Zusammenfassung
Die Gestaltungsdefizite an den Rändern der Großstädte und insbesondere im suburbanen Raum sind in den letzten Jahrzehnten zunehmend thematisiert worden. Der Beitrag präsentiert eine Reihe von Qualifikationsmöglichkeiten durch Schienenstrecken und Stationen. An erster Stelle wird für eine Wiederbelebung einer integrierten Siedlungs- und Nahverkehrsplanung plädiert, die durch die internationalen Ansätze der „Transit oriented development“ unterstützt wird, bei denen regionalplanerische, verkehrliche und stadträumliche Aspekte gleichermaßen beachtet werden. Die Bedeutung neuer Schienenstrecken sowohl aus Gründen der Umweltqualität als auch für eine verbesserte verkehrliche Erschließung der Stadtregion wird betont, dabei besonders die Verlängerung von Strecken ins Umland sowie neue tangentiale Strecken, wodurch an den Knotenpunkten auch zusätzliche regionale Zentren entstehen können. Neue Schienenstrecken können stadträumliche Qualitäten schaffen, u. a. durch Rasengleis. Auch die Nutzung der Potenziale im Umfeld vorhandener oder neu einzurichtender Stationen kann gesteigert werden. Schieneninfrastruktur und Fahrzeuge sollten als stadtregionale Gestaltungselemente erkannt und der baukulturelle Qualitätswille gestärkt werden. So können Haltestellen und Stationsgebäude zu städtebaulichen Merkzeichen werden, während neue Fahrzeuge in gefälligem Design als positive Symbole des ÖPNV und Imageträger der Stadtregion wirken.
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Priebs, A. (2020). Qualifizierung von Stadtrand und Suburbia durch schienengebundenen Nahverkehr. In: Hannemann, C., Othengrafen, F., Pohlan, J., Schmidt-Lauber, B., Wehrhahn, R., Güntner, S. (eds) Jahrbuch StadtRegion 2019/2020. Jahrbuch StadtRegion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30750-9_8
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