Zusammenfassung
Die Erregungsleitung von den Sinneselementen bis zur Sehrinde ist bekannt. Kortikal findet eine gewaltige Bedeutungssteigerung der fovealen Abbildung auf einer viel größeren Fläche des Gehirns statt, was zu der mißverständlichen Bezeichnung „Vergrößerung“ führte und die der besonderen Struktur der Fovea entspricht. In dieser besteht ein sehr feines Raster der dicht beieinanderstehenden Zapfen, von denen jeder seine eigene bipolare Zelle und Ganglienzellen hat. Die primäre Sehrinde (Area 17) steht in enger Beziehung zu anderen Gebieten (Area 18, 19, 39, 40): Die optischen Erinnerungsfelder liegen an der lateralen Fläche des Hinterhauptlappens. Sind sie zerstört, so kann der Kranke zwar sehen, aber die Bedeutung eines Gegenstandes nicht erkennen, was man visuelle Agnosie oder Seelenblindheit nennt. Im Gyrus angularis liegt (bei Rechtshändern links) das Lesezentrum, ein Erinnerungszentrum für Schriftzeichen. Bei einer Störung dieses Zentrums sieht der Kranke die Schriftzeichen, kann sie aber nicht lesen (Wortblindheit, Alexie). Optische Reflexe verlaufen über Fasern, die aus den ventralen Schichten des Corpus geniculatum laterale stammen und zum Tectum opticum (Colliculus superior) ziehen.
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Leydhecker, W. (1987). Das Sehen. In: Augenheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05925-8_3
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