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Oldenburg – die universitäre Keimzelle für eine solare Energieversorgung

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Zusammenfassung

Die späten 1960er-Jahre standen im Zeichen der Studentenproteste, die sich gegen autoritäre Machtstrukturen an den Universitäten richteten. Es ging um mehr Demokratie an den Hochschulen aber auch in der Gesellschaft insgesamt. An den Universitäten wurden die hierarchischen Strukturen in Frage gestellt, alle universitären Gruppen sollten gleichberechtigt an hochschulinternen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Ende der sechziger Jahre begann die Politik darauf zu reagieren, es wurden grundlegende Struktur- und Organisationsreformen eingeleitet und schließlich ein studentisches Mitspracherecht gesetzlich verankert [1, 2].

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Notes

  1. 1.

    Die Nationalsozialisten beschimpften auch den Kernphysiker Werner Heisenberg als „Ossietzky der Physik“ [6].

  2. 2.

    Die Namensgebung wurde jahrzehntelang durch die niedersächsische Landesregierung verhindert und erfolgte erst 1991 unter Ministerpräsident Gerhard Schröder.

  3. 3.

    Ho-Chi-Minh-Pfad: https://de.wikipedia.org/wiki/Ho-Chi-Minh-Pfad (20.09.2017).

  4. 4.

    Das Zitat bezieht sich auf ein berühmt gewordenes Transparent in der Universität Hamburg am 9. November 1967 – https://de.wikipedia.org/wiki/Unter_den_Talaren_%E2%80%93_Muff_von_1000_Jahren (20.09.2017).

  5. 5.

    Sigrid Jannsen im Interview mit Gerd Stadermann am 19. März 2017.

  6. 6.

    Frau Jannsen hatte in Berlin an der FU Biologie studiert und war dort auch promoviert worden. Sigrid Jannsen: Inaugural-Dissertation: Die Wirkung von Röntgenstrahlen auf die DNS- und Protein-Synthese von Saccharomyces-Zellen mit unterschiedlicher Strahlensensibilität, Freie Universität, Berlin 1969.

  7. 7.

    Sigrid Jannsen im Interview mit Gerd Stadermann am 19. März 2017.

  8. 8.

    Atomphysik ist nicht identisch mit Kernphysik.

  9. 9.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 23. Oktober 2013.

  10. 10.

    Offizielle Bezeichnung: Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser, auch Moskauer Atomteststoppabkommen.

  11. 11.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 23. Oktober 2013.

  12. 12.

    Eine Preis-Erfahrungs-Kurve ist ein betriebswirtschaftliches Instrument zur Darstellung fortschreitender Entwicklung einer Verfahrenstechnik.

  13. 13.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 23. Oktober 2013.

  14. 14.

    Ebenda. 1979 betrugen die Kosten für 1 kWh Strom aus Solarzellen ca. 18 DM.

  15. 15.

    Die drei noch lebenden Akteure von damals wurden vom Autor befragt.

  16. 16.

    Hansjörg Gabler im Interview mit Gerd Stadermann am 05. Mai 2014.

  17. 17.

    Allerdings wurde das Energielabor nur bis ca. 1995 als energieautarkes Gebäude betrieben.

  18. 18.

    Die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Energielabor werden genannt in: [13].

  19. 19.

    Ein experimenteller Brennstoffzellenbetrieb mit einer gesponserten Brennstoffzelle der Firma VARTA konnte erst 1987 realisiert werden – allerdings nicht zuverlässig. Zwischenzeitlich wurde der autonome Betrieb des Energielabors durch ein Motor-Generator-System, das mit Gas aus Druckflaschen betrieben wurde, sichergestellt. Die Gasversorgung simulierte eine Energiequelle aus Biomasse.

  20. 20.

    Die Biogasanlage konnte zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht verwirklicht werden – die Logistik der Biomasseversorgung ließ sich im Rahmen eines universitären Laborbetriebs nicht realisieren. (Sigrid Jannsen im Interview mit Gerd Stadermann am 19. April 2017).

  21. 21.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 23. Oktober 2013.

  22. 22.

    Ebenda.

  23. 23.

    Ebenda.

  24. 24.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 23. Oktober 2013.

  25. 25.

    EPBT ist ein Begriff aus der Ökobilanzierung. Es ist die Zeit, in der z. B. eine Solarzelle die Energie produziert hat, die für sie in der Herstellung aufgewendet wurde.

  26. 26.

    Auch Deutschland blieb von Einschnitten nicht verschont: Die CDU-FDP-Regierungskoalition (2009–2013) nahm den Eintritt Chinas 2010 in den Photovoltaik Weltmarkt zum Anlass, die EEG-Vergütungssätze drastisch abzusenken, damit die kostendeckende Vergütung nicht mehrheitlich nach China abfloss. Dadurch geriet jedoch der größte Teil der PV-Firmen in Deutschland in die Insolvenz.

  27. 27.

    Der Assistent war Detlef Heinemann, der 1989 an der Universität Oldenburg promovierte.

  28. 28.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 19. März 2017.

  29. 29.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 23. Oktober 2013.

  30. 30.

    Ebenda.

  31. 31.

    Joachim Nitsch war Leiter der Systemanalysegruppe im DFVLR-Institut für Technische Thermodynamik (siehe Kap. 13).

  32. 32.

    Das Buch wurde in Bild der Wissenschaften, der Stuttgarter Zeitung, den VDI-Nachrichten und dem Handelsblatt durchweg positiv kommentiert.

  33. 33.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 23. Oktober 2013.

  34. 34.

    Hansjörg Gabler im Interview mit Gerd Stadermann am 05. Mai 2014.

  35. 35.

    Prof. Inge Schmitz-Feuerhake, Physikerin mit Lehrauftrag seit 1973 untersuchte z. B. die Leukämiehäufigkeit.

  36. 36.

    Hansjörg Gabler im Interview mit Gerd Stadermann am 05. Mai 2014.

  37. 37.

    Ebenda.

  38. 38.

    Eebnda.

  39. 39.

    Hansjörg Gabler im Interview mit Gerd Stadermann am 15. März 2017.

  40. 40.

    Ebenda.

  41. 41.

    Zur selben Zeit arbeitete die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Rudolf Sizmann an der LMU München an der Vermessung von Solarkollektoren. Auch hier spielte die Erfassung meteorologischer Daten durch diverse Messstationen und deren Auswertung und die Umrechnung der Solarstrahlungsstärke auf geneigte Kollektorflächen eine große Rolle.

  42. 42.

    Zum physikalischen Hintergrund einer solchen Anlage: Es geht letztlich um den Drehimpulserhaltungssatz: Eine homogene Windströmung und trifft auf eine Windkraftanlage, dessen Flügel anfangen sich zu drehen. Wenn sie sich in eine Richtung drehen, dann muss die ablaufende Strömung entgegengesetzt verlaufen. Das bedeutet auch, dass die Strömung hinter der Windenergieanlage langsamer wegläuft, als sie reingelaufen ist. Daher muss von außen Luft hereinfließen, um den Druck aufrecht zu erhalten. So entstehen Turbulenzen. In dieser Turbulenzschleppe steht dann die nächste Windanlage und so weiter.

  43. 43.

    Um die Daten vom Rotorkopf und den Flügeln ins Messlabor zu bekommen (kleine Mikrosender gab es damals noch nicht), wandten sich die Wissenschaftler an die Berliner Ingenieurgruppe Wuseltronic. Rainer Lemoin und weitere Mitarbeiter kamen ins Energielabor und installierten die Datenübertragung.

  44. 44.

    Hansjörg Gabler im Interview am 09. März 2018: „Der Spruch bedeutet: Rechne dir die Welt nicht zu Recht in endlosen Modellierungen, wenn du dir nicht vorher die Wirklichkeit, die Hardware, richtig angesehen hast. Also erst das Vermessen und das Modellieren kommt am Ende.“

  45. 45.

    Ebenda.

  46. 46.

    For Wind ist heute das gemeinsame Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen.

  47. 47.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 19. März 2018.

  48. 48.

    Dieses Leistungsverhältnis gilt auch heute noch.

  49. 49.

    Ebenda.

  50. 50.

    Ebenda.

  51. 51.

    Studenten wurden nicht mitgezählt.

  52. 52.

    Hansjörg Gabler im Interview mit Gerd Stadermann am 05. Mai 2014.

  53. 53.

    Joachim Luther im Interview mit Gerd Stadermann am 19. März 2018.

  54. 54.

    Ebenda.

  55. 55.

    Hansjörg Gabler im Interview mit Gerd Stadermann am 05. Mai 2014.

  56. 56.

    Luther wurde Nachfolger von Adolf Goetzberger, des Gründers des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg und leitete es bis 2006.

Literatur

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  17. Ebenda, S. 208.

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Stadermann, G. (2021). Oldenburg – die universitäre Keimzelle für eine solare Energieversorgung. In: Das Notwendige möglich machen. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31588-7_7

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