitio; vgl. hierüber u. Wender: § 20 ff. — Der Kaiser pflegte gleich dem republikanischen Magistrat auf erhöhtem Amtssitz (tribunal) zu Gericht zu sitzen; notwendig war dies für die Geltung seines Spruchs indessen nicht; vgl. Ulp. D. 1, 4, 1, 1: quod umque — imperator — cognoscens decrevit vel de plano interlocutus sit. Über den Gegensatz von pro tribunali und de plano vgl. Pernice: Zsst. 14, 138ff. — Die Protokolle der Verhandlungen wurden im kaiserlichen Archiv aufbewahrt, aus dem die Parteien Abschriften beziehen konnten; vgl. Bruns: Fontes 17 Nr. 84.

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  88. Marcell. D. 28, 4, 3; Callistr. D. 4, 2, 13=D. 48, 7, 7; ferner die Fragmente der libri decretorum und der libri imnerialium sententiarum des Paulus (Lenel: Pal. I S. 959ff. u. 1111f.).

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  89. Vgl. Wilcken: Abh. Sächs. Ges. d. Wiss. 27, 781ff.; Grundzüge u. Chrest. d. Papyrusk. I 1, 44f., I 2 Nr. 14 u. 20. Hinzugekommen sind Pap. Oxy. X 1242 (dazu Weber: Hermes 50, 47ff.) und die von Bell: Arch. f. Pap. 10, 5ff. behandelten Fragmente.

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  90. Hierzu viel neuere Lit. Vgl. bes. MoMmsen: Jur. Sehr. II 172ff.; MrrrEIs: Ber. Sächs. Ges. d. Wiss. 62, 65ff.; PaRIsIgee: D. Inschr. v. Skaptoparene (Schr. Wiss. Ges. Straßb. 30); Wilcken: Hermes 55. 1ff., Arch. f. Pap. 9, 15ff.; Dessau: Hermes 62, 205ff.

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  91. Hier nur die regelmäßigen Formen, wie wir sie namentlich aus den Quellen des zweiten u. dritten Jahrhunderts kennen. Abweichungen konnten natürlich vom Kaiser nach Ermessen zugelassen oder herbeigeführt werden; so z. B. die Annahme und Beantwortung von epistulae seitens Privater. Näheres in der oben Anm. 11 genannten Lit. und bei KRÜGer: Quellen’ 103ff.; Kul.: Quellen 4 71 ff.

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  92. Über die kaiserlichen Kanzleien (ab epistulis, a libellis) s. Hirschfeld: Kaiserl. Verwaltungsbeamte$ 318ff., 326ff.; RosTOwzEw: RE 6, 210ff.

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  93. Vgl. § 57, 4, Nachweis dort Anm. 9. — Über die Aufbewahrung der erledigten Libelle im kaiserlichen Archiv vgl. P. Premerstein: RE 4, 739ff. Hier konnte der Gesuchsteller auch noch nach der Proposition Abschriften erhalten: Bruns: Fontes I7 Nr. 84.

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  94. Vgl. Banns: Fontes I 7 Nr. 80–82, 196; ferner das Schreiben des Claudius an die Alexandriner: Pap. Lond. 1912, hg. von Bell: Jews and Christians in Egypt (1924).

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  95. Vgl. zu den Pliniusbriefen MommsEN: Hist. Schr. I 388ff., 430ff.

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  96. Bruns: Fontes I7 Nr. 84, 86, 90. Nur die Subskriptionen: Bruns: Fontes I7 Nr. 87, 88, 92, 93, 192 (A 1–9) und (z. T. die gleichen Texte); MrrrErs: Chrest. d. Papyrusk. Nr. 373 bis 376, 379, 380.

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  97. Vgl. FinaElstein: Tijdschr. v. Rechtsgeschiedenis 13, 150ff., der das Wesen der mandata in manchen Punkten näher aufgeklärt und insbesondere mit Recht darauf hingewiesen hat daß der Inhalt rechtssetzender Edikte und Reskripte vielfach in die Mandate übergegangen sein wird. Dies bestätigt auch der Gnomon des Idios Logos (vgl. unten Anm. 21), den Finkelstein übrigens gar nicht erwähnt. Sicher unrichtig ist Finkelsteins Behauptung, daß nur die Provinzialstatthalter als Empfänger von Mandaten in Betracht gekommen seien. — S. ferner Kreler: RE 14, 1023ff.

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  98. Der Kaiser konnte übrigens auch den nicht von ihm, sondern vom Senat (oder Volk) bestellten Magistraten Anweisungen erteilen. So beruhte z. B. die Gerichtsbarkeit der Konsuln und Praetoren in FideikommiBsachen und die Ernennung von Vormündern durch den praetor tutelarius auf kaiserlichen Mandaten. In die Verwaltung der sog. prokonsularischen Provinzen, die vom Senat resortierten, hat der Kaiser von Anfang an in verschiedenster Form, auch durch Mandate, eingegriffen. Vgl. schon das erste der kyrenischen Edikte (o. Ziff.1 a. E.), das materiell den Charakter eines Mandats trägt (s. Wenger Abh. Akad. München 34, 2, 69f.).

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  99. Das bekannteste Beispiel der Entstehung von Privatrecht aus kaiserlichen Mandaten ist das Soldatentestament (§ 203).

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  100. Bgu. V 1210 = P. M. Meyer: Jur. Pap. Nr. 93. — Kommentar von Graf Uxkullgyllenband in Bgu. V. 2 (1934; im Juristischen leider sehr unzulänglich); dazu aus der voraufgehenden Lit.: Lenel u. Pabtscn: Sb. Akad. Heidelberg 1920, 1; Reinach: Nrh. 43, 583ff.; 44, 5ff.; Seckel-P. M. Meyer: Sb. Akad. Berlin 1928, 26 (hier 3 f. weitere Lit.); Graf Uxkull-Gyllenband: Arch. f. Pap. f. 9, 183ff.; Weiss: Zsst. 53, 256ff. — Gegen die Deutung des Gnomom als liber mandatorum: Seckel: 425 (ohne Angabe von Gründen).

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  101. Belege bei KrÜGer: Quellen 2 301, Anm. B.

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  102. Vgl. not tie dignitatum 51; Justinian (Nov. 17) hat die in der Zwischenzeit abgekommene fjbung erneuert.

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  103. Vgl. Theodos. u. Valentinian C. 1, 14, 3 pr. a. E. — Eine Zwischenstufe zwischen Reskript und lex generalis war die sog. sanctio pragmatica, eine Kategorie der Kaiserkonstitutionen, die im fünften Jahrhundert auftaucht und deren Anwendungsbereich kaum irgendwie grundsätzlich abgegrenzt werden kann; vgl. Mou MsEN: Jur. Sehr. II 426ff.

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Jörs, P. (1935). Gewohnheit, Gesetz und Rechtspraxis. In: Römisches Privatrecht. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 2/3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29783-4_1

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