Zusammenfassung
Infektionskrankheiten (übertragbare oder ansteckende Krankheiten) werden durch belebte, vermehrungsfähige Erreger verursacht. Diese Erkenntnis vom „contagium animatum“ war lediglich auf Grund vorurteilsfreier epidemiologischer Betrachtung bereits zu einer Zeit erreicht worden, als die technischen Methoden, insbesondere die Entwicklung des Mikroskops, noch nicht im entferntesten ausreichten, um die experimentelle Grundlage für die Erforschung der Infektionskrankheiten zu sichern. Die ursächliche Bedeutung der belebten Infektionserreger liegt darin, daß sie imstande sind, sich in den Geweben des befallenen Organismus zu vermehren und ihren Wirt durch die von ihnen gebildeten giftigen Stoffwechselprodukte oder durch ihre giftige Leibessubstanz zu schädigen. So mannigfaltig diese Schädigungen und die darauf erfolgenden Reaktionen des Organismus sind (lokale Nekrosen, Gewebsproliferationen, Entzündungen, — Allgemeinerscheinungen wie Fieber, Pulsbeschleunigung, Schädigung des Herzens, nervöse Symptome, Nierenreizung, Leukopenie oder Leukocytose), so handelt es sich in letzter Linie bei allen Infektionen, selbst bei denjenigen mit ganz all-gemeiner („septicämischer“) Verbreitung der Erreger im Gewebe, um Giftwirkung und nicht etwa um eine rein mechanische Schädigung durch die Fremdkörperwirkung der fremden Eindringlinge
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Schrifttum
Gotschlich: Werden und Vergehen voli Infektionskrankheiten. Dtsch. med. Wschr. 1919, 593.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Gundel, M., Schürmann, W. (1939). Die Mikroorganismen als Krankheitserreger. In: Lehrbuch der Mikrobiologie und Immunbiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25434-9_4
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