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Die Konstruktion der Andersartigkeit

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Die Doppelmoral des medialen ethnischen Humors

Zusammenfassung

Um die Rolle des ethnischen Humors in der Öffentlichkeit zu verstehen, muss man als Erstes untersuchen, wie Rassismus heutzutage innerhalb der Gesellschaft funktioniert. So wird in diesem Kapitel auf die Konstruktion der Andersartigkeit und Begriffe wie „(ethnische) Stereotype“ und „Vorurteile“ eingegangen. Darüber hinaus findet eine Auseinandersetzung mit dem Begriff „Rassismus“, seinen Ursachen und heutigen Ausprägungen statt.

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Notes

  1. 1.

    Besonders in Deutschland lässt sich nicht an Rassismus denken, ohne dass man den Holocaust berücksichtigt (siehe bspw. Bielefeld 1991, S. 13).

  2. 2.

    Wobei sogar phänotypische bzw. somatische Merkmale, die als Fundament für die Auffassungen von „Rassen“ dienen, sozial beliebig ausgewählt sind, und somit sind Rassen immer „sozial imaginiert“ und keinesfalls biologische Realitäten (Miles 1989, S. 354 f.).

  3. 3.

    Im Gegensatz zu Ländern wie den Niederlanden, Deutschland und Frankreich, in denen der Begriff „Rasse“ im öffentlichen Diskurs kaum benutzt und nur von Rechtsextremen eingesetzt wird, stellt die Benutzung des englischen Wortes race sogar in staatlichen Instanzen die Normalität dar (vgl. Miles 1991, S. 193). Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird das Wort „Rasse“ bzw. race nur in Bezug auf die englischsprachige Literatur verwendet.

  4. 4.

    An dieser Stelle muss betont werden, dass heutzutage der Ausdruck „ethnische Gruppen“ oft einen Euphemismus für das Wort „Rassen“ darstellt (Wieviorka 1995, S. 6).

  5. 5.

    Kai Hafez (2002b, S. 238) bietet eine Kritik an Saids Orientalismus-These, da sie das westliche Islambild als identisch mit einem Feindbild betrachtet und nicht als einen dynamischen Bildkomplex, in dem bestimmte Charakteristiken (z. B. Spiegelbild- und Antipoden- Denken) historisch langfristige Präsenz zeigen, während zugleich innerhalb der historischen Zeitformation zeitgenössische Schwankungen zwischen positivaffektiven Bildern und voll ausgebildeten Feindbildern (einschließlich der entwickelten Bedrohungs- und Gegnerwahrnehmung) zu erkennen sind. Said bleibe mit seiner Kritik weitgehend auf der Ebene kultur-dauernder oder kultur-epochaler Stereotype, blende jedoch zeitgenössische Aktualisierungs-, Deaktualisierungs-, Veränderungs- und Rückveränderungsprozesse aus.

  6. 6.

    Ebenfalls ließ der „Arabische Frühling“ positive Veränderungen im Islambild der deutschen Presse beobachten, die sich allerdings nur auf diese Ereignisse reduzierten und keine langfristigen Verbesserungen aufwiesen (vgl. Hafez 2013b).

  7. 7.

    Während sich „Rassismus“ auf eine Ideologie bezieht, wird der Begriff „Fremdenfeindlichkeit“ im deutschen Kontext bevorzugt. „Fremdenfeindlichkeit“ benennt die feindliche Haltung und die entsprechenden Handlungen gegenüber Fremden (zur Diskussion der Verwendung beider Begriffe siehe Kleinert 2004, S. 92 ff.).

  8. 8.

    Siehe auch Bonilla-Silva 2006.

  9. 9.

    Man darf aber nicht übersehen, dass auch humanitäre thematische Bereiche bezüglich Migranten und der wirtschaftlichen Vorzüge der Migration in der westlichen Medienberichterstattung schon seit jeher miteinbezogen wurden (siehe Wengeler 2006).

  10. 10.

    Vielleicht liegt der Grund darin, dass Lateinamerika zurzeit eher zu einer Entsenderregion von Migranten geworden ist (zu einem Überblick auf die Veränderungen der Migrationsmuster in Lateinamerika siehe Durand & Massey 2010).

  11. 11.

    Intellektuelle wie Domingo Faustino Sarmiento in Argentinien und Alcides Arguedas in Bolivien sprachen sich für die Notwendigkeit der Zivilisierung ihrer Länder durch die europäische Kultur und der Lösung des „Indio“-Problems aus.

  12. 12.

    Allerdings gibt es Ausnahmen, z. B. werden in Mexiko Migranten aus dem Rest Mittelamerikas oft diskriminiert; in Argentinien und Chile sind Migranten aus den Nachbarländern (Bolivien, Peru und Paraguay) Ziel von Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft. Auf eine ähnliche Weise werden Haitianer in der Dominikanischen Republik diskriminiert (Courtis et al. 2009; Browne, Hopenhayn & Bello 2001; Silva & Baessolo 2010). Ebenfalls erfahren Haitianer und Senegalesen in Brasilien eine ähnliche Situation (Cavalcanti Zanforlin, Kalume Maranhão, Dravet & Gomez Barbosa 2014).

  13. 13.

    Im Vergleich zu europäischen Verhältnissen gibt es in Lateinamerika wenig Interesse am Rassismus und der medialen Darstellung von Minderheiten, vielleicht weil Akademiker zumeist der mittleren und Oberschicht angehören und deshalb wenig Erfahrung mit dem Thema sammeln konnten (vgl. van Dijk 2009, S. 3).

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Saucedo Añez, P.C. (2021). Die Konstruktion der Andersartigkeit. In: Die Doppelmoral des medialen ethnischen Humors. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32749-1_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-32749-1_2

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