Zusammenfassung
Lärm wird als unerwünschtes, belästigendes oder schließlich gehörschädigendes Schallereignis definiert (SZADKOWSKI 1983). Eine solche Definition beinhaltet mehrere Aspekte der Empfindung und der Wirkung von Schall: Schallempfinden ist subjektiv und situationsabhängig, d.h. gleiche akustische Signale werden von Personen in Abhängigkeit vom Arbeitskontext unterschiedlich beurteilt. Um diese Aussage zu verdeutlichen, soll das Beispiel einer Metallwerkstatt betrachtet werden, in der ein Arbeiter mit einem Winkelschleifer arbeitet. Für diesen Arbeiter ist das Schleifgeräusch zu seinem Arbeitsprozeß gehörig. Er wird es nicht als belästigend empfinden, da es zur Erfüllung seiner Arbeitsaufgabe notwendig ist. Einen Arbeiter an einem benachbarten Arbeitsplatz, der z.B. Schweißarbeiten ausführt, wird dieses Geräusch jedoch belästigen, weil es nicht zur Erfüllung seiner Aufgabe beiträgt. Unabhängig von dem subjektiven Schallempfinden kann das Geräusch des Winkelschleifers bei beiden Arbeitspersonen zu einer Gehörschädigung führen.
„Lärm: Gestank im Ohr. Ungezähmte Musik. Haupterzeugnis und Echtheitszeichen der Zivilisation.“ (A. Bierce: „Aus dem Wörterbuch des Teufels“)
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Literatur
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Luczak, H. (1998). Lärm. In: Arbeitswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05831-2_13
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