Zusammenfassung
Die Autonomie des Parlaments ist zunächst einmal ein Zweck in sich selbst. Ein Parlament braucht Autonomie, um seinen Aufgaben – Gesetzgebung, Debatte – nachgehen zu können. Aber das ist die Legislative, nicht die „Exekutive“.
Die englische Regierung der Gegenwart, das moderne Government ist also etwas dem Wesen nach durchaus Neues. Daß man das nicht auf den ersten Blick erkennt, ist dem unausrottbaren Conservatismus der Nation geschuldet, der auch hier die historisch gegebenen Formen mit peinlicher Genauigkeit bewahrt hat und sie als Hülle für die neue tatsächliche Ordnung benützte.
Josef Redlich
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Notes
- 1.
Zur Literatur für dieses Kapitel siehe u. a. Bagehot 1971, Beyme 1999, Boldt 1978, Bösch 2011, Brunhöber 2010, Döring 1993, Fraenkel 1960, Fraenkel 1964a, Friedrich 1953, Jäger 1971, Kluxen 1976, Kluxen 1983, Loewenstein 1964, Loewenstein 1967, Loewenstein 1969, Maurer 2014, Mohl 1966, O’Gorman 2016, Redlich 1905, Reinhard 2007, Sturm 1997, Vatter 2014, Wende 1995, Wirsching 1990 (ergänzend hierzu auch die Literaturlisten in Kap. 9 und 11).
- 2.
Vgl. Loewenstein 1964, S. 66 f.
- 3.
Immerhin: Ein Jahr später trat Walpole zurück.
- 4.
Vgl. Kap. 9.
- 5.
Vgl. Kap. 9.
- 6.
Burke 1801, S. 335.
- 7.
Loewenstein 1967, S. 17.
- 8.
Loewenstein 1964, S. 74.
- 9.
Kluxen 1976, S. 483.
- 10.
Loewenstein 1964, S. 78. Bei ihm auch das folgende Zitat.
- 11.
Zwischen 1715 und 1830 wurde die Regierung immer durch Wahl gestärkt, vgl. Kluxen 1983, S. 118.
- 12.
Vgl. Maurer 2014, S. 362.
- 13.
Loewenstein 1964, S. 90.
- 14.
Wichtiger als die sehr begrenzte Wahlrechtsausweitung war dabei die Wahlkreisreform, die sich um Anpassung an die Bevölkerungsentwicklung bemühte.
- 15.
Redlich 1905, S. 359.
- 16.
Loewenstein 1964, S. 76.
- 17.
Vgl. dazu und zum Folgenden Beyme 1999, S. 29 ff.
- 18.
Bagehot 1971. Daraus auch die folgenden Zitate.
- 19.
Vgl. Brunhöber 2010, S. 112 f. Dort auch zum Folgenden.
- 20.
Vgl. Fraenkel 1960, S. 34.
- 21.
Loewenstein 1969, S. 111.
- 22.
Vgl. u. a. Loewenstein 1969, S. 120 ff. (Zitat S. 123), Vatter 2014, S. 37 ff.
- 23.
Loewenstein 1969, S. 77 f. Insgesamt Loewenstein S. 75 ff., dort auch Verweise auf das englische „Lange Parlament“ (1640–1649), mit radikaler Kritik seitens der Levellers und von Cromwell bzw. der Armee, die es unterwarfen. Loewenstein bemerkte sarkastisch: Da ohne Theorie, mussten auch Locke und Montesquieu dazu nicht Stellung beziehen.
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Raschke, J. (2020). Parlamentarische Regierung. In: Die Erfindung der modernen Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28668-2_12
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