Zusammenfassung
Städtische Quartiere und ihre Bedingungen können sowohl förderliche als auch schädigende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner*innen haben. Dabei sind gesundheitsrelevante Umwelt- und Umgebungsfaktoren oftmals kleinräumig unterschiedlich ausgeprägt, sodass bestimmte Bevölkerungsgruppen stärker belastet werden als andere und zudem weniger von förderlichen Umweltbedingungen profitieren. Dies geht häufig mit einem niedrigen Sozialstatus der Bewohner*innen entsprechend betroffener Quartiere einher.
Im Rahmen des Hamburger Forschungsverbundprojektes „Gesunde Quartiere“ (2017–2020) wurde ein Instrumentarium für die Primärdatenerhebung und die anschließende Auswertung quartiersbezogener Daten in sechs Statistischen Gebieten mit unterschiedlich ausgeprägtem Sozialstatus entwickelt. Der Beitrag skizziert die theoriebasierten Überlegungen und die methodischen Schritte bei der Erstellung von Begehungsbögen für die Bewertung der Nutzbarkeit und der Ausstattungsqualität öffentlicher Freiräume. Zusätzlich wird ein Überblick über die mit der Datenerhebung verbundenen Strategien und Lösungsansätze gegeben. Im Fokus stehen Grünräume und Spielplätze sowie ihre potentiellen Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner*innen. Hierbei werden stadtplanerische und nicht gesundheitswissenschaftliche Forschungsansätze thematisiert.
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Yosifova, E., Winkelmann, A. (2020). Gesundheit in städtischen Quartieren messen?. In: Hannemann, C., Othengrafen, F., Pohlan, J., Schmidt-Lauber, B., Wehrhahn, R., Güntner, S. (eds) Jahrbuch StadtRegion 2019/2020. Jahrbuch StadtRegion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30750-9_9
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