Zusammenfassung
Für die Beschreibung des Leistungsvermögens von Fleckkatho-den-Stromrichter-Gefäßen ist eine Erklärung des elementaren physikalischen Mechanismus des Kathodenflecks nicht nötig; ausgehend von den charakteristischen Daten der unmittelbar zu erfassenden, im Absch. II, 3 ausgeführten Eigenschaften des Kathodenflecks können hiermit die erforderlichen Kathodenberechnungen, vor allem hinsichtlich der Hg-Oberflächentemperatur, durchgeführt werden. Über die technisch wichtige Hg-Verdampfung, die mit der Kathoden-Oberflachentemperatur in engem Zusammenhang steht, finden sich in der Literatur von verschiedenen Autoren [80 a, b, c, ferner 21 a, 42, 52] zum Teil recht abweichende Zahlendaten. Daher wird es vor Eingehen auf die thermischen Kathodenprobleme notwendig, eine Übersicht über die diesbezügliche Situation zu geben.
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Referenzen
Bei unerwarteten Überlastspitzen, die zu höheren Anodentemperaturen führen, als sie Während der Entgasung angewendet worden waren, ergeben sieh zwangsläufig Nachgasungen.
Bis heute ist man nicht in der Lage, die an einer beliebigen Stelle innerhalb eines Entladungsapparates herrschende Dampfdichte meßtechnisch zu erfassen. Nur für die Oberfläche von Entladungsgefäßen aus Glas wurde eine jeder Kritik stichhaltende Methode von Hull und Brown [6a] angegeben. Danach wird an die Meßstelle ein kleiner Kupferkörper angelegt, dessen Temperatur verändert wird; bei allmählicher Abkühlung wird die im Moment der Kondensationsbildung abgelesene Temperatur der Sättigungstemperatur des Dampfes an der betreffenden Stelle gleichgesetzt. 1939 ist es Dobke mit einer schwenkbaren Ionisationsmanometer-Anordnung [90] innerhalb des Gefäßes gelungen, wenigstens an einzelnen Stellen des Dampfraumes diesbezügliche Messungen vorzunehmen. Ein Einführen des Ionisationsmanomters in der gegenwärtigen Form in die Anodenrohre selber erscheint aber nicht möglich. Man ist daher bei Ermittlungen der Dampfdichte speziell innerhalb des Entladungspfades noch immer auf Annäherungsniethoden angewiesen. Das einfachste ist, den zur gewünschten Stelle nächstgelegenen Bezugspunkt zu suchen, an welchem Dampf-Druck, -Dichte und -Temperatur mit einiger Sicherheit festzustellen sind, und von dort aus die lokale Dichte nach der örtlichen Temperatur und unter Berücksichtigung der’ Überhitzung abzuschätzen.
Bei Entladungsgefäßen mit Fleckkathode kann die Entladung als Lichtbogen und der Spannungsabfall als Lichtbogenabfall bezeichnet werden, da sich der Emissionsmechanismus des Kathodenflecks durch den Entladungsstrom selbst erhält. Daher sind die Ausdrücke: Brennspannung und Lichtbogenabfall hier gleichbedeutend und werden dementsprechend abwechselnd verwendet. Bei Glühkathoden, deren Emission unabhängig vom Belastungsstrom vor sich geht, ist aber der Ausdruck Lichtbogen bzw. Lichtbogenabfall sachlich unrichtig. Es sollte daher nur von Brennspannung einer Glühkathode gesprochen werden.
A. Siemens [91] errechnet 1934 1200°, A. W. Hull [6 b] „ 1934 2500°, M. Steenbeck [93] „ 1936 3000°.
Da ein Wiedervereinigungs-Koeffizient c < 1 die Abregung langsamer macht als bei 100% Wiedervereinigung, wurde hier zur Berücksichtigung der früher erwähnten diesbezüglichen Unsicherheit nur mit 50% Wiedervereinigung gerechnet.
Dieses Phänomen, gelegentlich Kathode n flamme genannt, dürfte in enger Verwandtschaft zu der J. Starkschen Abzweigerscheinung (vgl. Abb. 12) stehen. Jedoch bedarf das zeitlich durch mehrere Sekunden nach dem Abschalten des Hauptstromes beobachtete Auftreten aber noch weiterer Aufklärung.
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© 1952 Springer-Verlag Wien
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von Bertele, H. (1952). Technische Einzelheiten über Niederdruck-Stromrichter-Gefäße, besonders solche mit Fleckkathoden. In: Niederdruck-Stromrichterventile. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25256-7_4
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