Zusammenfassung
Man schätzt, daß in den tropischen Entwicklungsländern zwischen 25 und 40 % und in hochindustrialisierten Ländern zwischen 20 und 25 % der erzeugten Lebensmittel zu Verlust gehen. Die Hauptursachen hierfür sind jedoch völlig unterschiedlich: Im ersten Fall ist es der Fraß durch tierische Schädlinge sowie der Verderb durch Mikroorganismen zwischen Anbau- bzw. bei Fischen zwischen Fang- und Verzehr, im zweiten Fall sind es vorwiegend die ungenützten Abfallquoten bei dezentralisierter Zubereitung in den Haushalten sowie Speisereste, die in einer Wohlstandsgesellschaft in den Müll gelangen. Diesen Einbußen entsprechen auch hohe unnütze Energieaufwendungen und ökologische Belastungen. Die zur Verminderung dieser Verluste erforderlichen organisatorischen und sozialen Maßnahmen, um im einen Fall Hunger, im anderen Überfluß und Überernährung zu vermeiden, können nicht Inhalt dieses Buches sein. Die Verluste wären zweifellos noch weit höher, und Ballungsgebiete überhaupt nicht mehr zu versorgen, wenn nicht in diesem Jahrhundert die Technik der Haltbarmachungsverfahren entscheidend verbessert worden wäre. Die Motivation hierfür war das Abfangen jahreszeitlich unvermeidlicher Überschüsse im gleichen Land, z.B. Milchschwemme, Obstschwemme und deren Ausgleich mit einem zeitlich konstanten Bedarf, sowie die Ermöglichung einer zentralen Herstellung und Verteilung von Lebensmitteln, verbunden mit den sich hieraus ergebenden Umschlagszeiten. Parallel damit ging, neben dem örtlichen Ausgleich zwischen Land und Stadt, derjenige zwischen verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Klimabedingungen und Angeboten an Fleisch, Fischen, Südfrüchten u. dgl., was auch Exportmöglichkeiten für tropische Länder schaffte.
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Literatur
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Heiss, R., Eichner, K. (1990). Einführung. In: Haltbarmachen von Lebensmitteln. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07666-8_1
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