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Psychodramatische Arbeit auf der Gruppenebene

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Psychodrama

Zusammenfassung

Wenn man von »Psychodrama« spricht, hat man meist die »klassische« protagonistenzentrierte Ar­beit vor Augen, so wie sie in den vorangegangenen Kapiteln vorgestellt wurde: Eine Klientin und ihr Thema stehen im Mittelpunkt des Geschehens, die übrigen Gruppenmitglieder nehmen als —> Hilfs-Iche oder in der Zuschauerrolle am Spiel teil. Diese Gleichsetzung des Begriffs »Psychodrama« mit dem protagonistenzentrierten Spiel ist insbeson­dere in den USA üblich.

»In einer psychodramatischen Sitzung ist die Aufmerksamkeit des Leiters und seines Teams auf das Individuum und seine privaten Probleme gerichtet (...). Auch der sog. Gruppen-Ansatz im Psychodrama ist in einem tieferen Sinne auf das Individuum zentriert (...) das Ziel des Leiters besteht darin, jedes Individuum in seiner eigenen Sphäre zu erreichen, getrennt von den anderen (...). Daher sind die Möglichkeiten der psychodramatischen Methode bei derTatsachenfin-dung und Lösung zwischenmenschlicher Konflikte begrenzt. Die kollektiven Gründe kann man lediglich in ihrer subjektivierten Form thematisieren (...). Eine besondere Form des Psychodramas war notwendig, die ihr dramatisches Auge auf die kollektiven Faktoren richtet. So wurde das Soziodrama geboren. Das wahre Subjekt des Soziodramas ist die Gruppe (...). Soziodrama beruht auf der stillschweigenden Annahme, dass die Teilnehmergruppe bereits durch die sozialen und kulturellen Rollen organisiert ist, die in einem bestimmten Ausmaß alleTräger der Kultur teilen. Es ist daher nebensächlich, wer die Individuen sind, wie die Gruppe zusammengesetzt ist oder wie groß die Anzahl derTeilnehmer ist. Es ist die Gruppe als Ganzes, die auf die Bühne gebracht werden muss, um ihre Probleme zu lösen, weil die Gruppe im Soziodrama mit dem Individuum im Psychodrama korrespondiert« (Moreno, 1972, S. 352 ff.*).

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Weiterführende Literatur

  • Die Literatur zum Thema »Psychodramatische Arbeit auf der Gruppenebene« ist recht dünn gesät. So finden sich zu diesem Thema im Standardwerk von Leutz (1974) lediglich 10 Seiten (S. 107–116), bei Karoline Zeintlinger-Hochreiter (1996) sogar nur 1 Seite. Im englischsprachigen Bereich liegt ein Buch von Sternberg u. Garcia (1989) mit dem Titel »Sociodrama« vor, das aber überwiegend protagonistenzentrierte Arbeit beschreibt. Hilfreich ist dagegen das Bändchen von Ron Wiener (2001) zum Thema Soziodrama.

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  • Eine recht umfangreiche Palette an Literatur zur Arbeit auf der Gruppenebene bezieht sich auf die psychodramatische Arbeit mit Märchen. Empfehlenswert ist in diesem Bereich besonders das Buch von Erich Franzke (1991).

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Literatur

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von Ameln, F., Gerstmann, R., Kramer, J. (2004). Psychodramatische Arbeit auf der Gruppenebene. In: Psychodrama. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09566-9_8

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