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Anlage der empirischen Untersuchung und methodische Vorgehensweise

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Ungleichheitsbezogene Deutungsmuster und Handlungsorientierungen von Freiwilligen
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Zusammenfassung

Da die Güte einer qualitativen Forschungsarbeit bzw. die Ergebnisse, zu denen man als ForscherIn gelangt, im Wesentlichen von der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit der Konzeption der empirischen Untersuchung sowie des Erkenntnisprozesses abhängt, sollen diese im Folgenden ausführlich dargelegt werden.

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Notes

  1. 1.

    Diese zeigten sich häufig erstaunt darüber, dass das FIB einer Doktorarbeit würdig bzw. generell von mir als erforschenswert eingestuft wurde. Dies war insofern von Vorteil für die Beobachtungssituation, als dass diese nicht das Gefühl hatten etwas zurückhalten zu müssen, da sie sich nicht vorstellen konnten, dass was sie austauschten von inhaltlicher, thematischer Relevanz sein könnte.

  2. 2.

    “A case is paradigmatic when it is consisted the exemplar for a certain class” (Plays 2008, 697). Eine paradigmatische Fallauswahl ist eine Form der bewussten Fallauswahl (vgl. ebd., 697).

  3. 3.

    Zum Zeitpunkt der ersten Stichprobenziehung wurde noch von einem Zwei-Kohortendesign ausgegangen, aus diesem Grund wurde eine Auswahl getroffen. Da aber auf Basis der ersten Kohorte bereits eine ausreichende und für die Analyse zufriedenstellende Anzahl von Interviews (N = 23) generiert werden konnte (vgl. Kruse 2015, 241), wurde schlussendlich keine zweite Kohorte mehr erhoben.

  4. 4.

    Implizit stellen laut Flick jedoch ethnografische Studien, bei denen sich ein/e ForscherIn über einen längeren Zeitraum hinweg im Feld befindet, Längsschnittstudien dar (vgl. Flick 2010, 256). Auch Witzel verweist in seinem Aufsatz auf eine fehlende methodologische Diskussion (vgl. Witzel 2010). Im englischsprachigen Kontext sei an dieser Stelle auf die „The Timescapes Initiative“ verwiesen, die explizit Hinweise für qualitative Längsschnittstudien im Rahmen einer „Methods Guides Series“ zur Verfügung stellt (vgl. Neal, 2012).

  5. 5.

    Eine Befragte des ursprünglichen Samples war zum Zeitpunkt T2 nicht mehr für die Befragung zu gewinnen und eine Person war aufgrund eines Auslandssemesters nicht mehr verfügbar.

  6. 6.

    Das dritte Interview mit Clara kam aufgrund eines Missverständnisses zustande. Es wurde erst beim Treffen für das Interview im Vorgespräch deutlich, dass die Befragte seit T2 gar keine Tutorien mehr abgehalten hatte und das Engagement ruhte, auch weil ein Auslandsaufenthalt kurz bevor bestand. Spontan entschied ich das Interview dennoch durchzuführen, auch um die Befragte nicht vor den Kopf zu stoßen. Da aber kein neuer Input generiert werden konnte, habe ich mich gegen die Transkription dieses Interviews entschieden.

  7. 7.

    Die Büroräume boten sich an, da die Studierenden einen universitätsnah gelegenen Ort bevorzugten und durch die vorherigen Treffen bereits eine Vertrautheit bestand, die durch die Sterilität der Büroräume nicht eingeschränkt wurde – insbesondere da diese sich in einem Mietshaus befinden und daher einen wohnlichen Charakter aufweisen.

  8. 8.

    Der Artikel ist dem Forum Qualitative Sozialforschung entnommen und dort nicht mit Seitenzahlen versehen, die Seitangaben basieren zur besseren Nachvollziehbarkeit auf der PDF-Version des Artikels.

  9. 9.

    Eine Übersicht zu verschiedenen Interviewformen gibt bspw. Lamnek (2005, 383) in tabellarischer Form.

  10. 10.

    Kruse (2015, 155) kritisiert die von Witzel postulierte Problemorientierung wie folgt: „Wer bestimmt „dass eine gesellschaftlich relevante Problemstellung“ – die zudem ja selbst sozial konstruiert ist – auch eine Problemstellung im subjektiven Relevanzsystem der Befragten darstellt bzw. wie sich diese Problemstellung genau für sie subjektiv darstellt?“. Meines Erachtens wird diese Kritik dadurch entkräftet, dass es durch die Offenheit im Erhebungsprozess gleichwohl möglich ist, dass die befragten Personen ihre subjektiven Relevanzsetzungen zu „gesellschaftlich relevanten Problemstellungen“ offenlegen können. Die Interviewform lässt Raum für die Entwicklung dieser Relevanzsetzung im Dialog bzw. Diskurs.

  11. 11.

    Bspw. „Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, gehst du davon aus, dass….“.

  12. 12.

    Bspw. „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Du meinst also, dass…“.

  13. 13.

    Der Name stellt die Abkürzung der grundsätzlich durchzuführenden Arbeitsschritte im Erstellungsprozess dar. S steht für „Sammeln“; hier werden zunächst alle Fragen, die rund um das Erkenntnissinteresse aufkommen, gesammelt. P steht für „Prüfen“, in diesem Schritt werden die zuvor gesammelten Fragen einem umfassenden Prüfungsprozess, der sowohl inhaltliche (bspw. ist die Frage dem Forschungsgegenstand angemessen? Was wird mit der Frage impliziert?), als auch formale Kriterien (bspw. handelt es sich um eine geschlossene Frage? Werden lediglich Fakten abgefragt?) überprüft. S steht für „Sortieren“, die nach dem Prüfprozess verbliebenen Fragen müssen nun in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden, dabei sollte man versuchen die Anordnung der Fragen so wählt, dass sie einem natürlichen Erzählfluss Rechnung tragen (chronologische oder thematische Anordnung der Fragen). S steht für „Subsumieren“, das bedeutet, dass die gebündelten Fragen nun innerhalb ihres Themenblockes eingeordnet werden, dabei wird sich grob an der folgenden Unterteilung orientiert: Erzählgenerierende Frage, konkretisierende Nachfragen, Aufrechterhaltungsfragen.

  14. 14.

    Die klassische Frage lautet dahingehend: „Woher weiß ich denn, dass die Person nicht lügt und ihre Angaben stimmen?“ Es ist insofern erstaunlich, dass diese „ketzerische“ Frage insbesondere gegenüber qualitativer Forschung geäußert wird, da sich diese Problematik im Rahmen von quantitativer Sozialforschung in ähnlicher Form stellt (vgl. hierzu bspw. Bogner, Landrock, 2015). Verschärft wird diese Problematik im Rahmen der quantitativen Sozialforschung dadurch, dass eine Übereinstimmung der Relvenanzsysteme der Befragten, mit den im Fragebogen abgebildeten Relevanzen, vorausgesetzt wird.

  15. 15.

    Helfferich (2011, 64) stellt in einer Grafik die „Bedingungsfaktoren für die Produktion der Version einer Erzählung“ übersichtlich dar.

  16. 16.

    Gestrichen wurden folgende Items: Item 2: „Ich weiß, daß ich zu den Eltern guten Kontakt halten kann, selbst in schwierigen Situationen.“ Item 10 „Ich kann Veränderungen im Rahmen des Modellversuchs auch gegenüber skeptischen Kollegen durchsetzen.“ (Schmitz, Schwarzer 1999, 60).

  17. 17.

    Dies war die entsprechende Formulierung „stimmt nicht (1) – stimmt kaum (2) – stimmt eher (3) – stimmt genau (4)“ (vgl. Schmitz, Schwarzer 1999, 61; Schwarzer, Jerusalem 1981/1999, 58).

  18. 18.

    Kruse selbst grenzt sein Verfahren explizit von spezifisch auf eine Methode ausgerichteten Verfahren, wie etwa die ‚Inhaltsanalyse nach Mayring‘ oder die ‚dokumentarische Methode nach Bohnsack‘, die „automatenhaft“ angewendet werden, ab (vgl. Kruse 2015, 362). Er sieht eine bereits vor der Auswertung feststehende Entscheidung für ein einziges spezifisches Auswertungsverfahren als „scharfen“ Bruch mit dem Prinzip der Offenheit an (vgl. ebd. 362). Er charakterisiert es folgendermaßen: „Das Prinzip der Offenheit ist eine spezifische Rekonstruktionsleistung, die vor allem die Perspektive einer Fremdheitsannahme bzw. einer Verfremdungshaltung, also dem [sic!] Zurückstellung der eigenen Vorannahmen und des eigenen Relevanzsystems über eine reflexive Selbstbezugnahme bedeutet“ (ebd., 366).

  19. 19.

    Vgl. hierzu auch die Übersichtstabelle zu den drei sprachlich-kommunikativen Aufmerksamkeitsebenen in Kruse (2015, 471).

  20. 20.

    Eine Auswahl an gegenständlichen und methodischen Analyseheuristiken findet sich in Kruse (2015, 479–534).

  21. 21.

    „Lesarten sind sozusagen offene, vage, noch suchende Vorstufen späterer argumentativ verdichteter Interpretationen“ (Kruse 2015, 652).

  22. 22.

    Eine rekonstruktive Analyse kann diese ‚Bodenhaftung‘ durch die Fokussierung auf „sprachlich-kommunikativen Phänomene“ herstellen (vgl. Kruse 2015, 634).

  23. 23.

    Konzepte umfassen bspw. „auffällige lexikalische Felder und dazugehörige lexikalische Gegenhorizonte, semantische Konstrukte (z. B. Idiomatiken), metaphorische Wahlen oder einfach bestimmte Themen oder Theorien, die angeführt werden“ (Kruse 2015, 546).

  24. 24.

    Siehe mögliche Thematisierungsregeln in Kruse (2015, 550 f.): Dazu zählt bspw. die Art der Darstellung (knapp, breit, illustrativ usw.), emotionales Involvement (neutral, affektiv usw.) oder auch die SprecherInnenposition („ich“, „wir“, „man“, „es“).

  25. 25.

    Das sind „homologe Muster[.] i. S. v. Motiven, die sich in einem Gesamtdatum, z. B. einem ganzen Interview, einer gesamten Gruppendiskussion oder gar im gesamten Datenkorpus rekonstruieren lassen“ (Kruse 2015, 544).

  26. 26.

    Es können aber auch, wenn dies im Sinne der Fragestellung und des Erkenntnisinteresses ist, zentrale Thematisierungsregeln als eigenständiges Analyseergebnis festgehalten werden (vgl. Kruse 2015, 553).

  27. 27.

    Ausgewählt wurden hierfür sechs Interviews des ersten Interviewzeitpunkts und drei Interviews des zweiten Interviewzeitpunkts.

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Vetter, N. (2021). Anlage der empirischen Untersuchung und methodische Vorgehensweise. In: Ungleichheitsbezogene Deutungsmuster und Handlungsorientierungen von Freiwilligen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33187-0_5

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-33186-3

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