Zusammenfassung
Im Falle der Ruhe und des Gleichgewichtes der Kräfte an einem System, welches aus mehreren annähernd starren Körpern zusammengesetzt ist, und dessen Glieder wegen der Berührung und Verbindung miteinander nur beschränkte Beweglichkeit besitzen, müssen sich
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1.
alle äußeren Kräfte des ganzen Systems,
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2.
alle Kräfte, welche auf ein einzelnes Glied wirken und mit Bezug auf dieses Glied als äußere Kräfte zu bezeichnen sind, unter sich das Gleichgewicht halten.
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Es ist eigentlich ungehörig, der Statik die Dynamik, die Lehre von den Kräften gegenüberzustellen, während doch auch bei der Ruhe und beim Gleichgewicht Kräfte eine Rolle spielen. Unter der Kinetik dürfte man füglich die Lehre von den Bewegungen und von den bewirkenden Kräften der Bewegung zugleich verstehen, so gut wie man unter der Statik die Lehre von den Gleichgewichts- und Ruhezuständen und von den bewirkenden Kräften versteht. Es würde dann sowohl bei der Statik wie bei der Kinetik die Untersuchung der rein geometrischen sowie der stofflichen und Massenanordnungsverhältnisse (der Konfiguration und Konfigurationsänderung) zu trennen sein von der Untersuchung der Kräfte, der dynamischen Verhältnisse.
Reuleaux will die Bewegungsgeometrie als Phoronomie bezeichnet wissen, welchen Ausdruck auch schon Joh. Müller in gleichem Sinn angewendet hat. Den besonderen Begriff Kinematik faßt er eng und streng als die Lehre von den zwangsmäßigen Bewegungen, resp. von der Abhängigkeit der Bewegungen der Glieder materiellen Systems voneinander, beim Vorhandensein bestimmter absoluter Bewegungswiderstände.
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Straßer, H. (1908). Statische Aufgaben. In: Lehrbuch der Muskel- und Gelenkmechanik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25433-2_5
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