Zusammenfassung
Mancher sinnige Naturfreund hat des bunten Flechtenschmuckes sich schon gefreut, welcher jeden alten Baumstamm sowie die verwitterte Zaunwand malerisch verziert, ebenso die erratischen Blöcke, altes Gemäuer und selbst die Dächer unserer Häuser mit vegetativem Leben allerorten überzieht. Gar erst eine Wanderung in das Gebirge wendet die Blicke selbst der Gleichgültigsten auf diese seltsamen Gebilde, welche dort in noch wundersamerer Fülle und Schönheit sich geltend machen. Von den alten Stämmen und den Zweigen der Bäume bis hoch in die Wipfel hinauf hängen da die Flechten als fuß- bis meterlange graugrüne oder weißgraue Mähnen, Bärte oder zottige Troddeln mächtig herab und stimmen zu dem ganzen wilden Charakter, welchen das Gebirge auf seinen Höhen trägt; ja, die wehenden Flechtengehänge helfen denselben im Bergwalde mit zum rechten Ausdruck bringen.
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Kummer, P. (1874). Charakter und Bau der Flechten. In: Der Führer in die Flechtenkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02222-1_1
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