Zusammenfassung
In der Einstellungsforschung finden sich diverse Begriffe in teilweise abgrenzender, teilweise austauschbarer Verwendung. Darunter fallen beispielsweise Belief, Sichtweise oder auch das (mathematische) Weltbild. Gemeinsam ist diesen Begriffen zunächst das Fehlen einer einheitlichen Definition. Neben den psychologischen Grundlagen der Einstellungsmessung wird in diesem Kapitel auf die unterschiedlichen Fassungen des Begriffs ›Belief‹ eingegangen – zunächst nach allgemein-psychologischer Definition, dann im Speziellen auf den Bereich der Mathematikdidaktik bezogen. Dabei wird auch die Beziehung des Belief-Begriffs zu anderen Begriffen und verwandten Konzepten aufgegriffen. Ergänzt wird dies um eine Betrachtung der (mathematischen) Objekte, zu denen Einstellungen aufgebaut werden sowie um einige funktionale Charakterisierungen des Beliefbegriffs und eine Vernetzung von Beliefs in Einstellungssystemen.
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Notes
- 1.
Notabene: In einer Fußnote!
- 2.
Sie verweisen dabei auf die Definitionen von Bassarear (1989), Grigutsch et al. (1998), Hart (1989), Lester et al. (1989), Olson und Zanna (1993), Schoenfeld (1985), Schoenfeld (1992), Törner und Grigutsch (1994) und Underhill (1988).
- 3.
vgl. Unterkapitel 5.2
- 4.
Diese Haltungsdefinition findet indes häufiger Zustimmung, etwa auch bei Furinghetti und Pehkonen (2002, S. 41).
- 5.
Die Auflistung von Nespor (1987, S. 321) liest sich dabei wie eine aufs wesentliche reduzierte Zusammenfassung der sieben Kriterien aus Abelson (1979, S. 356–360); wobei eine Eins-zu-eins-Umsetzung der sieben Punkte auf die Mathematikdidaktik nicht unmittelbar möglich zu sein scheint.
- 6.
Als Beispiel: So enthalten gängige Stereotype über ein Land an sich und dessen Bürger*innen nur wenig persönlichen Anteil; sie sind meist nicht tiefer gehend durchdacht, gleichwohl aber affektiv beladen. Dessen ungeachtet lassen sie sich – bezogen auf eine einzelne Person – nicht so einfach ändern wie ein Vorurteil.
- 7.
Wittmann (2006b) zufolge sind Grundvorstellungen indes durchaus »mit den Beliefs verknüpft: Durch die Fähigkeit, selbstständig Probleme lösen zu können, gewinnen die Schüler Vertrauen in ihre eigenen Fertigkeiten und Fähigkeiten« (Wittmann 2006b, S. 21–22, Hervorhebungen im Original).
- 8.
Diesbezügliche Beliefs werden in Unterkapitel 5.5 ausführlicher diskutiert.
- 9.
Beispiele für globale Beliefs finden sich etwa bei Köller et al. (2000, S. 239) in den Beschreibungen von Mathematik als ›kommunikativem Wissenschaftsprozess‹, ›gesellschaftlich nützlichem Instrument‹ oder ›kreativer Sprache‹ (siehe auch Törner 2002a, S. 119).
- 10.
Auch als MSC bekannt (siehe Mathematical Reviews und Zentralblatt für Mathematik 2010).
- 11.
Zur Funktion als Filter beziehungsweise Brille siehe Unterkapitel 6.3 sowie auch Törner (2015, S. 217), Pajares (1992, S. 325) oder Kaiser und Schwarz (2007, S. 571).
- 12.
Für den deutschsprachigen Raum beachte man diese Auflistung aus Pehkonen (1994, S. 180): »For the concept ›belief‹, one may find several different translations into German. For example […]: Einschätzung, Einstellung, Meinung, Sichtweise, Überzeugung, Vorstellung (in alphabetical order)«. Einen guten Überblick über unterschiedliche Beliefsdefinitionen englischsprachiger Autor*innen gibt Pajares (1992, S. 313).
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Weygandt, B. (2021). Beliefs – Definitionsversuche eines ›messy construct‹. In: Mathematische Weltbilder weiter denken. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34662-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-34662-1_5
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